Duisburg. Ein Großmarkt in Duisburg startet den Räumungsverkauf – und öffnet plötzlich für alle. Lebensmittel, Elektronik, Möbel: Was es jetzt noch gibt.

Kühlschränke, Grills, Möbel, Deko und Lebensmittel zum halben Preis: Die Duisburger Filiale der Großhandelskette Selgros hat jetzt einen Räumungsverkauf gestartet. Das Besondere: Bis zur Schließung des Geschäfts darf nun jeder dort einkaufen – wie in einem normalen Supermarkt.

Der Markt an der Schauenstraße in Bergheim schließt spätestens zum 21. Dezember oder früher, wenn er leergekauft ist. Von den einst zehntausenden Produkten sind noch einige zu haben. Doch um Weihnachtsgeschenke zu Tiefstpreisen oder einen Wocheneinkauf der Superlative abzustauben, sollte man sich beeilen.

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Räumungsverkauf: Selgros lockt mit 50 Prozent Rabatt auf das ganze Sortiment

Donnerstagmorgen, 9 Uhr, die Rabattschlacht im Duisburger Westen ist eröffnet. Schnell sind alle Einkaufswagen vergriffen, auf dem Parkplatz bricht das Chaos aus. Mehrere Mitarbeiter mit roten Jacken stehen im Eingang und regulieren den Zutritt. Kunden brauchen zwar keine spezielle Karte mehr, um durch ein Drehkreuz zu kommen, dafür aber eine Menge Geduld. Die Schlange vor dem Geschäft wird länger und länger.

Bei Selgros in Duisburg gibt es jetzt 50 Prozent Rabatt auf das ganze Sortiment. Viele Produkte sind zum Start der Aktion am Donnerstag noch zu haben.
Bei Selgros in Duisburg gibt es jetzt 50 Prozent Rabatt auf das ganze Sortiment. Viele Produkte sind zum Start der Aktion am Donnerstag noch zu haben. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Wer es auf die Verkaufsfläche von 9500 Quadratmetern geschafft hat, staunt dann zunächst nicht schlecht. Überraschend viele Produkte sind noch zu haben. Auf den Schildern steht noch der frühere Verkaufspreis, den man im Kopf durch zwei teilen kann, denn an der Kasse wird die Hälfte abgezogen. Plakate zeigen es an: „50 Prozent auf das ganze Sortiment“.

Trotz Ansturm auf Selgros: Viele Artikel sind noch zu haben

Hinter dem Eingang warten zunächst Dekoartikel, Kleidung und Accessoires. Eine kleine Auswahl mit gerundeten, bereits halbierten Preisen: Glühweintassen (ab 50 Cent), Adventskerzen (ab 1 Euro), Sonnenbrillen (2 Euro) und Flipflops (2,50 Euro).

An Schreibwaren wie Blöcken, Stiften und Ordnern mangelt es nicht. Das gilt auch für Heimwerker-Artikel und Waschmittel wie Scheibenreiniger (5 Liter, 3 Euro) und Fassadenfarbe (5 Liter, 10 Euro).

Weiter geht‘s mit Haushaltsartikeln, die noch zuhauf ausliegen. Von Tassen, Tellern und Gläsern reicht das Sortiment bis zu Profi-Gläserbürsten (14 Euro), Cocktailshaker-Sets (15 Euro) und Antihaft-Bratpfannen mit 40 Zentimetern Durchmesser (35 Euro).

Elektro und Möbel: Hier fällt das Preisunterschied am größten aus

Richtig sparen können Kunden bei der Garten- und Möbelabteilung. Denn je teurer die Produkte, desto größer der Preisnachlass, wenn die Hälfte abgezogen wird. Beispiele gefällig? Ein Trampolin kostet 60 statt 120 Euro, ein Gasgrill 208 statt 416 Euro und eine Gartenmöbel-Gruppe 357 statt 714 Euro.

