Essen. Die Radbrücke über den Berthold-Beitz-Boulevard ist eröffnet. Minister Wüst verspricht eine konstruktive Lösung für den weiteren Trassenverlauf.
Freie Fahrt auf dem Radschnellweg RS1 über den Berthold-Beitz-Boulevard: Landesverkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) und Oberbürgermeister Thomas Kufen haben die Rad- und Fußgängerbrücke über die vierspurige Hauptverkehrsstraße am Donnerstag offiziell freigegeben.
Mit einer Länge von 82 Metern handelt es sich um die längste Radbrücke in NRW. Geplant war ein Brückenschlag schon vor zwölf Jahren zur Eröffnung des Radweges auf der ehemaligen Trasse der Rheinischen Bahn, heute Bestandteil des RS1, von dem damals noch keine Rede war. Seinerzeit wurde die Brücke aus Kostengründen aus den Plänen gestrichen. Nun haben das Land NRW und der Regionalverband Ruhr (RVR) den Brückenbau für 3,1 Millionen Euro nachgeholt.
Fahrrad-Aktivisten demonstrierten für den Weiterbau des RS1
Eine Lücke des Radschnellweges RS1 – der vom Rhein bis nach Hagen führen soll – sei damit geschlossen, sagte Minister. Eine Lücke von vielen, von denen sich manche schneller schließen ließen, andere langsam. Dazu kommen hausgemachte Probleme wie der Bau von 83 Oberleitungsmasten durch die Deutsche Bahn in Kray, mitten auf der geplanten Trasse des Radschnellwegs. Die Deutsche Bahn und der mit dem Bau des Radschnellweges betraute Landesbetrieb Straßen NRW hätten ihm zugesagt, für das Problem eine konstruktive Lösung zu finden, berichtete Hendrik Wüst. Man darf gespannt sein.
Graffiti-Künstler „Die Lackaffen“ gestalteten die Radbrücke mit Tierbildern
Fahrrad-Aktivisten nutzten die Eröffnung, um für einen schnellen Ausbau des RS1 zu demonstrieren: „Weiterbau nach Osten, Brücke und Damm jetzt nutzen“, stand auf einem Transparent zu lesen – in Anspielung an eine Radbrücke über die Gladbecker Straße und eine provisorische Trasse auf dem Bahndamm durchs Eltingviertel, wie sie Radfahrverbände seit Jahren fordern. Bislang ohne Erfolg.
Anwesend waren bei der Einweihung neben lokaler Politprominenz und Vertretern des Regionalverbandes Ruhr (RVR) auch „Die Lackaffen“. So heißt die Künstlergruppe, die die Brücke mit Graffiti-Bildern gestaltet hat. Apropos Graffiti: Zu beiden Seiten des Bauwerkes hatte der RVR Sitzgelegenheiten, die mit Sprühfarbe verunstaltet waren, wieder hübsch gemacht. Illegale Graffiti finden sich immer wieder entlang der Trasse. Zuständig für die Beseitigung ist laut RVR die Stadt Essen.