Essen-Kray. Die Grillzone an der Skateanlage in Essen-Kray war vielleicht keine gute Idee. Stadt nennt Alternative. Die ist aber zunächst abgelehnt worden.

Ging es in der Diskussion um Ärger an den Grillzonen zuletzt darum, Straßen in Horst für Besucher und Besucherinnen zu sperren, wird nun eine Verlegung einer weiteren Grillzone im Essener Stadtgebiet diskutiert. In Kray an der Skateanlage gibt es heftige Kritik wegen des Qualms und wegen Kindern, die die Rampen als Spielplatz benutzen. Jetzt macht die Stadt einen Vorschlag, der nicht unbekannt ist - aber offenbar auch nicht beliebt.

Bereits 2020 gab es den entsprechenden Ratsbeschluss, das Grillen außerhalb von Grillzonen zu verbieten. Eingerichtet wurden diese dann im Essener Stadtgebiet auch, um Streit und Auseinandersetzungen zu vermeiden. Damit ist klar geregelt, wo gegrillt werden darf - und wo nicht. Möglich und erlaubt ist das seitdem in Bezirken mit entsprechenden Flächen ausschließlich noch auf diesen. Aufgestellt wurden dort entsprechende Schilder, Abfallbehälter für Müll und heiße Asche. Zudem hält ein Sicherheitsdienst die Lage im Blick, da die Situation beispielsweise in Werden durchaus schon mal eskaliert ist.

Nahe der Hochhaussiedlung Hörsterfeld ist eine zusätzliche Grillzone eingerichtet worden

Im Vorfeld hatte es 2021 Konferenzen mit den Fraktionsvertreterinnen und Fraktionsvertretern der neun Bezirksvertretungen gegeben, bei denen das Vorgehen erläutert worden ist, also das Auswahlverfahren und das Grillzonen-Konzept. Danach haben sich die Bezirksvertretungen zu den städtischen Vorschlägen äußern können. Es gab Ideen, die nicht umgesetzt worden sind, darunter der Isingpark (zu dicht an der Bebauung), die Grünanlagen am Krayer Rathaus und auch an der Bochumer Landstraße (dichter Baumbestand) sowie eine Fläche im Stadtgarten Steele (kulturelle/gartendenkmalpflegerische Bedeutung).

Ebenso lange wie es nun die Grillzonen gibt, hält die Diskussion allerdings an, ob alle nun an den richtigen Stellen errichtet worden sind. So ist etwa die Zone im Rüttenscheider Haumannpark nach heftigen Protesten wieder abgebaut worden. In Horst wiederum ist im Hörsterfelder Park eine zusätzliche Fläche eingerichtet worden in der Überzeugung, dass der Bedarf wegen des dicht besiedelten Viertels enorm hoch ist und es ansonsten zu Ausschreitungen kommen könnte, wenn der Ordnungsdienst den Familien dort erklären muss, dass sie dort ihren Grill nicht mehr nutzen können.

Seitdem die Grillzone in Kray neben der Skateanlage errichtet worden ist, gibt es Klagen über Qualmbelästigung.
Seitdem die Grillzone in Kray neben der Skateanlage errichtet worden ist, gibt es Klagen über Qualmbelästigung. © FUNKE Foto Services | Jan Weber
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Über den Standort in Kray (Volksgarten) gab es dann viele Überlegungen, bevor der Bereich neben der Skateanlage gewählt wurde. Denn zunächst sah die Stadt Essen vor, die Grillzone auf der anderen Seite der Ottostraße im Volksgarten Kray möglich zu machen. Das allerdings mochten manche Politiker nicht, sie sorgten sich bei dem ausgewählten Bereich um die Nähe zu den Bäumen und eine zu dichte Bebauung.

Streit unter den Eltern, weil Kinder auf der Skateanlage in Essen-Kray spielen

Bereits 2021 baten sie also darum, die Fläche auf der anderen Seite nahe der Skateanlage zu prüfen. Genau dort ist die Grillzone entstanden, auch in der Hoffnung, dass dann der Volksgarten selbst nicht mehr so überfüllt und vermüllt werde. Die Probleme sind nun andere, rasch klagte der erste Vater über den Qualm an der Skateanlage. Weitere Beschwerden folgten, wie die von der Leiterin des Gecko-Mobils der evangelischen Kirchengemeinde Kray: Michelle Grzelka berichtete nicht nur vom störenden Qualm und Jugendlichen, die die Anlage inzwischen mieden. Sie erzählte auch von Streit unter Eltern, weil einige ihren Nachwuchs zum Spielen auf die Anlage schickten.

Daraufhin gab es eine Unterschriftensammlung und die Bitte, ein anderer Standort solle gefunden werden - möglichst in die Nähe des Spielplatzes im Volksgarten. Genau diese Fläche bietet die Stadt nun an, es ist eben der Bereich, den sie ursprünglich für die Grillzone in Kray vorgesehen hatte: Der ist nun nochmals geprüft worden und stünde für den Wechsel bereit samt Spielplatznähe. Nun waren die Bezirksvertreter erneut gefragt, haben die vorgeschlagene Verlegung jedoch abgelehnt. Sie wollen erst die kommende Grillsaison 2025 abwarten. Sollten die Beschwerden anhalten oder zunehmen, soll das Thema rund um die Abschaffung der Grillzone erneut auf den Tisch.

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