Essen. Alpakas oder Stadtpark, Halde oder Feldweg, zu Fuß oder per Rad – Essen kennt große Freizeit-Vielfalt. Unsere Redaktion hat diese Tipps für Sie.

Die Osterferien sind wie geschaffen, um ohne Zeitdruck in Essen etwas Neues zu erkunden oder etwas zu unternehmen, was man sich schon lange vorgenommen hatte – wenn Sie denn frei haben. Unsere Lokalredaktion hat für Sie einige Freizeittipps zusammengestellt.

[Hier können Sie unseren kostenlosen Newsletter mit Nachrichten aus Essen abonnieren]

Weite Aussichten am Kettwiger Panoramasteig

Eine Wanderung auf dem Kettwiger Panoramasteig ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Der gesamte Wandersteig ist rund 34,4 Kilometer lang und als komplette Rundtour eher für geübte Wanderer geeignet. Er lässt sich aber auch sehr gut in kürzeren Etappen entdecken. Ein Einstieg ist zum Beispiel am Bahnhof in Werden möglich, von dort geht es bergauf in Richtung Heissiwald und mit tollen Aussichten weiter in Richtung Schuir. Wer abkürzen möchte, kann talwärts wandern und gelangt entlang der Ruhr auf dem Ruhrtalradweg zurück zum Ausgangspunkt. Mehr Informationen und eine Karte gibt es unter visitessen.de sowie auf verschiedenen Wanderportalen. (kc)

Faszinierende Aussichten sind garantiert auf dem Kettwiger Panoramasteig, und das nicht nur wie hier im Herbst.
Faszinierende Aussichten sind garantiert auf dem Kettwiger Panoramasteig, und das nicht nur wie hier im Herbst. © Jochen Tack | Jochen Tack

Über die Wiesen und Felder von Haarzopf und zu den Alpakas

Essen ist ländlicher, als man denkt: Wie wäre es über die Ostertage mit einem ausgiebigen Spaziergang über die Wiesen und Felder in Haarzopf? Dabei gibt es so manchen geschichtsträchtigen alten Kotten am Wegrand zu sehen, der an die bäuerliche Vergangenheit des Stadtteils erinnert. Ein schöner Rundgang startet hinter dem Gartencenter Schley’s an der Lilienthalstraße 30 gegenüber vom Flughafen Essen-Mülheim. Der Weg über die Eststraße führt vorbei an einer der größten Kleingartenanlagen NRWs, der Anlage Hohe Birk, auf die Raadter Straße und dann zurück zur Lilienthalstraße. Und mit ein bisschen Glück sieht man unterwegs sechs Alpakas auf Gut Gatzweiler friedlich weiden. Bestaunen und fotografieren ausdrücklich erlaubt, füttern strengstens verboten. (elli)

Alpaka-Wanderungen bietet Viktoria Gatzweiler aus Essen-Haarzopf mit Willi, Alfi und Fritz an.
Alpaka-Wanderungen bietet Viktoria Gatzweiler aus Essen-Haarzopf mit Willi, Alfi und Fritz an. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Auf einen Kaffee und einen Rundgang in den Rüttenscheider Christinenpark

Im vergangenen Jahr erlangte der Christinenpark durch Partyexzesse von Jugendlichen eine eher traurige Bekanntheit. Tatsächlich hat er aber viel mehr zu bieten. Der Park ist eine kleine, grüne Oase mitten in der Stadt. Erbaut auf einem ehemaligen Friedhofsgelände und direkt an der Rüttenscheider Straße gelegen, bietet er die Möglichkeit, dem trubeligen Stadtgeschehen für ein paar Stunden zu entfliehen. Kinder können auf dem parkeigenen Spielplatz spielen oder einfach auf der Wiese herumtollen. Außerdem haben die Restaurants Miamamia am Park, Gin & Jagger und L’Osteria ihre Außengastronomie im Park aufgebaut, so dass man dort bei Sonnenschein etwas essen, einen Kaffee oder ein Bier trinken kann. (kat)

