Essen. Der Verein Förderturm ruft wieder zum Charity-Firmenlauf zugunsten der Kinder im Essener Norden auf. Der Veranstaltungsort ist eine Überraschung.

Der Verein „Förderturm – Ideen für Essener Kinder“ veranstaltet seit 2017 einen Charity-Lauf zugunsten der vom Verein initiierten Lernprojekte im Essener Norden. 2022 soll es nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause nun eine Neuauflage der Veranstaltung geben: größer, an einem anderen Ort und mit verändertem Konzept.

Termin ist zwar erst der 15. September, für den Charity-Lauf bewerben können sich die Firmenteams aber ab sofort. Der Vereinsvorstand geht davon aus, dass es deutlich mehr teilnehmende Läuferinnen und Läufer geben wird, denn die Strecke bietet sportliche Herausforderungen, hat aber ebenso besondere Attraktionen zu bieten. Sie führt nämlich über den Thyssenkrupp-Campus sowie in den nahen Krupp-Park mit seinen ausgedehnten Grünanlagen im Westviertel der Stadt.

Der Teamgedanke ist das Wesentliche

Aus der Vogelperspektive bietet der Essener Krupp-Park einen Hauch von Toskana. Die Grünanlage mit Spielplatz und Freilichtbühne im Westviertel ist Schauplatz des Charity-Laufs des Förderturm-Vereins.
Aus der Vogelperspektive bietet der Essener Krupp-Park einen Hauch von Toskana. Die Grünanlage mit Spielplatz und Freilichtbühne im Westviertel ist Schauplatz des Charity-Laufs des Förderturm-Vereins. © Unbekannt | Hans Blossey

Das Gelände, das sich in Nord-Süd-Ausrichtung am Berthold-Beitz-Boulevard entlang zieht, besteht aus sieben grünen Hügeln, die teils mit mehreren Gipfeln emporragen, und vielen Tälern dazwischen sowie einem Teich. Im nördlichen Teil ist noch das Fördergerüst der 1966 stillgelegten Zeche Amalie bestehen geblieben. „Der Krupp-Park kann komplett erlaufen werden“, kündigt Förderturm-Mitglied Gero Behrends an, der den Firmenlauf organisiert. 5,1 Kilometer sollen die Teilnehmenden bewältigen, der genaue Streckenverlauf werde gerade noch mit der Stadt Essen abgestimmt.

Denn entlang der Strecke sollen auch Zuschauer die Möglichkeit haben, die Sportlerinnen und Sportler anzufeuern. „Der Teamgedanke ist das Wesentliche“, hebt Behrends hervor. „Menschen, die zusammen arbeiten, sollen auch zusammen laufen“, so die Grundidee des Förderturm-Events. Gemeinsame Erlebnisse förderten den Zusammenhalt, auch im Betrieb, kann Michael Ridder von Thyssenkrupp bestätigen: „Wir haben eine sportaffine Belegschaft. Etliche haben schon ihr Interesse am Charity-Lauf bekundet.“

Versorgungsstationen und Foto-Stopps im Krupp-Park

Start und Ziel des Firmenlaufs ist der Campus der Thyssenkrupp AG.
Start und Ziel des Firmenlaufs ist der Campus der Thyssenkrupp AG. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Das neue Prinzip: Beim „Team-Run“ gehen Dreier- bis Fünfer-Teams gemeinsam an den Start – und gemeinsam sollen die Teilnehmenden auch über die Ziellinie laufen. „Es gibt eine Zeitmessung für die Gruppe und anschließend für alle Beteiligten Urkunden mit den Team-Namen“, erklärt Gero Behrends. Pokale für Einzelleistungen werden grundsätzlich nicht verteilt. Es gehe schließlich nicht ums Gewinnen, sondern um das Team-Erlebnis, bei dem auch nicht so gute Läufer mit eingebunden werden. Erlebnispunkte (Versorgungsstationen, Foto-Stopps) an der Strecke sollen auch als Gruppe wahrgenommen und in den Lauf integriert werden.

