Essen. Ein „Bürgerdialog“ der AfD in der Philharmonie Essen ist gewaltsam eskaliert. Das hatte auch mit extrem lauten, kleinen Geräten zu tun.

Schrille Töne von überall her, Hektik bricht aus: Ungefähr zwei Dutzend kleine Elektrogeräte, die an Mäuse erinnern, haben am Donnerstagabend für Aufregung in der Essener Philharmonie gesorgt. Dort hatte die AfD ab 19 Uhr zu einem „Bürgerdialog“ geladen, der von Protesten draußen, aber auch im Innern, begleitet wurde.

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Kurz bevor der Essener AfD-Bundestagsabgeordnete Stefan Keuter seine Rede beendet hatte, lagen plötzlich laut schrillende „Mäuse“ auf dem Boden. Die Veranstaltung wurde mehrfach unterbrochen. Zahlreiche der Geräte waren auch unter Stühle geklebt worden.

AfD-Bürgerdialog in Essen: Die Stimmung im Saal kippte

Mitgebracht hatten die lauten „Dinger“ einige Aktivisten, die die AfD-Veranstaltung infiltriert hatten. Als die mitgebrachten kleinen Geräte den „Bürgerdialog“ ein zweites Mal störten, kippte die Stimmung im Saal. Es kam zu Handgreiflichkeiten von „normalen“ Besuchern der AfD-Veranstaltung gegen die Demonstranten.

Ja, wo piept es denn? Aktivisten hatten unter einige Stühle laute Taschenalarme angeklebt, die den AfD-Bürgerdialog in der Philharmonie Essen störten.
Ja, wo piept es denn? Aktivisten hatten unter einige Stühle laute Taschenalarme angeklebt, die den AfD-Bürgerdialog in der Philharmonie Essen störten. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Was hat es mit den Mäusen auf sich? Bei den lauten Geräten handelt es sich um sogenannte Taschenalarme, die die Anti-AfD-Aktivisten durch den Raum warfen oder mit Klebeband unter Stühle geheftet hatten. Taschenalarme sollen vor allem eins machen: laut sein, für Aufmerksamkeit sorgen.

AfD-„Bürgerdialog“ wurde mit Taschenalarmen gestört

Eigentlich sind die kleinen Geräte zum Selbstschutz gedacht – die Zielgruppe sind vor allem Frauen, die die kleinen Geräte unbemerkt bei sich tragen können, und bei Gefahr per Knopfdruck einen lauten Schrill-Alarm auslösen können. Der ohrenbetäubende Lärm soll mögliche Angreifer in die Flucht schlagen.

Die Alarme bieten verschiedene Hersteller relativ günstig an (circa 17 Euro). Einer wirbt damit, dass sie „ideal für den Schlüsselbund oder die Handtasche“ sind. Nur mit Wasser kommen die Mini-Alarme ganz offensichtlich nicht klar. Das zeigte sich am Donnerstag auch in der Philharmonie: Das Security-Personal sammelte die Geräte vom Boden ein und zog sie unter Stühlen wieder hervor. Mausetot wurde sie dann in gefüllten Getränkegläsern gemacht.

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