Duisburg. Warum Duisburgs neueste Einwohnerzahl eine besondere ist – und warum die Bevölkerung der Stadt nach Jahrzehnten des Rückgangs wieder wächst.

Duisburg zählt auch offiziell wieder mehr als eine halbe Million Einwohner. Das geht aus den amtlichen Einwohnerzahlen hervor, die der Landesbetrieb Information und Technik (IT NRW) nun veröffentlicht hat. Nach dessen Zählweise hatte Duisburg Ende 2022 erstmals seit 2005 wieder mehr als 500.000 Einwohner: laut Statistik 502.211.

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Duisburg ist mit 502.211 Einwohnern die fünftgrößte Stadt in NRW

Das sind über 7000 wohnberechtigte Duisburgerinnen und Duisburger mehr als Ende 2021 (495.152). Duisburg ist die fünftgrößte Stadt in Nordrhein-Westfalen nach Köln (1.084.831), Düsseldorf (629.047), Dortmund (593.317) und Essen (584.580).

Von dieser amtlichen Einwohnerzahl unterscheidet sich die Einwohnerstatistik der Stadt. Im Einwohnermelderegister der kommunalen Verwaltung waren am Jahresende 2022 sogar 507.073 Menschen registriert. Mehr waren es zuletzt 2002 (507.457).

Warum IT NRW fast 5000 Duisburger weniger zählt als die Stadt? Für den auffällig großen Unterschied gibt es mehrere Ursachen, auch zwischen den beteiligten Behörden ungeklärte. Ein bekannter Grund: In der kommunalen Statistik können auch Personen mit Nebenwohnsitz in Duisburg enthalten sein.

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Hauptgrund für den jüngsten Sprung über die 500.000-Einwohner-Grenze ist die Zuwanderung durch ukrainische Staatsangehörige, die vor dem russischen Angriffskrieg geflüchtet sind. Zu den in Duisburg gemeldeten Personen zählten laut Stadt am Jahresende 6355 Ukrainerinnen und Ukrainer. Dass Duisburgs Bevölkerung seit etwa zehn Jahren wieder wächst, ist vor allem auf den Zuzug von Bulgaren, Rumänen und Syrern zurückzuführen.

Männer unter Ausländern in der Mehrheit

Nach den neuesten IT-NRW-Zahlen sind die Frauen in Duisburg in der Mehrheit (254.319 von 502.211). Noch stärker ist der Frauenüberschuss unter den 382.884 Duisburgerinnen und Duisburgern mit deutschem Pass: Erfasst waren darunter 196.150 Frauen und 186.734 Männer. Anders ist die Verteilung unter den Einwohnern ohne deutsche Staatsangehörigkeit: Von den 119.327 Ausländerinnen und Ausländern waren offiziell 58.169 weiblich, 61.158 männlich.

  • 1975, nach der kommunalen Neuordnung, zählte das Land noch 591.639 Einwohner in Duisburg, die Stadtverwaltung sogar 608.159.
  • Obwohl die Stadt danach bis Mitte der Achtziger zehn Prozent der Einwohner verlor, zählte sie auch dann noch zu den zehn größten deutschen Städten. Heute rangiert Duisburg auf Platz 15, hinter Nürnberg, vor Bochum.