Essen. Mahnmale auf der Huyssenallee und der Heinrichstraße wurden erneut geschändet. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt einmal mehr.

Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen sind Stolpersteine im Essener Südviertel geschändet worden. Unbekannte haben die Mahnmale, die auf der Huyssenallee 60 an das Schicksal der Familie Weis und auf der Heinrichstraße an das Leiden der Familie Gelles erinnern, vermutlich in der Nacht auf den 18. Dezember mit Kot roter Farbe beschmiert. Der oder die Täter sollen diesmal versucht haben, einen Davidstern aufzusprühen.

Wie Polizeisprecher Matthias Werk berichtet, ermittelt der Staatsschutz im aktuellen Fall wie auch nach der ersten Schändung am 8. November, kurz vor dem Gedenktag der Reichspogromnacht, in der am 9. November 1938 in Deutschland die Synagogen brannten. Die Leitstelle sei am Mittwochmorgen gegen 10 Uhr alarmiert worden.

Polizisten haben die Stolpersteine dann von Exkrementen und Farbe befreit, soweit es ihnen möglich war. Um die Mittagszeit waren zuständige Mitarbeiter der Stadt Essen vor Ort und haben den Rest erledigt, berichtet ein Anwohner.

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Bereits nach den mutmaßlich politisch motivierten Taten am 8. November hatte „Essen stellt sich quer“ klar Stellung bezogen: „Wir alle müssen es als unsere Aufgabe begreifen, uns entschieden, konsequent und deutlich gegen jedwede Erscheinungsform des Antisemitismus zu stellen und die antisemitische Schändung der Stolpersteine aufs Schärfste verurteilen. Denn dieser Anschlag mitten unter uns auf Gedenksteine, welche an Opfer des Faschismus erinnern, beweist: Nie wieder ist jetzt - und hier.“

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