Duisburg. Ein neues Quartier mit Wohnungen und Reihenhäusern entsteht im Duisburger Westen – an einer bekannten Straße. Was Interessenten wissen müssen.
Bald sollen Mieter in neue Reihenhäuser mit Garten und moderne Wohnungen mit Balkon einziehen. Im Duisburger Westen entsteht ein neues Quartier mit 44 Wohneinheiten. Für ältere Menschen, aber auch für Familien mit Kindern soll es einiges bieten – und trotzdem bezahlbar bleiben, wie die Stadt verspricht.
Die Anlage liegt an einer Straße im Stadtteil Bergheim, die viele Menschen noch mit berüchtigten Problemhäusern verbinden: In den Peschen. Doch die Gegend soll ihr Schmuddelimage loswerden – durch die neue Kindertagesstätte, die praktisch nebenan eröffnet hat. Und eben durch die schicke kleine Siedlung.
Neues Quartier in Duisburg lockt sowohl Alleinstehende als auch Familien
Die städtische Baugesellschaft Gebag setzt das Projekt um und hat im Juni 2024 mit dem Bau begonnen. Seitdem ist viel passiert. Die Gebäude stehen im Rohbau, die Fenster sind montiert, die Arbeiten an der Elektro- und Sanitärinstallation sowie am Innenputz haben begonnen. Bei den Reihenhäusern arbeiten die Handwerker am Trockenbau. Jetzt hat die Gebag zudem das Richtfest gefeiert.
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Das Grundstück ist über 6700 Quadratmeter groß. „Bis vor einigen Jahren war es noch ein Bolzplatz“, erinnert sich Ralf Lützenrath, der den Bereich Planen und Bauen bei der Gebag leitet. Die Baugesellschaft plante dort den Neubau der Kita. Und merkte dann, dass nebenan noch jede Menge Platz für neue Häuser ist.
„Wir haben dann ganzheitlich gedacht und das Areal so geplant, dass sich auch Familien mit vielen Kindern wohlfühlen, denn in diesem Bereich sehen wir großen Bedarf“, erklärt Lützenrath. Deswegen werden nun sowohl Wohnungen für Singles als auch Reihenhäuser für Familien gebaut.
Reihenhäuser und Wohnungen: 44 Einheiten suchen Mieter
Insgesamt acht Reihenhäuser sind vorgesehen. Jedes von ihnen bietet 139 Quadratmeter Wohnfläche mit sechs Zimmern und einen Garten mit Terrasse. Hinter den Häusern können sich die Kinder auf einem Spielplatz austoben, der speziell für Anlage gebaut wird.
Weitere 36 Wohnungen entstehen in einem Mehrfamilienhaus. Sie sind unterschiedlich groß. Einheiten mit einem Zimmer und 44 Quadratmetern Fläche sind genauso dabei wie Wohnungen mit vier Zimmern und 95 Quadratmetern Fläche. Alle haben einen eigenen Balkon.
Die Einheiten werden mit einem PVC-Bodenbelag in Holzoptik ausgestattet. Die großen Wohnungen und Reihenhäuser bieten ein Badezimmer mit Dusche und Wanne, die kleineren Objekte nur eine Dusche. Sie werden unmöbliert vermietet.
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Neues Quartier: So viel Miete kosten die Objekte
Für die Mieter werden rund 30 Parkplätze zur Verfügung stehen, die mit einer Schranke abgetrennt und separat vermietet werden. Die Gebag bestückt die Häuser mit einem Gründach und baut sie so, dass Photovoltaikanlagen installiert werden können. Alle Neubauten werden ans Fernwärmenetz angeschlossen und entsprechen dem Standard eines Effizienzhauses 40.
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Die monatliche Kaltmiete für die Wohnungen und Häuser steht schon fest. Sie beträgt 6,15 Euro pro Quadratmeter. Die kleinste Wohnung im Mehrfamilienhaus kostet demnach 270 Euro im Monat, die größte 584 Euro und ein Reihenhaus 855 Euro. Nebenkosten kommen oben drauf.
In den Peschen: Mieter brauchen einen Wohnberechtigungsschein
Was Interessenten außerdem wissen sollten: Die Wohnungen und Reihenhäuser werden öffentlich gefördert. Um sie mieten zu können, muss man einen Wohnberechtigungsschein vorweisen. Den Schein kann man bei der Stadt beantragen.
Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben nur Menschen und Haushalte, die eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschreiten. In NRW liegt diese aktuell zum Beispiel bei einem Brutto-Jahreseinkommen von 38.011 Euro für eine alleinstehende Person und bei 51.777 Euro für einen Haushalt mit zwei Personen.
Bau wird wohl im Sommer 2026 fertig – danach werden Objekte vermietet
Wer sich für eine Wohnung interessiert, kann sich noch etwas zurücklehnen. Man kann sich zwar schon bei der Gebag melden und vormerken lassen. Es werden aber noch keine Vorverträge abgeschlossen. „Der Hochbau wird wahrscheinlich im Sommer 2026 fertig. Dann folgen noch Abnahmen“, sagt Projektleiter Thomas Knieps. Vermietet werden sie voraussichtlich erst im November des nächsten Jahres.
Bis zum fertigen Quartier dauert es also noch. Trotzdem sprach Oberbürgermeister Sören Link beim Richtfest am Dienstag schon mal seine Vorfreude aus: „Wir schaffen bezahlbaren, guten, neuen Wohnraum in Duisburg. Ich freue mich ganz besonders, dass die Wohnungen öffentlich gefördert sind, denn das deckt einen großen Bedarf ab.“
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>> In den Peschen: Problemhäuser sind saniert und neu vermietet
- Die Straße In den Peschen wurde vor über zehn Jahren durch den Gebäudekomplex mit den Hausnummern drei bis fünf bundesweit bekannt.
- Bis zu 1400 Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien lebten in den Häusern unter teils menschenunwürdigen Bedingungen. 2014 ließ die Stadt den Komplex räumen.
- Eine Beteiligungsgesellschaft aus Bielefeld hat die Häuser erworben und bis zum Herbst 2016 kernsaniert. Neue Mieter sind eingezogen.
- Oberbürgermeister Sören Link sagte am Dienstag über das neue Quartier, das neben den Ex-Problemhäusern gebaut wird: „Es wird ein echtes Schmuckstück in Rheinhausen an einer Stelle, die in den letzten Jahren unter Wert genutzt wurde und jetzt deutlich aufgewertet wird.“