Essen. Um anderen Mietern die Sorge vor einer ähnlichen Brandkatastrophe zu nehmen, schraubt Vivawest Verkleidungen an baugleichen Nachbarhäusern ab.
Der Unternehmens-Chef höchstpersönlich hatte ausdrücklich beschwichtigt: Auch wenn in unmittelbarer Nachbarschaft des abgebrannten Wohnkomplexes in Essen diverse baugleiche Häuser stehen – es bestehe dort „keine Gefahr“, so ließ sich Vivawest-Geschäftsführer Uwe Eichner noch vor einer Woche zitieren. Jetzt aber reagiert das Wohnungsunternehmen doch: Seit dem frühen Donnerstag werden die Verkleidungen an den Balkonen zusammen mit den Trennwänden abgeschraubt: Sicher ist sicher.
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Es ist das gemeinsam mit Feuerwehr und städtischer Bauaufsicht abgesprochene Signal, die Sorgen der Nachbarschaft an der Bargmannstraße, gleich gegenüber dem Uni-Campus, ernstzunehmen. Auch wenn bislang allenfalls lose Hinweise und kein fertiges Brandgutachten der Kunststoff-Verkleidung eine Mitschuld daran geben, dass sich der Großbrand in der Nacht zum 21. Februar wie ein flammendes Inferno hatte ausbreiten können.
Welche Rolle die Balkon-Verkleidungen beim Großfeuer spielten, ist noch unklar
Bis die Brandsachverständigen sich abschließend äußern, könnten dem Vernehmen nach noch Monate ins Land gehen. Noch immer sichern Brandexperten Spuren, die auf die Ursache des Feuers hindeuten könnten. Die letzte der fünf Hausnummern im Gebäuderiegel, Bargmannstraße 25, so bestätigte auf Anfrage Polizei-Sprecher Matthias Werk, ist immer noch nicht freigegeben.
Entsprechend zurückhaltend ist man bei Vivawest, was die eigene Zeitplanung für den geplanten Abriss der Brandruine angeht: Wie berichtet, sind nennenswerte Teile des Komplexes einsturzgefährdet. Vivawest-Chef Eichner hat deshalb angekündigt, die Immobilie in Gänze niederzulegen und neu errichten zu wollen.
Ob der neue Komplex architektonisch an den abgebrannten Bau anknüpft, ist noch ebenso unsicher wie die Antwort auf die Frage, ob bei den baugleichen Nachbarhäusern eine neue Verkleidung die fingerdicken Kunststoff-Platten ersetzt. Sie werden jetzt abgeschraubt und geben den Blick auf Stahlrahmen frei – und auf die Nachbarn nebenan. „Derzeit prüfen wir unterschiedliche Lösungen für einen neuen Sichtschutz“, hieß es am Donnerstag bei Vivawest. Diese Überlegungen seien aber noch nicht abgeschlossen.
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