Essen-Rüttenscheid. Im Grugapark Essen hat eine seltene Titanenwurz geblüht. Vergleichsweise wenige kamen zu dem Anlass in den Park. Das ist schade. Ein Kommentar.
Es kommt nicht oft vor, dass es in Botanischen Gärten oder in Parks zu Menschenaufläufen wegen einer Pflanze kommt. Wenn so etwas aber passiert, dann steht die Chance nicht schlecht, dass sich eine Blüte der sehr seltenen Titanenwurz geöffnet hat.
Steht solch ein Ereignis an, strömen die Leute nur so mit Smartphones und Kameras ausgerüstet an den Ort, wo es ekelhaft nach Aas stinkt – selbst in der Kult-Cartoonserie „Die Simpsons“ gibt es eine Szene, in der so ein Ereignis persifliert wird.
Titanenwurz sorgte 2017 für riesigen Menschenauflauf in Bochum
Vor circa fünf Jahren gab es in Essens Nachbarstadt Bochum einen Menschenauflauf wegen einer Titanenwurz. Damals hatte im Botanischen Garten der Ruhr-Universität ein Exemplar geblüht und gestunken. Die Sensationslust war 2017 riesig. Fünftausend wollten die Wurz sofort sehen – an jenem sehr späten Sonntagabend herrschte vor der Pflanze ein riesiges Gedränge. Und nun im Grugapark? Vergleichbare Szenen spielten sich dort am Dienstagabend nicht ab.
Zwar veröffentlichte der Grugapark zuletzt regelmäßig Status-Updates auf seiner Homepage und postete ab und an Fotos in den Sozialen Medien, aber wirklich offensiv ging man mit dieser botanischen Sensation nicht um. Leider. Auch in der Belegschaft waren Stimmen zu hören, die sich über das zaghafte öffentliche Trommeln wunderten. Keine Liveschalte im TV, überhaupt keinerlei Fernsehpräsenz. Kein Wunder: Nicht mal eine Pressemitteilung wurde verschickt.
Schade war auch, dass die seltene Titanenwurz von Montag (9.5.) bis Dienstagnachmittag (17.5.) in einem abgesperrten Gebäude stand. Wie soll sich da vor Ort eine Neugier entwickeln, wenn man der seltenen Pflanze nicht beim Wachsen zusehen kann? Immerhin schoss die Titanenwurz innerhalb von wenigen Tagen von 1,28 auf über zwei Meter Höhe. Da hätte man wunderbar vor Ort mitfiebern können.
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