Essen. Tanz und Theater, Jazz und Klassik: Essener Grugabad wird zur großen Open-Air-Bühne. Was das erste Live-Event nach der Corona-Pause verspricht.
Theaterspielplatz, Lesebühne, Konzerthaus: Das Essener Grugabad hat sich in den vergangenen Jahren zu einem künstlerischen Multifunktionsort entwickelt. Möglich gemacht hat das die Reihe „Kunstbaden“ der Essener Kulturmanagerin Jelena Ivanovic. Das Programm am Pool hat mittlerweile eine so große Fangemeinde, dass viele das eigentlich schon beschlossene Ende der Reihe 2020 nicht hinnehmen wollten und erfolgreich um eine Fortsetzung warben.
Und so gibt es in diesem Sommer eine „Kunstbaden“-Zugabe, die dank sinkender Inzidenzzahlen für Genesene, vollständig Geimpfte und negativ Getestete nun sogar wie geplant Ende Mai starten kann.
Ein Abend am Beckenrand – mit Musik voller Mondschein
Folglich wird der Sunset-Auftritt von Johanna Schneider feat. Marc Brenken Trio am Samstag, 29. Mai, 20 Uhr, eine ganz besondere Premiere sein. Der erste Live-Auftritt vor Publikum seit Monaten – Open Air mit Abstand, frischer Luft und vor bis zu 120 Gästen. Und selbst bei wolkigem Himmel verspricht der Abend beste Sicht auf den Mond. Denn den besingt Schneider beim Sunset Jazz Konzert „How High the Moon“ in allen Facetten.
Auf dem Programm stehen Jazzballaden, bekannte Swing-Standards sowie Bossa Novas und Groove-Nummern. Mit Sängerin Johanna Schneider, Jazzpianist Marc Brenken, Kontrabassist Alex Morsey und Schlagzeuger Hermann Heidenreich stehen gleich vier Absolventen der Folkwang Universität auf der Bühne.
Ganz ohne Instrumente kommt das Vokalorchester NRW am 12. Juni, 20 Uhr, aus. Die 14 Vokalisten aus dem Ruhrgebiet sind mal Rockband, Blaskapelle oder Streichquartett – ganz ohne Saiten, Blech, Kabel und Verstärker. Die Eigenkompositionen und Arrangements des Kollektivs vereinen Jazz mit Weltmusik, Elektro und Pop.
Kunstbaden Essen: Die goldenen 1920er-Jahre glitzern musikalisch
Wie „golden“ die 1920er-Jahre nun waren oder nicht: Dass wir sie bis heute mit herrlich glitzernden Musik-Perlen von Kurt Weill über Zarah Leander bis zu den Comedian Harmonist verbinden, daran erinnern Katja Heinrich und Florian Hoheisel (Cello) am 19. Juni, 20 Uhr. Der süffige 20er Jahre-Abend unter dem Motto „Erst trink ein bisschen Alkohol mit mir“ ist Lesung und Konzert zugleich, verbindet Texte, Gesang und Moderation im Rausch der 1920er.
Mit der „Champagnerarie“ aus Mozarts Oper „Don Giovanni“ bezirzt Franziska Dannheim ihr Publikum am 22. August, 18 Uhr. Die Essener Sängerin feierte im Vorjahr mit einem Doris-Day-Abend ihren furiosen „Kunstbaden“-Einstand. In diesem Jahr verlegt sie ihre „Oper légère“ gemeinsam mit Pianistin Jeong Min Kim gleich zweimal ans Wasser. Don Giovanni, den lebenshungrigen Verführer aus Sevilla, geht ein anderer Vamp der Musikgeschichte voraus. Bizets „Carmen“ stellt sich dem Open-Air-Publikum am 21. August, 20 Uhr, im Freibad vor.
Kölner Tatort-Assistent bringt diesmal „Gift“ nach Essen
Auf Franziska Dannheim, die Frau, die mit einer Stimme sämtliche Opern-Partien nebst Moderation übernehmen kann, folgt das Zwei-Personen-Stück „Gift – eine Ehegeschichte “ (4./5. September, 20/18 Uhr). Die erfolgreiche Vorlage von Lot Vekemans inszeniert Roland Riebeling, bekannt als Assistent Jütte aus dem Kölner Tatort. 2020 war Riebeling mit dem Solostück „Kontrabass“ da, diesmal führt er Regie, es spielen Nicole Kersten und Jonas Gruber.
Theater gucken und toben – das ist beim „Kunstbaden“-Tag für Kinder mit Märchen und Geschichten am 15. August (10-14 Uhr) ausdrücklich erlaubt.
Und der ganz große Kultur-Appetit wird zum Abschluss beim Performativen 5-Gänge-Menü „Grossstadthunger“ (25./26. September, 20/18 Uhr) gestillt. Die Inszenierung von und mit Jelena Ivanovic und ihrem Ensemble nebst Live Akkordeon Musik von Goran Kovacevic wird kulinarisch vom Restaurant Tatort begleitet.
Mit der Eintrittskarte können Besucher auch jeweils zwei Stunden vor der Vorstellung schwimmen gehen. Reservierungen und Infos unter: www.jelena-ivanovic.com/kunstbaden/kunstbaden@jelena-ivanovic.com