Essen-Rellinghausen. Der Organist und Tenor Jörg Nitschke ist seit 30 Jahren Kirchenmusiker in Essen-Rellinghausen. Er will seine Begeisterung für Musik weitergeben.
- Für Klassikfreunde in Essen steht eine neue Konzertreihe an.
- 13 Wochen lang steht jeden Freitag eine Veranstaltung auf dem Programm.
- Organisator ist der langjährige Rellinghauser Kantor Jörg Nitschke.
Seit über 30 Jahren wirkt der Kirchenmusiker Jörg Nitschke (53) als Kantor in Essen-Rellinghausen und Stadtwald. Immer wieder lässt er sich etwas Neues einfallen, um seine Begeisterung für Klassik und Kirchenmusik an andere Menschen weiterzugeben. Jetzt startet eine neue Reihe.
Der zweite Essener Orgelsommer beginnt am Freitag, 3. Juni, 20 Uhr. Bis zum 26. August wird es jeden Freitag zur gleichen Zeit ein Orgelkonzert mit klassischer Musik – vom Frühbarock bis zur Moderne – geben. Im Mittelpunkt steht der Komponist César Franck (1822-1890), dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird. Auch eine Bearbeitung aus der populären Mozart-Oper „Die Zauberflöte“ sei dabei. Jörg Nitschke selbst wird das erste und letzte der 13 Konzerte spielen. Ansonsten greifen Gastmusiker in die Tasten.
Kantor organisiert seit vielen Jahren Konzertreihen in Essen
„Ich organisiere schon seit vielen Jahren Konzertreihen, versuche immer wieder, die Menschen für die Musik zu interessieren und auch Zuhörer außerhalb der Gemeinde zu gewinnen“, sagt Nitschke. Er habe es schon mit unterschiedlichen Konzepten versucht. Jetzt hofft er, dass sich der Freitagabend-Termin etabliert. „Im letzten Jahr waren die Konzerte gut besucht“, hofft Nitschke auch in diesem Jahr auf eine positive Resonanz.
Vier Gemeinden gehören zur Pfarrei
Zur Pfarrei St. Lambertus gehören die vier Gemeinden St. Lambertus in Rellinghausen/Stadtwald, St. Andreas sowie St. Ludgerus und Martin in Rüttenscheid, sowie St. Hubertus und Raphael in Huttrop/Bergerhausen.Im Pfarreichor soll die musikalische Arbeit gebündelt werden.
„Die ersten vier und die letzten drei Konzerte finden in der Kirche St. Lambertus in Rellinghausen statt, alle anderen in St. Ludgerus in Rüttenscheid.“ Beide Kirchen verfügten über eine besondere Orgel, St. Lambertus über eine Flentrop-Orgel von 1993, St. Ludgerus über eine Mathis-Orgel von 2000. Der Eintritt zu den Konzerten ist frei, um Spenden, „der Richtwert liegt bei zehn Euro“, wird gebeten. Das Geld werde für die Gastmusiker investiert, für das Programmheft habe er Sponsoren gefunden, so Nitschke.
Der gebürtige Gladbecker Jörg Nitschke, der heute in Bredeney lebt, kam über Umwege zur Musik. „Erst habe ich eine Bäckerlehre gemacht, später dann Kirchenmusik und Gesang in Dortmund studiert“, erzählt Nitschke, dem schon in jungen Jahren eine „besondere Begabung“ attestiert wurde. Bis heute ist er neben seinem Job als Kantor auch als Tenor unterwegs und gibt Solokonzerte. „Ich habe mich auf Oratorien spezialisiert.“
Seinen heutigen Job fand er eher durch Zufall. „Ich habe damals einen Geiger der Essener Philharmoniker kennengelernt und so erfahren, dass ein Organist gesucht wird“, blickt er zurück. Zunächst sei er in St. Theresia in Stadtwald tätig gewesen. Die Kirche war zuletzt Filialkirche der Pfarrei St. Lambertus, am Pfingstsonntag, 5. Juni, wird dort die letzte Messe.
In der Pfarrei St. Lambertus gestaltet Jörg Nitschke die Messen musikalisch, leitet verschiedene Chöre und ist seit 2011 Koordinator für Kirchenmusik. Zudem gründete er mehrere Chöre, darunter 1994 die Essener Vocalisten und 2005 den Oratorienchor Essen, dessen Leitung er bis heute innehat. Auch das an St. Theresia entstandene Collegium Vocale ist weit über die Pfarreigrenzen hinaus bekannt.
Nach den Sommerferien soll ein Pfarreichor entstehen
„Wir sind gerade in einer Phase der Umstrukturierung. Nach den Sommerferien soll ein Pfarreichor gegründet werden“, sagt der Kantor, der auch einen Großteil seiner Freizeit mit dem Besuch von Konzerten verbringt. Zur Pfarrei St. Lambertus gehören die vier Gemeinden St. Lambertus in Rellinghausen/Stadtwald, St. Andreas sowie St. Ludgerus und Martin in Rüttenscheid, sowie St. Hubertus und Raphael in Huttrop/Bergerhausen.