Duisburg. Der Hauptbahnhof in Duisburg hat ein besonderes Geschäft verloren. Kunden stehen vor verschlossener Türe. Für das Lokal gibt es einen Nachmieter.
Der Duisburger Hauptbahnhof hat ein besonderes Geschäft verloren: Das Reformhaus Bacher, das bislang in prominenter Lage gegenüber „Starbucks“ und neben der Bäckerei Kamps Naturprodukte und -kosmetik verkaufte, hat den Mietvertrag für den Standort nicht verlängert.
Der Laden im Foyer des Haupteingangs ist bereits geschlossen. Ein Schild an der Türe verweist die Kunden auf die zweite Duisburger Filiale der Reformhaus-Kette. Diese befindet sich am Salvatorweg in der Innenstadt.
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Hauptbahnhof Duisburg: Warum wurde die Filiale aufgegeben?
Warum wurde die Filiale im Hauptbahnhof, die vor fünf Jahren eröffnet wurde, aufgegeben? Wir haben bei dem Düsseldorfer Unternehmen nachgefragt. Sprecherin Martina Röhricht gibt Antwort: Grund für die Schließung seien „veränderte Kundenbedürfnisse“. Die überwiegende Zahl der Reisenden habe sich nicht für die typischen Produkte eines Reformhauses interessiert.
Und das, obwohl man das Verkaufskonzept „gezielt auf die Bedürfnisse von Reisenden abgestimmt“ hätte. „Wir haben eine große Auswahl an Mitnahme- und Reiseartikeln sowie Snacks und Getränke für unterwegs angeboten.“ Auch die Öffnungszeiten seien optimal auf den Bahnhofsbetrieb angepasst gewesen: Das Reformhaus hatte an sieben Tagen die Woche von 7 bis 20 Uhr bzw. 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Zahlreiche Streckensperrungen in Duisburg wurden zum Problem
All das trug aber nicht zum geschäftlichen Erfolg bei. Zumal es am Standort Duisburg offenbar eine besondere Herausforderung für die Kette gab: „Die zahlreichen Streckensperrungen in den vergangenen Jahren haben zu einem Rückgang der Kundenzahlen geführt“, so Röhricht.
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Reformhaus Bacher, ein bundesweit tätiges Unternehmen, das 2022 Insolvenz anmelden musste, hatte zuletzt zahlreiche Bahnhofsfilialen geschlossen. Allein in Bremen, Hannover, Köln und Essen ist man weiterhin vertreten. „Diese Standorte zeichnen sich durch eine stärkere Kundenfrequenz und eine höhere Nachfrage nach unseren Produkten aus“, erklärt die Sprecherin. „Zudem profitieren diese Bahnhöfe von einem stabileren Bahnverkehr und einer anderen Struktur der Reisenden, die unser Sortiment stärker nachfragen.“
Der Betrieb im Reformhaus Bacher in der Innenstadt werde aber wie gewohnt weitergeführt. „Eine Schließung ist hier nicht geplant“, so Röhricht. Am Salvatorweg biete man rund 2000 Artikel an und habe hier „viele Stammkunden“.
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„Die Kundschaft in der Innenstadt unterscheidet sich deutlich von der im Hauptbahnhof“, führt die Sprecherin weiter aus. Neben vollwertigen Lebensmitteln, Nahrungsergänzungen und Naturkosmetik schätzten die Kundinnen und Kunden hier insbesondere die Auswahl an Naturarzneimitteln, zu denen sie sich gerne beraten ließen. „Dies macht den Standort in der Innenstadt für unser Konzept ideal.“

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Und wie geht im Bahnhof weiter? Das haben wir die Deutsche Bahn gefragt. Ein Sprecher erklärte: Für das Ladenlokal sei bereits ein Nachmieter gefunden. Was er jedoch nicht verraten wollte: Wer dort einziehen wird. Mittlerweile verkünden allerdings Plakate: In Kürze wird hier ein Blumengeschäft eröffnen.
Freies Ladenlokal im Hauptbahnhof: Blumengeschäft zieht ein
Zuvor hatte die Redaktion gemutmaßt, dass das Café „Haferkater“ ein heißer Kandidat sei. Die Franchise-Kette plant laut Recherchen dieser Redaktion eine Filiale im Duisburger Hauptbahnhof. Demnach will Haferkater ein 81 Quadratmeter großes Ladenlokal übernehmen und im Frühjahr 2025 eröffnen. Als Standort käme theoretisch auch der Bereich am Osteingang infrage: Hier entstehen zwei neue Ladenlokale. Eines wird die SB-Bäckerei Backwerk beherbergen. „Haferkater“ selbst will sich zu den offenen Fragen nicht äußern.