Essen. Vor vier Wochen brannte in Essen-Schonnebeck ein Haus ab und damit das Restaurant „Abseits“. Der Wirt sammelt Geld für einen Neustart.

Spenden für einen Neustart sammelt der Schonnebecker Gastronom Eugen Rihovski. Er betrieb mehrere Jahre das Restaurant „Abseits“ in Schonnebeck. Doch das Gebäude, das das „Abseits“ zwei Jahre an der Kreuzung Joachim-/Bonifacius-/Matthias-Erzberger-Straße beherbergte, brannte Mitte Mai nieder. Bei dem Feuer, das in einer Wohnung über dem Restaurant ausbrach, wurde vor allem die Dachkonstruktion des Hauses so stark zerstört, dass ein Wiederaufbau offenbar nicht lohnt.

Das Haus an der Matthias-Erzberger-Straße ist mittlerweile abgerissen.
Das Feuer zerstörte am 13. Mai das gesamte Haus. © ANC News | Justin Brosch

Das „Abseits“ galt als beliebt; es gab russische und deutsche Küche. Wie und wann und wo Rihovski mit seiner Partnerin einen Neustart machen kann, ist total unklar; zumal bislang offen ist, was die Versicherung zahlt. „Deshalb haben wir den Spendenaufruf gestartet“, sagt er.

Am Freitag startete Rihovski eine Spendenaktion und verbreitete sie über soziale Netzwerke im Internet; bislang sind in gerade mal drei Tagen etwas mehr als 1800 Euro zusammengekommen. Rihovski hofft auf weiteren Zuspruch.

Das Feuer Mitte Mai hatte große Betroffenheit in den Stadtteilen ausgelöst.

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„Wir würden gerne mit einer Gastronomie weitermachen, aber wir wissen gerade nicht, wie und wo und von welchem Geld“, sagte Rihovski vor wenigen Tagen betroffen.

Die Versicherung hat noch nicht gezahlt. „Wir haben zwei Jahre lang erfolgreich das ,Abseits‘ wieder hochgezogen und würden ungern bei Null anfangen“, hatte Rihovski gesagt.

Eugen Rihovski mit Mervenur Tas und Tatjana Rihovski aus seinem Team bei der Neueröffnung 2022: Vor zwei Jahren ist das Restaurant an seinen neuen Standort in Essen-Schonnebeck gezogen.
Eugen Rihovski mit Mervenur Tas und Tatjana Rihovski aus seinem Team bei der Neueröffnung 2022: Vor zwei Jahren ist das Restaurant an seinen neuen Standort in Essen-Schonnebeck gezogen. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Haus in Essen-Schonnebeck brannte kurz, aber heftig

Das Haus war am Morgen des 13. Mai abgebrannt: Gegen 8 Uhr schlugen Flammen aus dem Dach, eine schwarze Rauchwolke stieg auf. Das Feuer war in einer Wohnung im zweiten Obergeschoss ausgebrochen und fraß sich dann bis ins Dachgeschoss durch. Da die oberste Etage des Hauses nicht gedämmt war, wüteten die Flammen heftig, aber relativ kurz. Gegen 9.30 Uhr war der Brand weitestgehend gelöscht.

Beim Einsatz der Feuerwehr spielten sich zum Teil dramatische Szenen ab: Zwei Bewohner des Schonnebecker Mehrfamilienhauses musste mit einer Drehleiter in Sicherheit gebracht werden, vier weitere erlitten Rauchgasvergiftungen. Katze Kiki hat das Feuer möglicherweise nicht überlebt. Bewohner mussten in einer Notunterkunft betreut werden.

Stadt Essen bestätigte Anfang Juni die Abrisspläne

Nicht nur die Flammen beschädigten das Haus, sondern auch der massive Löschwasser-Einsatz, der das Restaurant „Abseits“ im Erdgeschoss arg in Mitleidenschaft zog. Eugen Rihovski stand am Morgen vor den Trümmern seiner Arbeit. Für das Wochenende war zum zweiten Geburtstag seines Lokals eine große Feier samt Kinderfest geplant. Daraus wurde nichts.

Stadtsprecher Patrick Betthaus hatte Anfang Juni die Abrisspläne bestätigt: „Dies hat der Eigentümer bereits Ende Mai bei der zuständigen Bauordnung angezeigt.“ Die Behörde habe dem Eigentümer daraufhin mitgeteilt, dass ab dem 3. Juni mit den Abbrucharbeiten begonnen werden dürfe.

Restaurant in Essen-Schonnebeck übertrug Fußball

Im „Abseits“ wurde jedes RWE- und Eintracht-Frankfurt-Spiel live übertragen. Rihovski sagte im Mai im Gespräch mit unserer Redaktion: „Wir haben in mühevoller Arbeit das ,Abseits‘ aufgebaut und diesen traditionellen Gastro-Standort zu neuem Leben erweckt.“

Warum Eintracht Frankfurt? Weil beide Gastronomen aus Frankfurt kommen. Und „Abseits“, dieses Fußball-Wort, ist deshalb der Name des Restaurants, weil man 2019 in einem Vereinsheim in Bredeney anfing. Später wechselte man zum FC Kray. Die hessische Heimat der beiden machte sich auch auf der Speisekarte bemerkbar: Schnitzel gab es auch mit grüner Soße, einer hessischen Spezialität.

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