Essen-Altenessen. Monatelang haben zwei Essener ein leerstehendes Ladenlokal in Altenessen saniert: Voraussichtlich Mitte Oktober soll „Café & Bar Gred“ eröffnen.
Viele Jahre hat das Ladenlokal an der Altenessener Straße 422 leergestanden – bald soll es, kernsaniert und umgebaut, als „Café & Bar Gred“ neu eröffnen.
Zwei junge Essener wollen damit eine Café- und Barkultur nach Altenessen holen, die man gemeinhin aus mediterranen Ländern kennt: Morgens soll man in den Räumen Kaffee trinken und frühstücken können, bevor der Cafébetrieb im Laufe des Tages nahtlos in den Barbetrieb mit Weinkarte, Bieren, Cocktails, Panini und Antipasti übergeht. Zusätzlich gehören Waffeln und Eis zum Sortiment – das „Gred“ soll ein besonders familienfreundlicher Ort sein.
Neues Café soll mit Eistheke und Spielecke auch bei Familien mit Kindern punkten
Davon zeugt auch eine Spielecke am hinteren Ende des langgestreckten Ladenlokals. Durch den neuen Grundriss des Raumes, mit einem vorderen, sehr breiten Bereich, neben der Theke schmal zulaufend und hinten wieder etwas breiter, entsteht eine große Nische am Raumende, in der nach der Vorstellung der beiden Betreiber Väter und Mütter gemütlich sitzen können, während ihre Kinder in der Spielecke toben. Er habe selbst zwei Kinder, erzählt Betreiber Edon Gashi (28), daher sei ihm wichtig gewesen, dass seine Gastronomie auch Familien anspreche. Um die richtigen Signale auszusenden, haben sie die Eistheke extra nahe des Eingangs platziert: „So sehen die Leute schon von draußen, dass es auch etwas für Kinder gibt.“
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Damit wollen sie auch dem ersten, eher edlen Eindruck, etwas entgegensetzen: Optisch nämlich erinnert das „Gred“ mehr an eine Bar als an ein Café: Schwarzglänzende, von hellen Streifen durchzogene Bodenfliesen in Marmoroptik, verspiegelte Wände, Sitzmöbel mit samtigen Bezügen in Cremeweiß, Rot und Grau, Wände in einem dunklen Salbeigrün.
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Für Design und Farbkonzept haben Edon Gashi und sein Kompagnon Granit Gashi (29) einen erfahrenen Innenarchitekten engagiert. Der habe alles gestaltet. Ihr Anspruch: Das Ambiente sollte edel wirken, dennoch gemütlich. Ansprechen wollen sie neben Familien im Grunde alle Zielgruppen: Die Freundinnen, die morgens gemeinsam frühstücken gehen, das alte Ehepaar, das zum Kaffeetrinken kommt, Menschen aller Altersgruppen, die abends ausgehen möchten. Deshalb sollen sich die Preise auch am „üblichen Niveau in der Umgebung“ orientieren, sagt Edon Gashi. Noch sei die Karte nicht fertig, aber sie wollen darauf achten, dass ein Besuch im „Gred“ für alle erschwinglich sei.
Was das Angebot angeht, seien sie flexibel: „Wir gucken, wie es angenommen wird, was die Gäste sich wünschen, und dann reagieren wir darauf“, sagt Edon Gashi. „Wir lernen ja noch.“
Essener Gründer haben ihre kompletten Ersparnisse investiert
Anders als der gelernte Koch Granit Gashi, der zuvor eine Pizzeria in Gelsenkirchen geführt hat, hat Edon Gashi keine gastronomische Erfahrung. Eigentlich arbeite er als Bauunternehmer, sagt er, doch ein eigenes Café sei immer sein Traum gewesen. „Komplett allein hätte ich das aber niemals gemacht.“ Deshalb setzt sich auch der Namen „Gred“ aus den beiden Vornamen Granit und Edon zusammen.
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Nun stecken ihre gesamten Ersparnisse in diesem Herzensprojekt: um die 250.000 Euro. „Wir haben darüber gesprochen, dass es auch schiefgehen kann, es kann aber auch durch die Decke gehen. Ohne es zu probieren, kann man es nicht wissen.“
Der Standort an der Altenessener Straße habe es ihm sofort angetan. Immer wieder habe er seiner Frau davon erzählt, habe den Vermieter bekniet, der von einer Gastronomie in dem Ladenlokal eigentlich nicht besonders angetan gewesen sei, dann aber zugestimmt habe. Kompagnon Granit schildert, wie er beim Anblick der Räume zunächst bestürzt gewesen sei: „Ach du Scheiße, wie sieht‘s denn hier aus?!“, sei sein erster Gedanke gewesen, „aber ich habe natürlich auch das Potenzial gesehen“.
Die Räume sind nun beinahe fertig. Was bleibt zu tun? „Wir müssen auf jeden Fall noch ein paar Mal alles putzen“, sagt Edon Gashi. Auch weiteres Personal wollen sie einstellen: Bisher sind sie zu viert – drei Kellner oder Kellnerinnen werden noch gebraucht. Die müssten nicht unbedingt Gastronomieerfahrung mitbringen, betont Edon Gashi. „Die Hauptsache ist, dass sie freundlich zu den Gästen sind.“ Damit sie sich gut ins Ambiente einfügen, wird es eine Art Uniform fürs Personal geben: Weißes Hemd mit Fliege und Weste, schwarze Hose, schwarze Schuhe.
„Bars wie unsere gibt es in Albanien, wo wir ursprünglich herkommen, an jeder Ecke“, sagt Edon Gashi. „Hier hat uns etwas in der Art gefehlt.“ Mit dem Konzept des Bar- und Cafébetriebes wollen sie auch ein Stück albanische bzw. mediterrane Kultur nach Altenessen holen: Der Kaffee zwischendurch, die kleine gemütliche Auszeit würde in Ländern wie Albanien, aber auch Italien oder Griechenland zum Alltag gehören. „Das wünschen wir uns hier auch.“
„Café & Bar Gred“ eröffnet voraussichtlich Mitte Oktober. Geöffnet ist von dienstags bis sonntags, jeweils von 9 bis 22 Uhr.
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