Duisburg. Anwohner entdecken eine rote Schicht auf einem Duisburger See – giftige Algen stecken dahinter. Worauf vor allem Hundehalter nun achten sollten.

Bei einem Spaziergang am Toeppersee in Rumeln-Kaldenhausen sollten insbesondere Hundebesitzer jetzt aufpassen. In der Tegge, also im kleinen Toeppersee, haben sich giftige Algen ausgebreitet. Das bestätigen die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) gegenüber unserer Redaktion.

Anwohnern waren die Algen als rot-braune Flecken auf der Wasseroberfläche aufgefallen. Bei Facebook sprach eine Nutzerin zum Beispiel davon, eine „ölige Schicht“ auf dem Wasser entdeckt zu haben. Andere vermuteten, es könnte sich um Metall- oder Rostrückstände von Bauarbeiten handeln.

Giftige Burgunderblutalge breitet sich in Duisburger See aus

Doch WBD-Sprecherin Silke Kersken klärt auf: „Bei der Schicht, die auf dem Wasser in der Tegge schwimmt, handelt es sich nicht um eine Gewässerverschmutzung, sondern um die Burgunderblutalge.“

Auf der Tegge, dem kleinen Toeppersee in Rumeln-Kaldenhausen, breiten sich Burgunderblutalgen aus.
Auf der Tegge, dem kleinen Toeppersee in Rumeln-Kaldenhausen, breiten sich Burgunderblutalgen aus. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey www.luftbild-blossey.de

Burgunderblutalgen gehören zur Gruppe der Blaualgen (Cyanobakterien), die es in fast allen Gewässern gibt und die in normalen Mengen ungefährlich sind. Zum Gesundheitsrisiko für Menschen und Tiere werden sie jedoch, wenn sich die Algen stark vermehren.

Gefahr für Hunde: Algen können Leberschäden auslösen

Beim Menschen können Burgunderblutalgen Haut- und Schleimhautreizungen auslösen und „bei der Aufnahme von größeren Mengen“ zu Durchfall und Erbrechen führen. Da kein Badewetter herrscht und das Schwimmen in der Tegge ohnehin verboten ist, besteht in diesem Fall eher eine Gefahr für Tiere.

Bei Hunden können die Algen allergische Reaktionen, Durchfallerkrankungen und in seltenen Fällen Leberschäden auslösen. „Daher sollten Hundebesitzer darauf achten, dass ihre Hunde nicht aus dem Gewässer trinken und dass ein direkter Hautkontakt der Tiere mit dem Wasser vermieden wird“, appelliert die Sprecherin der WBD.

So unterscheiden sich Blau- und Burgunderblutalgen

Blaualgen vermehren sich bei hohen Temperaturen stark und führen im Sommer häufiger dazu, dass Seen in Duisburg gesperrt werden. In diesem Jahr waren im Stadtwesten zum Beispiel der Uettelsheimer See in Baerl und der Rheinhauser Kruppsee betroffen.

Burgunderblutalgen können jedoch auch bei Kälte vermehrt an der Oberfläche auftreten, wenn sich unterschiedliche Wasserzonen vermischen und die Algen aus tiefen Schichten nach oben getragen werden. Nach ein bis zwei Wochen sterben die Algen ab und der Befall bildet sich zurück, wie Kersken erklärt.

Den Unterschied zwischen den Arten erkennen Laien an der Farbe. Beim Befall von Blaualgen färbt sich das Wasser grün-bräunlich, bei Burgunderblutalgen rot-bräunlich.

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