Essen-Kettwig. In Essen-Kettwig lebt der weltweit bekannte Pianist und Komponist Ratko Delorko. Am 1. Juni gibt er endlich ein Konzert in seiner Wahlheimat.

Als Pianist und Komponist füllt Ratko Delorko die ganz großen Konzertsäle dieser Welt, so unter anderem St. Martin in the Fields London (Großbritannien), Paleau de la Musica Valencia (Spanien) und die Beijing Concert Hall (China). Am Donnerstag, 1. Juni, gibt er nun in seiner Wahlheimat Essen-Kettwig ein Konzert: um 19 Uhr im Gemeindezentrum Petershof.

Unter dem Titel „Mondscheinmusik“ bringt Ratko Delorko an diesem Abend Werke von François Couperin, Franz Schubert, Ludwig van Beethoven und Claude Debussy zu Gehör. Außerdem spielt er auf dem Flügel Eigenkompositionen, die er unter dem Begriff „Zeitklang“ summiert hat.

Und: Es wird eine Uraufführung geben, die noch gar nicht auf dem Ankündigungsplakat steht. Die bekannte klassische Gitarristin Heike Matthiesen hat passend zu Delorkos Konzert „Mondscheinmusik“ das Stück „Schwarzer Mond“ für ihn komponiert. Der Pianist wird es am 1. Juni zum erstmals vor dem Publikum in Kettwig spielen.

Seit 1994 ist der Komponist in Essen-Kettwig ansässig

In Kettwig, so sagt der weit gereiste Musiker, habe er einen Ruhepol gefunden. Seit 1994 lebt er in der Gartenstadt, in der inzwischen auch seine Produktionsfirma angesiedelt ist (seit 1987 hat der Komponist ein eigenes Label). „Ich bin gerne hier. Wasser, Feld, Wald sind nicht weit entfernt“, sagt er. So nah an der Natur zu sein, das genieße er halt. Und nicht zu vergessen: Seine Frau Anne ist gebürtige Kettwigerin und sie sei natürlich nicht ganz unschuldig daran, dass das Paar im Essener Süden lebt, gibt er mit einem verschmitzten Lächeln zu.

Das Plakat zum Konzert am 1. Juni präsentieren (v.l.): die Verantwortliche für die Programmplanung Sigrid Auberg-Watzlawik, Pianist Ratko Delorko und Pastor Sven Goldhammer.
Das Plakat zum Konzert am 1. Juni präsentieren (v.l.): die Verantwortliche für die Programmplanung Sigrid Auberg-Watzlawik, Pianist Ratko Delorko und Pastor Sven Goldhammer. © FUNKE Foto Services | Luisa Herbring

Musikalisch hat sich Ratko Delorko durchaus auch schon früher in Kettwig eingebracht: Im Rahmen der „Kettwiger Klangspur“ spielte er vor der Schinkelkirche St. Peter und der Evangelischen Kirche am Markt. Für einen Auftritt im Petershof rannte die Programm-Koordinatorin des katholischen Gemeindezentrums, Sigrid Auberg-Watzlawik, also offene Türen ein.

Nur die Terminsuche gestaltete sich angesichts der vielen beruflichen Verpflichtungen Delorkos als schwierig. Dass es nun in diesem Jahr klappt, freut beide Seiten. „Wir haben auch extra einen Konzertflügel ausgeliehen bekommen, der den Erfordernissen dieses Konzertabends gerecht wird“, kündigt Sigrid Auberg-Watzlawik an.

Delorko ist Vorreiter beim Online-Klavierunterricht

Delorkos Popularität in der Klavier-Szene ist nicht nur seinem virtuosen Spiel zu verdanken. Der 63-Jährige macht auch durch ungewöhnliche Auftrittsorte von sich reden – so wie etwa in der Dachstein-Eishöhle der Österreichischen Alpen. Dort spielte er bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Karten-Vorverkauf

Das Konzert „Mondscheinmusik“ mit Ratko Delorko findet am Donnerstag, 1. Juni, um 19 Uhr im Petershof Kettwig, Hauptstraße 138-140, statt. Einlass: 18.30 Uhr.Der Eintritt beträgt 20 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf im Pfarrbüro St. Peter und Laurentius, Münzenbergerplatz 8, 02054 44 18, und in der Buchhandlung Folgner, Hauptstraße 64, sowie an der Abendkasse.

Wenn er nicht gerade Konzerte gibt, lehrt er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Meisterkurse leitete er in Malaysia, Russland, Italien, Kroatien, den USA, Vietnam und China. Lange bevor die Corona-Pandemie zum Fernunterricht via Computer zwang, hat Ratko Delorko außerdem Online-Klavierunterricht gegeben und seine Tipps 2021 auch als Buch veröffentlicht. Knapp 30 Tonträger hat er auf den Markt gebracht – und die Ideen gehen ihm nicht aus.

Den ersten Fernsehauftritt absolvierte er als Siebenjähriger

Das alles kommt nicht von ungefähr. Delorkos Vater war ein bekannter Sänger (Tenor), der Engagements in Zagreb, Bern, Innsbruck, Hamburg und Düsseldorf hatte. Ratko, 1959 in Hamburg geboren, entdeckte also in diesem musikalischen Haushalt das Klavier schon früh für sich. Im Alter von sieben Jahren begleitete er den Vater auf dem Instrument sogar bei einem Auftritt in der ZDF-Show von Peter Frankenfeld. „Ich saß da in kurzen Hosen und wusste gar nicht, wie mir geschah.“

Publikumsscheu ist Ratko Delorko inzwischen ganz sicherlich nicht mehr. Nur eines mag er nicht: im Frack auftreten. „Da schwitze ich ganz furchtbar.“ Zum Pressetermin kam der Pianist in Lederkluft, man darf gespannt sein, welches Outfit er am 1. Juni für den Auftritt in Kettwig wählen wird.

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