Besuch bei Edelziege Hannelore im Wichteltal in Überruhr

Auch interessant

Wer einen Ausflug ins Wichteltal nach Überruhr unternimmt, kann seine Wandertour mit einem Abstecher zum Tiergehege (Wichteltal 219) verbinden: Denn auf den Wiesen an der Ruhr pflegen Ehrenamtliche Ziegen, so dass das Gehege ein beliebtes Ausflugsziel vor allem für Familien ist. Die Herde besteht aus Tieren verschiedener Rassen, die ihr Zuhause verloren haben und nun von ihren Pflegern in Überruhr versorgt werden. Im Wichteltal leben etwa die Edelziegen Hannelore (sie kam aus einem Tierheim nach Überruhr) und der zutrauliche Zappa. In Absprache mit ihren Pflegern können die Ziegen gestreichelt und sogar gefüttert werden. Auch Tierpatenschaften sind möglich. Infos: www.wichteltal.de. Kontakt: Tiergehege-Wichteltal@web.de, 0176/81027665. (sag)

Aha-Erlebnisse auf der Schurenbachhalde in Altenessen

Ein Aha-Erlebnis: der Ausflug zur Schurenbachhalde in Altenessen. Von der Zeche Zollverein und anderen Steinkohlebergwerken mit Abraum aufgeschüttet und renaturiert, kann man über einen Treppensteig oder Serpentinen (Zugang Emscherstraße/ Nordsternstraße) durch ein bewaldetes Stück auf das Plateau mit dem einzigartigen Panoramablick über das Ruhrgebiet gelangen. Hier findet man die Kargheit einer Mondlandschaft, kann die Bramme von Richard Serra betrachten, Drachen steigen oder die Seele baumeln lassen. Wem nach mehrstündigem Spaziergang zumute ist, kann beim Halden-Hopping über den Rhein-Herne-Kanal und die Emscher den benachbarten Nordsternpark und die Halde Zollverein 4/11 entdecken. (dags)

Die Schurenbachhalde mit der wilden Mondlandschaft und der Stahlbramme des Künstlers Richard Serra. Wer es noch nicht kennt: auf nach Altenessen.
Die Schurenbachhalde mit der wilden Mondlandschaft und der Stahlbramme des Künstlers Richard Serra. Wer es noch nicht kennt: auf nach Altenessen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Auf eine Riechprobe an der Emscher zwischen Karnap und dem Nordsternpark

Die Emscher ist seit diesem Jahr wieder abwasserfrei. Wie wäre es also mit einer Riechprobe: ein Spaziergang am Fluss entlang von Karnap bis zum Nordsternpark in Gelsenkirchen. Mit einem Zwischenstopp an Monis Bierbude, Am Bugapark, und einem Abstecher nach Altenessen, um sich auf der Schurenbachhalde den Wind um die Nase wehen zu lassen (Tipp weiter oben). Tolle Aussicht von dort oben übers Revier. Immer wieder schön. (schy)

Ausgiebiges Radfahren auf den Wegen der alten Güterzüge

Der Weg ist für mich das Ziel. Am liebsten auf dem Fahrrad und das besonders auf den breiten Trassen, auf denen früher die Güterbahnen zuckelten. Im Univiertel geht‘s gleich auf den Radweg Rheinische Bahn Richtung Westen. Das erste Wohlgefühl beschert die neue imposante Brücke über den Berthold-Beitz-Boulevard mit den alten Fördertürmen im Hintergrund. Links der Krupp-Park, danach der Niederfeldsee. Das ist das neue grüne Essen. Nahe der Stadtgrenze Mülheim – am Knotenpunkt 1 – biegen wir ab auf die Grugatrasse, die landschaftlich viel reizvoller ist als der Radschnellweg RS1 und sich mit mehr als acht Kilometern schön in die Länge streckt. Es lohnen sich Abstecher zur Margarethenhöhe, zum Grugapark oder auf einen Cappuccino zur Rüttenscheider Straße. Das letzte Stück ist endlich asphaltiert und deshalb angenehmer zu fahren. Am Knotenpunkt 52 erreichen wir den Ruhrtalradweg, einen der schönsten der Region. Jetzt flussaufwärts in Richtung Steele oder abwärts in Richtung Baldeneysee? Das entscheide ich erst an Ort und Stelle. (ni)

