Duisburg. Die Müllgebühren werden in Duisburg 2025 deutlich teurer. Mit einem Trick können viele Haushalte sparen – und sogar weniger zahlen als bisher.

Mit den stabilen Müllgebühren der vergangenen Jahre ist es vorerst vorbei: Um knapp zehn Prozent (19,72 Euro) steigen die Gebühren für den Durchschnittshaushalt in Duisburg im nächsten Jahr. Ein wenig teurer werden auch die Straßenreinigung und die Abwasser-Entsorgung.

Die neue Satzung soll der Stadtrat in seiner Sitzung am 2. Dezember (ab 15 Uhr, Mercatorhalle) beschließen.

Von „überwiegend moderaten Erhöhungen“, sprach Thomas Patermann am Montag bei der Vorstellung der Gebührenentwicklung. Eine Ausnahme, so der Vorstandssprecher der Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) seien die Abfall-Gebühren: „Da ist die Entwicklung bei der Müllverbrennungsanlage Oberhausen (GMVA) von besonderer Bedeutung.“

Müllgebühren in Duisburg steigen: Das sind die Gründe

In den vergangenen Jahren, so Patermann, hätten hohe Vermarktungserlöse bei der Energieerzeugung der GMVA maßgeblich dazu beigetragen, die Müllgebühren für die Duisburger weitgehend stabil zu halten. Nun aber habe sich das Blatt gewendet: Die Energie-Erlöse sinken, gleichzeitig steigen die CO2-Abgaben für die Verbrennung. Die Folge: steigende Gebühren.

Laut der Zahlen, die der WBD-Chef vorlegt, stellt sich die Entwicklung wie folgt dar: Bei einer weitgehend gleichbleibenden Müllmenge von rund 690.000 Tonnen in der GMVA Oberhausen konnten im laufenden Jahr die Erlöse aus der Energievermarktung (121,87 Euro pro Megawattstunde/MWh) noch die um rund 23 Prozent steigenden Betriebskosten der Anlage und die erstmals fällige CO2-Abgabe (45 Euro pro Tonne) kompensieren.

Sinkende Energiepreise und CO2-Abgabe: Müllgebühr steigt 2025

Das ändert sich 2025: Zwar prognostiziert die GMVA leicht sinkende Betriebskosten (-3,75 %), weil aber gleichzeitig die CO2-Abgabe um zehn Euro auf 55 Euro pro Tonne steigt und sich die erwarteten Energie-Vermarktungserlöse mit 72,33 Euro/MWh fast halbieren, verteuert sich insgesamt die Verbrennung, in der Konsequenz steigen die Gebühren.

„Die CO2-Bepreisung beeinflusst die Gebühren maßgeblich, weil sie ein Viertel des Verbrennungsentgeltes bestimmt“, so Thomas Patermann. Zwar liefen noch Einsprüche gegen die Einbeziehung der Anlagen – die Verbrennung sei alternativlos und somit eine steuernde Wirkung nicht erwartbar, argumentieren die Betreiber – doch vorerst müssen sie die Abgabe entrichten.

Kosten für Biotonne bleibt stabil, Sperrmüll-Abholung weiter kostenlos

Für die Duisburger bedeutet das: Grundgebühr und Kosten für die Restmüll-Behälter steigen um 9,9 Prozent, der Vollservice verteuert sich um zwei Prozent. Die Kosten für die Biotonne (24,04 Euro) bleiben weiterhin stabil, auch bei der Sperrgut-Abholung erheben die WBD keine Gebühr.

Die Biotonne bietet für Duisburger eine Möglichkeit, um Geld zu sparen. Das erklärt auch WBD-Chef Patermann.
Die Biotonne bietet für Duisburger eine Möglichkeit, um Geld zu sparen. Das erklärt auch WBD-Chef Patermann. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

In Zahlen: Während die Grundgebühr pro Jahr um 3,88 Euro auf 43,12 Euro steigt, kostet die 60-Liter-Standardtonne bei wöchentlicher Leerung künftig 176,16 Euro jährlich, das sind 15,84 Euro mehr als bisher, in Summe 219,28 Euro. Für den Haushalt mit 60-Liter-Rolltonne (14-tägige Leerung) und Biotonne steigt die Grundgebühr ebenfalls um 3,88 Euro, die Leerung der Restmüll-Tonne kostet 7,92 Euro mehr, in Summe 155,24 Euro.

Müllgebühren sparen mit der Biotonne: So funktioniert es

Der Weg, die Entsorgungskosten beim Müll trotz steigender Gebühren zu senken, führe deshalb für viele Duisburger Haushalte über die Entscheidung für eine Biotonne, die über das Serviceportal der WBD bestellt werden kann. „Der Standard-Haushalt zahlt damit im nächsten Jahr 22 Prozent weniger“, rechnet der WBD-Chef vor.

„Wer noch keine Biotonne hat, kann aus der Gebühren-Erhöhung eine -Senkung machen“, wirbt der Chef für die Behälter mit dem braunen Deckel, die auch deshalb noch keine weite Verbreitung gefunden hat, weil sie in Duisburg spät eingeführt wurde. „Ein Anreiz ist da, wir werden auch intensiv für die Biotonne werben“, kündigt Patermann an.

Gebührensatzung 2025: Was sich sonst noch ändert

Diese weiteren Änderungen beim Müll kündigten die WBD für 2025 an: „Biologisch abbaubare“ Kunststofftüten sind im Bioabfall nicht mehr zulässig, weil sie von Kompostieranlagen nicht verwertet werden können. Der Heraustrage-Service beim Sperrmüll wird auf die 3. Etage und eine Stunde Aufwand begrenzt.

Wer sich auf den umgebauten Recyclinghof Mitte (Hochfeld) voranmeldet und bezahlt, kann künftig eine neue „Express-Spur“ nutzen. Und: Altkleider werden in den Ortsteilen Altstadt, Dellviertel, Hochfeld, Duissern, Neuenkamp und Kaßlerfeld künftig auch abgeholt.

>> STRASSENREINIGUNG, WINTERDIENST, ABWASSER, FRIEDHÖFE

  • Die Gebühren für die Straßenreinigung sollen 2025 um 2,8 Prozent steigen, der Winterdienst verteuert sich um zwei Prozent.
  • Steigende Abgaben für Niederschlags- und Schmutzwasser (3/3,8 Prozent) bedeuten für den Duisburger Durchschnittshaushalt Mehrausgaben in Höhe von 27,20 Euro pro Jahr. Eine Entlastung kann die Entsiegelung von Flächen bringen. Die Regenagentur der WBD berät zu Fördergeldern.
  • Auf den städtischen Friedhöfen steigen die Gebühren für Bestattungen (+2,7 Prozent) und Graberwerb (+3 Prozent), für Kremationen bleiben die Kosten konstant.