Essen. Das sagt Irena Richter, Essens jüngste Grundschulleiterin. Was sie sich für ihren Job und ihre Schule wünscht, hat sie uns im Riesenrad erzählt.
In unserer Interview-Reihe „Eine Runde Riesenrad mit . . .“ sprechen wir heute mit Irena Richter, einer der jüngsten Grundschulleiterinnen in Essen. Bevor sie Anfang 2023 ihren Job an der Emscherschule antrat, war sie stellvertretende Schulleiterin an der Beisingstraße, Grundschule Nordviertel. Hier erzählt Irena Richter, was sie antreibt.
Frau Richter, Sie haben Anfang 2023 die Emscherschule übernommen, eine Grundschule in Altenessen-Nord. Da waren Sie 34 Jahre alt. Sie waren damals und sind es vermutlich heute noch Essens jüngste Schulleiterin. Oder eine der jüngsten. Viele Kandidaten wollen heute kein Lehrer werden, geschweige denn eine Schule leitern. Warum tun ausgerechnet Sie sich das an?
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Ich möchte etwas verändern. Der Job ist nicht einfach, nicht als Schulleiterin und nicht als Lehrerin. Doch es liegt mir am Herzen.
Ihre Schule liegt in Altenessen-Nord. Wie viele Kinder gehen auf Ihre Schule?
Aktuell 135 in sechs Klassen.
Und ich nehme an, Sie sind viel mit Migration und Armut beschäftigt, oder?
Ja, das ist eine Baustelle, ganz sicher.
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Kennen Ihre Kinder zum Beispiel das Riesenrad hier in der Essener Innenstadt, in dem wir gerade sitzen?
Ich hab‘ tatsächlich mal herumgefragt, und etwa die Hälfte konnte etwas damit anfangen, ja. Einige waren sogar schon drauf.
Sie wollen etwas verändern, sagen Sie. Aber Sie können ja nicht die Armut der Familien beseitigen. Was verändern Sie?
Ich kann die Schule verändern und für die Lehrerinnen und Lehrer da sein, ein offenes Ohr haben für das Kollegium, das ändert schon viel. Man muss da sein für die Menschen, die diesen harten Job machen.
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Was wünschen Sie sich für Ihre Schule?
Am liebsten Geld, ganz viel Geld und Raum und ein paar mehr Mitarbeiter.
Was fehlt am meisten?
Raum. Wir haben coole Ideen und Konzepte, wir wissen, sie würden den Kindern richtig guttut. Aber es geht nicht, weil wir keinen Platz haben.
Machen Sie mal Werbung für Ihren Beruf: Warum soll man Grundschullehrerin oder -lehrer werden?
Weil man in diesem Beruf schon kleine Menschen prägen kann. Wenn man die Gesellschaft verändern möchte, muss man bei den Kleinen anfangen. Da wünsche ich mir mehr Menschen, die genau daran Interesse haben.
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Was heißt das: „Kinder prägen“?
Das heißt, ein offenes Ohr für sie zu haben, sie ernst zu nehmen, ihnen Rückhalt zu geben und ihnen dabei zu helfen, ihre Probleme zu lösen.
Video: Irena Richter im Riesenrad
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