Bei den Elektrogeräten wird die Regel ebenso deutlich. Ein Lagerkühlschrank ist plötzlich für 416 statt 832 Euro zu haben, ein Laser-Multi­funktions­drucker für 190 statt 380 Euro. Doch es geht auch eine preisliche Nummer kleiner. Ein Raclette mit Drehspießfunktion kostet nun 39 Euro, eine digitale Heißluftfritteuse 60 Euro.

Viele Produkte gibt‘s in riesigen Mengen

Die Euphorie lässt ein wenig nach, wenn man an den Regalen entlanggeht, die früher noch komplett mit Lebensmitteln gefüllt waren. Einige sind leergeräumt, manche Gänge sogar ganz abgesperrt. Doch es lohnt sich, gründlich zu suchen. Die Mitarbeiter haben teilweise alle Produkte, die von einer Warenart übrig sind, in einer Ecke gesammelt.

Frisches Obst und Gemüse suchen Kunden vergebens. Aber alles, was sich in Gläsern, Dosen, Papp- und Plastikverpackungen lange hält, ist in Abstrichen noch zu finden: Suppen, Soßen, Dosenobst und -gemüse, Brühwürste, Nudeln, Reis, Backwaren, Tee, Kakao und Milch.

Dabei können Kunden auch mal in Dimensionen einkaufen, wie sie es in regulären Supermärkten nicht können. Oder hatten Sie im Discounter schon mal einen 25-Kilo-Sack Weizenmehl, eine Zehn-Kilo-Dose Rotkohl oder eine Fünf-Kilo-Tüte Nudeln im Einkaufswagen?

Getränke und Tiefgekühltes ist zu haben – lange Schlangen an der Kasse

Von den vielen Kühltheken sind nur zwei in Betrieb. Von Wurst, Joghurt, Käse und anderen Milchprodukten gibt es nur noch wenige Reste. Doch die Tiefkühltruhen sind prall gefüllt. In ihnen ruhen zum Beispiel Eis, Gemüse, Brötchen, Kuchen und vegane Fleischersatzprodukte. Auch günstig zu haben: Lammrücken (9 Euro pro Kilo), Gans (4 Kilo, 10 Euro) und Garnelen (ein Kilo, 8 Euro).

Viele decken sich zudem mit Getränken ein. Wasser, Cola und Limo sind ausverkauft, nicht jedoch Säfte und Fruchtsaftgetränke. Mit Wein, Whisky, Wodka, anderen Schnäpsen und Fertig-Cocktails sind sogar noch ganze Regale gefüllt.

Eine kleine Stimmungsbremse erreicht Kunden noch mal auf dem Weg nach draußen. In der Duisburger Selgros-Filiale gibt es nur vier Kassen. Auch wenn alle geöffnet sind, stehen Kunden lange Schlange.

Manche Schnäppchenjäger haben am Donnerstag eine Aktivität gefunden, um die Wartezeit zu überbrücken: Freunden oder der Familie am Telefon erzählen, was sie günstig ergattert haben. So stand ein Kunde mit Handy am Ohr in der Schlange und berichtete stolz: „Es war die Hölle los, aber ich habe eine Fritteuse für 22 Euro bekommen.“

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  • Wann genau die Türen des Selgros-Marktes in Duisburg-Bergheim endgültig geschlossen bleiben, ist noch unklar. Auf der Internetseite und bei „Google Maps“ wird die Filiale jetzt schon als geschlossen angezeigt. Unter anderem im Radio bewirbt das Unternehmen jedoch den Ausverkauf.
  • Auf Plakaten im Markt wird der 21. Dezember als letzter Tag angekündigt. Mitarbeiter berichten jedoch, dass das Geschäft auch schon vorher schließt, wenn alle Produkte verkauft sind.
  • Solange der Räumungsverkauf noch läuft, gelten neue Öffnungszeiten: montags bis samstags von 9 bis 18 Uhr.