„Wir dachten uns, dass wir ja nichts zu verlieren haben“, sagen Sänger Chris Werner und Bassist Christian de Crau, als sie in ihrem Studio mit angeschlossener Musikschule in Essen-Bochold sitzen. Normalerweise gehört auch noch Gitarrist Andreas Köckerbauer zur Band, der am Tag des Gesprächs mit der WAZ verhindert ist.

Für den ESC-Vorentscheid beworben hat sich die Band mit der Single „Gemeinsam“. „In dem Song geht es darum, dass wir uns einfach mal die Hände reichen. Das passt thematisch gut in die aktuelle Zeit“, sagt Werner. Geschrieben hat die Band das Lied nicht explizit mit dem Gedanken, sich damit beim ESC zu bewerben. Vielmehr stammt die Nummer von ihrem aktuellen Album „Riesig stark“. Deshalb sei das Lied auch kein „klassischer ESC-Song“, wie die Band betont.

Entscheidung über ESC-Bewerbung von Essener Band fällt zeitnah

„Das ist kein Liebessong, wie sie sonst oft beim ESC gespielt werden“, so Werner. In ihren Augen würden ESC-Lieder oft recht gleich klingen und einem bestimmten Muster folgen. „Unser Song ist auch mal was anderes, finden wir. Der könnte eine etwas andere Farbe in den Wettbewerb bringen“, sind sich Chris Werner und Christian de Crau einig.

„Aber genau dadurch könnte es vielleicht schwierig werden, in der Vorauswahl weit zu kommen. Weil es vielleicht nicht musikalisch das ist, was man für den Wettbewerb erwartet“, sagt Werner. Ob sie mit dabei sind, wird sich zeitnah entscheiden: Am Freitag, 14. Februar startet die erste Live-Show (20.15 Uhr, RTL). 

Weit zurückwerfen würde eine Absage die drei Musiker von Kuult nicht. „Wir sind als Band etabliert“, sagt Werner. „Wenn es nichts wird mit der Bewerbung, sind wir nicht traurig. Aber es wäre natürlich ein schönes Add-on.“ Denn auch ohne ESC-Teilnahme wird das Jahr 2025 für die Band aufregend.

Album, Tour, Open-Air-Auftritte: Kuult hat 2025 viel vor

„Im August kommt unser neues Album“, sagt Christian de Crau. „Wir produzieren gerade schon die ersten Singles, mit denen wir nächsten Monat rauskommen“, ergänzt Sänger Chris Werner. „Im Frühling ist eine Unplugged-Tour geplant, im Herbst eine normale Tour mit mehr als 20 Terminen. Auf Open-Air-Bühnen sind wir mindestens doppelt so viel unterwegs wie vergangenes Jahr. Wir sind gerade sehr zufrieden, wie sich alles aufbaut und läuft, wir sind im Aufwind.“

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Gefunden hat sich die Band vor etwa zehn Jahren bei einer Jam-Session, erzählt Chris Werner. Nach Support-Auftritten für Deutschpop-Größen wie Max-Giesinger und Glasperlenspiel spielen sie mittlerweile selbst in großen Hallen. Ihre Songs schreiben und produzieren die Essener selbst. „Wir haben kein Lied, das nicht aus unserer Feder stammt. Das ist einer der markantesten Punkte, der uns auszeichnet“, sagt Werner.

Einen Namen hat sich die Band vor allen Dingen mit ihren Live-Auftritten gemacht. Im Ruhrgebiet sind sie unter anderem bei Essen Original oder dem Zeltfestival in Bochum aufgetreten. „Wir sind eine absolute Live-Band. Wir werden krank, wenn wir mal drei Wochen nicht auf der Bühne stehen. Das Geilste ist Bühne“, sagt Chris Werner.

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