Ein Halbmarathon, zur Not aber auch weniger

Ein bisschen Sport gefällig? Dann aufgepasst, denn in Essen lässt es sich wunderbar laufen oder joggen. Ob Anfängerrunden oder anspruchsvolle Strecken, in unserer Stadt kommt jeder auf seine Kosten. Sehr gut klappt auch das auf einem der Bahntrassen-Wege. Nehmen wir beispielsweise die Grugatrasse, die sich von der Stadtgrenze zu Mülheim bis zur Ruhr nach Steele schlängelt. Wer in der Nähe der Trasse wohnt, kann in eine Richtung starten und dann umkehren. Dadurch ist es ganz einfach möglich, Streckenlängen vorab zu planen. Sollen es drei, fünf oder mehr Kilometer sein? Kein Problem. Weitaus schöner und abwechslungsreicher ist es aber, wenn man die Grugatrasse als Zwischenetappe für eine lange Strecke nutzt, etwa für einen Halbmarathon. Wer etwa aus Mülheim kommend Richtung Ruhr läuft, kann an der Zornigen Ameise rechts abbiegen. Dann geht es weiter durch die Ruhraue in Heisingen bis zum Baldeneysee. Am Regattaturm angekommen gibt’s am Kiosk dann die wohlverdiente Erfrischung. Mit der Bahn geht es ab Hügel wieder zurück. Nicht vergessen, Geld und Ticket einzupacken! (jop)

Sport treiben kann man wunderbar auf der Grugatrasse. Jogger können ganz einfach verschieden lange Strecken laufen.
Sport treiben kann man wunderbar auf der Grugatrasse. Jogger können ganz einfach verschieden lange Strecken laufen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Wie es sich der Adel im Ruhrgebiet gutgehen ließ

Man weiß ja nicht, was bei Adels zu Ostern so im Nest liegt. Wie die Barone und Grafen der Region in den vergangenen Jahrhunderten große Feste gefeiert und ihre Burgen und Herrenhäuser geschmückt haben, das aber zeigt die bemerkenswerte Sonderausstellung „Eine Klasse für sich. Adel an Rhein und Ruhr“ im Ruhr Museum auf der Zeche Zollverein. Auf der Zwölf-Meter-Ebene wird in einem eigens für die Ausstellung entworfenen Glaspalast mit über 800 kostbaren Kulturgütern die gesamte Geschichte des Adels im Ruhrgebiet von den Anfängen im Frühmittelalter bis heute präsentiert. Ein Fabergé-Ei ist nicht dabei, doch die prunkvollen Ausstellungsstücke sorgen auf jeden Fall für Festtagsstimmung. Die Ausstellung ist an den Ostertagen von zehn bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt sieben/erm. vier Euro. (MaS)

Durchlüften und Grenzschlängeln zwischen Flughafen und der Ruhr

Körper und Seele ausgiebig durchlüften geht an vielen Stellen in Essen, gerade auch an den Stadträndern: Eine Route, die sich besonders gut eignet, beginnt am Flughafen Essen-Mülheim, genauer am Roßkothenweg, knapp auf Mülheimer Stadtgebiet. Von dort gibt es auf guten Wegen und kleinen Straßen ausgiebige Wandermöglichkeiten über Felder, durch Bachtäler und kleine Wälder und vorbei an uralten schönen Bauernhöfen. Klingenburgstraße, Oberkuhle, Rombecker Weg, Saalsweg, Am Buchholz heißen hier die Straßen, die sich beliebig zu Rundwegen kombinieren lassen. Mehrfach überquert man die Stadtgrenze, Laufstarke können bis runter zur Ruhr laufen und zurück, was dann schon an die zehn Kilometer sein dürften. Und das Beste: Überlaufen ist es in dieser offenen, aussichtsreichen, dabei vielfältigen Agrarlandschaft selbst an schönen Tagen eigentlich nie. (F.S.)

Kattenturm – Spaziergang an der Ruhr

Ein Besuch am Kattenturm lohnt sich immer. Für einen Spaziergang an der Ruhr, zum Verweilen im gleichnamigen Restaurant oder fürs Minigolfen. Zu finden ist die Freizeitstätte an der Ruhrtalstraße zwischen Kettwig und Werden (Adresse: Am Kattenturm 12). Die Parkmöglichkeiten sind allerdings begrenzt. Der Name Kattenturm bezieht sich auf die steinerne Ruine direkt am Ruhrufer. Es handelt sich um den zerfallenen Wohnturm eines früheren Rittersitzes, der Burg Luttelnau aus dem 13. Jahrhundert. Nachdem das Herrschergeschlecht ausstarb, kam die Anlage im Jahr 1424 in den Besitz von Heinrich von Oefte, der unweit auf dem gleichnamigen Schloss Oefte wohnte. Im Laufe der Zeit verfiel die Burg. Der Turm bekam erst im Laufe des 19. Jahrhunderts seinen Namen, beruhend auf der Sage, dass dort ein Schatz des germanischen Volksstamms der Katten vergraben sein solle. Ein solcher Schatz wurde allerdings nie gefunden. (P.T.)