Essen. Teil-Sperrung, Protest, Behelfsbrücke: Jetzt soll es am S-Bahn-Halt Eiberg eine neue Brücke geben. Für den Straßenverlauf gibt es mehrere Möglichkeiten.
Erst gab es die Notlösung, jetzt stellt die Stadt Möglichkeiten für eine dauerhafte Brückenlösung über den S-Bahnhof Eiberg vor. Die unterscheiden sich vor allem im Verlauf der Straßenüberführung. Daher gibt es eine bevorzugte Variante bei der Straßenführung sowie beim Bauwerk selbst. Auch den Eibergbach hat die Stadt im Blick. Die Gesamtprojektkosten werden derzeit geschätzt auf ca. 9,5 Millionen Euro. Kostenanpassungen nicht ausgeschlossen.
Gesperrt wurde die ehemalige Brücke über die Anlagen der Deutschen Bahn bereits 2021 für für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, nachdem bei einer Überprüfung des Bauwerks von 1926 erhebliche Schäden festgestellt worden waren. Das bedeutete damals auch, dass die Busverbindung zwischen Horst und Freisenbruch gekappt war. Das wiederum führte erst zu Protest, Diskussionen und dann zu einem kleineren Shuttlebus. Ein Kleinbus verband die Quartiere Hörsterfeld, Eiberg und das Bergmannsfeld.
Die neue Brücke über dem S-Bahn-Halt Essen-Eiberg soll zwei Fahrstreifen und zwei Radfahrstreifen haben
Dann folgte die provisorische und derzeitige Behelfsbrücke ohne Einschränkungen beim Gewicht der Fahrzeuge, die voraussichtlich bis mindestens 2026 bestehen bleiben soll, so gab es die Stadt an, die nun die weiteren Pläne für die endgültige Brücke und eine Straßenführung vorstellt. Möglich sind drei Varianten bei der Strecke und auch verschiedene Brücken, die aus zwei Fahrstreifen und zwei Radfahrstreifen bestehen soll. Der wesentliche Unterschied bei der Straßenführung liegt laut Stadt in der Lage. Gequert wird so die DB-Anlage. Je nachdem, wofür man sich entscheidet, wird dann Platz in den östlichen und westlichen angrenzenden Flächen benötigt.
So kann der neue Verlauf der heutigen Straßenführung entsprechen (Variante 2), er kann sich westlich der aktuellen Lage befinden (1) oder östlich davon verlaufen (3). Während zwei der neuen Straßenführungen also nach den Plänen in die angrenzenden Grünflächen eingreifen und langfristig zur Versiegelung von Acker- bzw. Waldflächen führen würden, würde eine der angedachten Optionen (Variante 2) bedeuten, dass die Behelfsbrücke nur eine Zeit lang verlegt werden muss. Damit könnte der Verkehr während der Bauphase fließen – bis auf kurze Sperrungen für den Umbau der Streckenanschlüsse. Die betroffenen Flächen könnten im Anschluss wieder renaturiert werden.
Die neue Brücke soll dann zwei Fahrbahnstreifen mit jeweils 3,5 m Breite haben, während es bislang insgesamt gut fünf Meter gewesen seien. Zusätzlich sind neu angeordnete 2,25 m breite Radfahrstreifen beiderseits der Fahrbahn geplant. Auch bei der Brücke selbst gibt es bautechnisch drei Möglichkeiten, die sich beispielsweise im verwendeten Material und der Bauart unterscheiden. Mit Blick auf Streckenverlauf und Bauwerk tendiert die Stadt zu einer Kombination aus bisherigem Streckenverlauf und einer Brücke mit einbetonierten Stahlträgern.
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Diese Kombination biete die besten Sichtachsen für den Verkehr, einen geringen Materialverbrauch im Verhältnis Beton und Stahl und sei somit umweltfreundlich, ressourcenschonend wie langlebig. Auch ästhetisch passe diese Brücke am besten zum städtischen Gesamtbild, lautet die Empfehlung. Weiterhin soll der Eibergbach nordöstlich der Bahngleise bis zur Verkehrsanlage offengelegt werden.
Entwickelt wurden zudem weitere Optionen, die etwa eine Bushaltestelle auf der Brückenplatte vorsahen. „Dadurch sollte ein nahegelegener Mobilitätspunkt zwischen den verschiedenen öffentlichen Verkehrsmitteln geschaffen werden“, erklärt die Stadt. Diese Idee sei mit der Ruhrbahn geprüft, jedoch wieder verworfen worden. Als Gründe nennt die Stadt Sicherheit und Komfort der Fahrgäste, Vandalismusgefahr und die nicht notwendige Verschiebung des Einzugsgebiets der Haltestellen.
Nun geht es erst einmal darum, dass der Ausschuss für Verkehr und Mobilität am 12. Dezember den Vorschlag zur Verkehrsanlage und Brücke sowie die Beauftragung von Planungs- und Bauvorbereitungsleistungen (900.000 Euro) beschließt und die Verwaltung beauftragt, das Vorhaben anzugehen. „Mit dem Beschluss über die vorliegende Vorlage startet zunächst nur der Prozess für die Vorbereitungen der Baupläne für den Neubau der S-Bahn-Brücke“, erklärt CDU-Ratsherr Luca Ducree. Schon 2022 sei aber die Ausgangslage klar gewesen, dass auf die Behelfsbrücke ein Neubau folgen werde. Der finale Baubeschluss werde dann künftig in einer weiteren Vorlage erfolgen.
Zu erwarten sei, dass Brücke und Straße eine „Lebzeit“ zwischen 80 und 100 Jahren haben, kündigt die Stadt für das neue Bauwerk an. Bei der Behelfsbrücke gaben die Zuständigen seinerzeit ebenfalls eine Nutzungsdauer von bis zu 80 Jahren an, bei Kosten von etwa 2,6 Millionen Euro. Der Plan sieht nach dem Abbau am Sachsenring daher vor, dass das Bauwerk eingelagert und bei Bedarf an anderer Stelle im Stadtgebiet genutzt wird.
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