Essen-Rellinghausen.. Weihnachten will die Gemeinde wieder in ihrer Kirche feiern. Die Arbeiten laufen parallel zu denen an der nahe gelegenen Annenkapelle.


Auf ein besonderes Weihnachtsfest freuen sich die Gemeindemitglieder von St. Lambertus. Das Fest werden sie – wenn alles nach Plan läuft – wieder in ihrer Pfarrkirche feiern können, die derzeit renoviert wird. „Zum 500. Jahrestag des Annenfestes im nächsten Juli soll nicht nur die Annenkapelle, sondern auch die Pfarrkirche wieder in neuem Glanz erstrahlen“, sagt Peter Beckmann, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Annenfestes.

Bei der Annenkapelle sind Putz- und Elektroarbeiten bereits erledigt, das Kreuz auf dem Turm wurde gerade für die Restaurierung abgenommen. In der nahe gelegenen Lambertus-Kirche müssen vor allem Feuchtigkeitsschäden behoben werden. Das Gotteshaus war 1828 erbaut, im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1949 nach dem Wiederaufbau wieder eingeweiht worden. „Die Elektronik war nicht mehr voll funktionstüchtig, die rund 40 Jahre alte Heizungsanlage war technisch nicht mehr auf dem neuesten Stand“, erläutert Ferdinand Lütke Daldrup, Verwaltungsleiter der Pfarrei St. Lambertus.

Auch die Schäden an den Wänden seien nicht zu übersehen gewesen, die Farbe habe im Laufe der Jahre doch sehr gelitten. „Eine Sanierung war unumgänglich, so dass sich der Kirchenvorstand in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde entschlossen hat, die Arbeiten jetzt anzugehen“, so Lütke Daldrup. Zum 1. August wurde die Kirche geschlossen. Ein Großteil der Gemeindemitglieder besuche während der Bauzeit die Kirche St. Theresia in Stadtwald. „Wir hoffen, dass wir Mitte Dezember, spätestens aber Weihnachten, wieder die Gottesdienste in unserer Kirche St. Lambertus feiern können“, ist Lütke Daldrup optimistisch.

Im September begannen die eigentlichen Arbeiten. Die Kosten für die Renovierung seien mit 360 000 bis 370 000 Euro veranschlagt worden. Wie viel Geld die Gemeinde selbst beisteuere, sei noch unklar, so Lütke Daldrup, der von etwa einem Drittel der Summe ausgeht. Auch das Bistum und das Land NRW beteiligten sich.

Das Denkmalamt schaue bei dem klassizistischen Bau genau hin. „So konnten wir auch nicht alle unsere Ideen umsetzen“, so Lütke Daldrup. Deshalb beschränke man sich jetzt auf die Erneuerung von Heizung, Sicherungskästen und Stromverteiler und freue sich auf frisch gestrichene Wände und eine neue Beleuchtung mit LED-Technik, die allerdings optisch so ähnlich aussehe wie die alte. Die Bänke wurden für die Arbeiten zusammengerückt, die Fenster gereinigt. Auch die Flentrop-Orgel wurde teilweise abgebaut und gesäubert. Das Holzgehäuse des Instruments bekommt einen neuen Anstrich. „Auf die Orgel sind wir schon sehr stolz. Aber allein das Stimmen dauert vier bis fünf Wochen“, so der Verwaltungsleiter.

Gereinigt wird auch der eindrucksvolle Radleuchter im Altarraum. „Das tonnenschwere Stück wird je nach Jahreszeit gedreht“, erklärt Lütke Daldrup. Mitte November soll das Gerüst, das derzeit noch im Kircheninneren steht, abgebaut werden.

Zur katholischen Pfarrei St. Lambertus gehören die Gemeinden St. Ludgerus und Martin sowie St. Andreas in Rüttenscheid, St. Hubertus und Raphael in Bergerhausen und St. Theresia in Stadtwald.