Essen. Das Festival mit Headliner Felix Jaehn stieg am Baldeneysee. Wie die Stimmung war und warum viele Gäste auch ohne Regen nasse Füße hatten.

Elektrobeats dröhnen aus den Lautsprechern, rechts und links neben der Hauptbühne sprühen Flammen aus den Bühnenfontänen, kurz darauf folgen Konfettikanonen, die bunte Papierschnipsel in die Luft pusten. 10.000 Festivalgäste feiern und tanzen ausgelassen zu den Bässen von Künstlerinnen und Künstlern, wie „Pajane“, „Pretty Pink“ oder „Juicy M“.

Trotz der Wetterprognose, die zu Beginn der Woche immer wieder Regen und auch Windböen vorhergesagt hatte, lassen sich die Feierwütigen nicht davon abhalten, zum Seaside Beach zu kommen, um eine der bekanntesten Sommerpartys in Essen zu feiern. Sie haben Glück: Der Regen bleibt aus und bei rund 16 Grad und teils dicht bewölktem Himmel lässt sich auch die Sonne ab und zu blicken.

Smag Sundance Festival in Essen begann als Strandparty mit 1500 Besuchern

„Für mich war klar, dass ich herkomme. Dabei ist mir das Wetter egal, ich tanze auch im Regen“, sagt Isabela Biesenbruch aus Werden. Die 30-Jährige ist gemeinsam mit ihrer Freundin Vanessa Sagrillo (30) gekommen und freut sich über die gute Stimmung: „Wir kommen seit vielen Jahren her und lieben die Atmosphäre hier. Wir sind noch nie enttäuscht worden. Die DJs, die Menschen, das Beach-Feeling. Es passt einfach alles.“

Besucherinnen und Besucher strömten aufs Gelände des Smag Sundance Festivals in Essen, um Künstler wie „Pajane“, „Pretty Pink“ oder „Juicy M“ zu sehen.
Besucherinnen und Besucher strömten aufs Gelände des Smag Sundance Festivals in Essen, um Künstler wie „Pajane“, „Pretty Pink“ oder „Juicy M“ zu sehen. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Was einst als Strandparty mit rund 1500 Besucherinnen und Besuchern begann, hat sich in den letzten Jahren zu einem der größten Sommerevents in Essen entwickelt. Während im vergangenen Jahr Sonnencreme und Sonnenbrille zur Grundausstattung der Festivalgäste gehörten, sind es in diesem Jahr eher eine Jacke und wasserfestes Schuhwerk.

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Festival am Seaside Beach: Organisatoren empfehlen festes Schuhwerk

Schon vorab informierte das Organisationsteam die Besucherinnen und Besucher in den sozialen Medien darüber, dass der Boden am Seaside Beach nach den anhaltenden Regengüssen der letzten Tage nass sei: „Wir empfehlen auf jeden Fall festes Schuhwerk oder vielleicht ergänzen auch Gummistiefel Euer Festivaloutfit perfekt.“

Diesem Rat folgen aber nur wenige Festivalgänger, stattdessen ziehen viele kurzerhand die Schuhe aus und laufen barfuß über das Gelände. Auch Sarah Ständeke (37) aus Dortmund hat schon nasse Füße: „Wir haben die ganze Woche gehofft, dass sich die Vorhersagen nicht bewahrheiten und das Wetter gut wird. Nass sind meine Füße von den Pfützen, die auf der Wiese stehen, jetzt trotzdem. Die Laune lasse ich mir davon nicht verderben, ich halte bis zum Schluss durch.“

Die Regenfälle der letzten Tage haben ihre Spuren auf dem Gelände des Seaside Beach in Essen hinterlassen.
Die Regenfälle der letzten Tage haben ihre Spuren auf dem Gelände des Seaside Beach in Essen hinterlassen. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Zwei Bühnen beim Smag Sundance Festival am Essener Baldeneysee

Der gestrige Starkregen hat am Seaside Beach Spuren hinterlassen: An vielen Stellen sieht man Wasseransammlungen, die nicht im Boden versickert sind. „An den Stellen, wo die Pfützen besonders groß sind, haben wir Sand aufgeschüttet, um die Fläche etwas trockener zu bekommen“, erklärt Kerstin Viehausen vom Veranstaltungsteam.