Die Organisatoren rechnen mit 1000 bis 1200 Teilnehmenden. „Wir können uns vorstellen, dass wir diese Art Charity-Lauf dauerhaft etablieren“, erklärt Vorstandsmitglied Hilmar Thamm. Der betont, dass der Gedanke des Charity-Laufs, der die Jahre zuvor den Zieleinlauf an der Zeche Carl in Altenessen hatte, trotz aller Neuerungen bestehen bleibt: Der Erlös der Veranstaltung kommt dem Verein „Förderturm – Ideen für Essener Kinder e. V.“ zugute.

Hausaufgabenbetreuung und warmes Mittagessen

Im „Förderturm-Haus“ in Altenessen bekommen Kinder aus den umliegenden Grundschulen ein warmes Mittagessen und eine effektive Hausaufgabenbetreuung.
Im „Förderturm-Haus“ in Altenessen bekommen Kinder aus den umliegenden Grundschulen ein warmes Mittagessen und eine effektive Hausaufgabenbetreuung. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Seit seiner Gründung im Jahr 2001 unterstützt und fördert der „Förderturm“ Essener Kinder und Jugendliche mit sozial schwachem Hintergrund speziell im Essener Norden. Diesen Kindern Chancengleichheit zu geben, sie mit Selbstvertrauen und Zukunftsperspektiven auszustatten, sehe der Verein als seine Aufgabe an.

Anmeldung für die Teams

Der Charity-Firmenlauf des Vereins „Förderturm“ findet am Donnerstag, 15. September, ab 18 Uhr statt. Start und Ziel ist das Thyssenkrupp-Quartier im Westviertel. Anmelden können sich Teams von drei bis fünf Läuferinnen und Läufern. Die Kosten pro Person betragen 20 Euro.Firmen können auch ein sogenanntes „Hilfspaket“ buchen, das u.a. die Platzierung von Unternehmenslogos auf einer Sponsoren-Wand und in den Webmedien des Vereins beinhaltet. Alle Startgelder und Spenden kommen zu 100 Prozent der Förderung von hilfsbedürftigen Kindern zugute. Natürlich dürfe jeder auch gerne mehr spenden, sagt der Verein. Die Kosten für die Organisation des Laufs seien durch Sponsoren bereits gedeckt.Weitere Informationen gibt es auf www.foerderturm-firmenlauf.de. Über die Projekte informiert die Homepage www.foerderturm.de

Auf dem Gelände der Zeche Carl in Altenessen wurde dazu 2008 das „Förderturmhaus“ eröffnet, das Kindern eine Nachmittagsbetreuung sichert. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Jugendamt werden dort derzeit 29 Mädchen und Jungen betreut, die die umliegenden Grundschulen besuchen.

Thamm: „Vier hauptamtliche Erzieherinnen kümmern sich bis in den Nachmittag hinein um eine effektive Hausaufgabenbetreuung und nicht zuletzt auch täglich um ein warmes Mittagessen für die Kinder.“ Das Jugendamt finanziere zudem verschiedene Kurse für Kinder mit Beeinträchtigungen in motorischen und/oder psychosozialen Entwicklungen. Abgerundet werde das Angebot durch Ferienbetreuung, regelmäßige Outdooraktivitäten, Lesegruppen und etliches mehr an Freizeitaktivitäten.

Finanzierung aus Beträgen, Spenden und Veranstaltungen

Der Förderturm finanziert seine Ausgaben für die Kinder im Wesentlichen aus drei Quellen: Aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und den Erlösen aus eigenen Veranstaltungen wie dem Charity-Run und dem alljährlichen Golf-Cup im Golfclub Heidhausen. Neu hinzu kommt dieses Jahr noch ein Event auf der Daytona-Kartbahn. „Auch da wird es um Firmenteams gehen“, blickt Vorstandsmitglied Helge Brinkschulte in die Zukunft. Anvisiert sei ein Termin im Oktober.