Essen. Die Nachricht, dass der Versorgungsmarkt an der Uni Essen Geschichte ist, schlug ein wie eine Bombe. Das sind die Reaktionen der Essener.
Der Schock nach dem plötzlichen Aus des Trödelmarktes an der Universität in Essen sitzt bei vielen tief. Für zahlreiche Menschen aus Essen und Umgebung ist die mehr als 30 Jahre alte Veranstaltung am Reckhammerweg mehr als ein Flohmarkt. An etlichen Ständen werden frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse angeboten. Versorgungsmarkt dürfte daher eine treffendere Bezeichnung sein. Stammgäste berichten, dass sie dort Tomaten, Salat, Äpfel und Co. zu deutlich günstigeren Preisen bekommen als im Supermarkt. Beim Ortsbesuch am Samstag war von einer „Katastrophe“ die Rede.
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Die Nachricht vom Wochenende schlug auch in den sozialen Medien ein wie eine Bombe. Beiträge unserer Redaktion auf Facebook und Instagram ließen die Kommentarspalten förmlich überlaufen – ein Indiz dafür, wie emotional das Markt-Aus für viele ist. Wie sich Nutzerinnen und Nutzer am Wochenende öffentlich äußersten, haben wir in einer Auswahl zusammengestellt.
Trödelmarkt an der Uni in Essen: Das sind die Reaktionen auf das plötzliche Aus
David Müller: „Für uns war es ein wöchentliches Ritual, über den Trödel zu schlendern. Die Köfte-Tasche und das Spießbraten-Brötchen des Lünener Hähnchengrills sind echtes Streetfood zu fairen Preisen ohne Hipster-Quatsch. Dazu das Angebot von außergewöhnlichen Süßigkeiten, Lebensmittel-Sonderposten sowie Obst und Gemüse zu günstigen Preisen. Schade, dass anscheinend die Uni und die Stadt Essen kein Interesse daran haben, dass es weiter geht.“
Sigrid Stepuhn: „Ich bin echt traurig. Für mich als gehbehinderten Menschen war es immer gut zu erreichen. Und zu den Waren und Menschen: Es war eine herrliche, bunte Vielfalt. Wo ist nun für uns älteren und gehbehinderten Menschen die Alternative?“
Mamoun Abo Diab: „Eine kleine bunte Welt war dieser Markt. Man hört da alle Sprachen der Welt. Schade.“
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Klaus Husen: „Hoffentlich findet der Betreiber schnell eine geeignete neue Fläche, bevor die Markthändler über die Wartezeit Pleite gehen. Ich bin gerne und oft zu diesem Markt gegangen und würde das auch gerne in der Zukunft weiterhin tun.“
Susanne Gunia: „Schöne bunte Einkaufswelt, schönes buntes Markttreiben. Der Markt war gelebte Vielfalt: Anbieter und Konsumenten aus aller Herren Länder friedlich nebeneinander. Es gab immer die Möglichkeit, etwas Neues, leckeres, anderes auszuprobieren. Ich werde den Markt sehr vermissen.“
Altan Yorulmaz: „Schade, aber auch sehr traurig. Ich hoffe, die Lücke wird gefüllt.“
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René Arndt: „Ich war selbst mehr als 25 Jahre Händler an der Uni. Und wie man so sagte: Ich war der ‚Edelstahlmann‘. Ich habe viele nette Menschen kennengelernt, gute Geschäfte gemacht und eine schöne Zeit mit den Kollegen und auch Kunden gehabt. Für viele Menschen ist es einfach Kult, samstags zur Uni Essen zu kommen – egal, ob sie etwas kaufen möchten oder nicht. Da reicht auch mal ein Käffchen und ein bisschen Quatschen. Schade um diesen Traditionsmarkt; und für die Händler tut es mir ebenfalls leid.“
Horst Brenner: „Das kommt für mich nicht unerwartet. Als ich merkte, dass dort ein Riesenparkhaus für mehrere hundert Autos entsteht, war mir sofort klar, dass die Tage des Parkplatzes an der Uni und damit leider auch die des Trödelmarktes gezählt sind. Das wird alles Bauland und in kurzer Zeit stehen dort Gebäude für die Uni. Leider.“
Darauf antwortet Daniela Malberg: „Was heißt leider? Wir Studis sind froh, wenn wir mehr Räume und somit auch mehr Seminare bekommen. Da wenig Räume zur Verfügung stehen, gibt es entweder wenig Seminare im Semester, sodass das Regelstudium nicht möglich ist, oder die Seminare sind am Wochenende, wo viele von uns arbeiten sind.“
Trödelmarkt an der Uni in Essen: Nicht jeder sieht die Veranstaltung positiv
Hans Peter Rüsting: „Ich glaube, dass ich mindestens sechs, sieben Jahre nicht mehr dort war. Irgendwann ging mir die Schieberei in den Gängen mächtig auf den Keks. Ich hab mich immer für echten Trödel interessiert. Aber die ganzen fliegenden Händler mit ihren Billigklamotten....“
Marion Kocherscheidt: „Was haben Obst und Gemüse auf einem Trödelmarkt zu suchen?“
Sebastian Becker: „Wegen des ‚Trödels‘ an der Essener Uni ging ich davon aus, dass die Uni–Pendants der Nachbarstädte ebenfalls schlecht seien – tatsächlich sind sie es nicht, und Essen bildet (bildete) hier – zum Glück – die große Ausnahme. Ein unsäglich schlechter, unattraktiver Markt, um den es definitiv nicht schade ist.“
Stefan Van de Keller: „Wird nicht der letzte sein. Auf dem sogenannten Trödelmarkt oder Flohmarkt wird man mit billigster Neuware mittlerweile überschwemmt. Das hat leider überhandgenommen und somit haben es echte Trödler schwer.“
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