Was in Essen als Strandparty begann, ist heute ein Event mit 10.000 Gästen.
Was in Essen als Strandparty begann, ist heute ein Event mit 10.000 Gästen. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Trotzdem, so sagt sie weiter, sei das Team sehr erleichtert, dass alles wie geplant stattfinden kann: „Wir hatten die ganze Woche den Wetterbericht im Auge und mussten leider alle möglichen Szenarien durchspielen, weil es nicht danach aussah, als wenn das Wetter mitspielt. Jetzt scheint sogar zwischendurch die Sonne, das ist super.“ Auf zwei Bühnen, der „Mainstage“ und der „2nd Stage“, feiern Künstlerinnen und Künstler gemeinsam mit den Festival-Fans.

Felix Jaehn ist Headliner beim Smag Sundance Festival in Essen

Headliner des diesjährigen Smag Sundance Festivals ist DJ Felix Jaehn, der auch schon auf den großen Festivalbühnen, wie Parookaville und Tomorrowland, aufgelegt hat. Der 29-Jährige, bekannt durch Hits wie „Call it love“ und „Ain’t Nobody“, heizt dem Festivalpublikum am Seaside Beach ab 18.15 Uhr ein und ruft in die Menge: „Ich bin so happy, hier zu sein! Habt ihr Bock zu feiern?“

DJ Felix Jaehn war der Headliner auf dem Smagsundance Festival 2024 in Essen.
DJ Felix Jaehn war der Headliner auf dem Smagsundance Festival 2024 in Essen. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Die Menge reißt die Arme in die Luft und feiert ausgelassen. Ebenfalls auf der Mainstage und zum ersten Mal dabei ist das Berliner Duo „You Not Us“, bestehend aus Tobias Philippsen und Gregor Sahm. Tobias Philippsen betont, wie sehr er sich auf das Publikum in Essen freue: „Ich war schon öfter im Ruhrgebiet und weiß, dass die Leute hier richtig feiern können. Auch die Location direkt am See ist traumhaft, ich freue mich riesig, dass ich hier sein darf.“

Gäste reisen aus dem Sauerland an den Essener Baldeneysee

Dass es in Essen gute Partys gibt, wissen auch Marina Tempel (24) und Ann Christin (26). Die beiden Frauen sind extra anderthalb Stunden aus dem Sauerland angereist, um am Baldeneysee mitzufeiern: „Bei uns gibt es solche Festivals nicht, deshalb kommen wir gerne jedes Jahr nach Essen, um das große Festival in schöner Kulisse zu feiern“, so Marina. Ann Christin fügt hinzu: „Wir haben die ganze Woche auf gutes Wetter gehofft und sind froh, dass es nicht regnet. Wir haben viel Spaß hier.“

Neben Künstlerinnen und Künstlern, die zum ersten Mal am Seaside Beach mitfeiern, sind auch bekannte Gesichter dabei: „Mainstage-Stammgäste“ wie der Essener DJ Oliver Magenta und der Düsseldorfer Techno- und House-DJ „Plastik Funk“ sorgen ebenfalls für gute Stimmung bei den Feierwütigen. Für das leibliche Wohl sorgen Foodtrucks, die Festival-Klassiker wie Pommes, Currywurst, Pizza, Asiafood und Döner anbieten. Viele der Gäste sitzen mit wasserdichten Picknickdecken am Rand des Festivals und stärken sich, bevor sie sich wieder unter die feiernde Menge mischen.

Für Kurzentschlossene bietet der Stand eines Piercing-Shops die Möglichkeit, sich spontan ein Piercing stechen zu lassen. Eine Gelegenheit, die Sarah (30) aus Bochold gerne nutzt: „Ich feiere meinen Junggesellinnenabschied hier und habe mich spontan dazu entschlossen, mir ein Ohrpiercing stechen zu lassen. Es wird mich immer an diese Party erinnern.“

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