Duisburg. Eine interaktive Ausstellung des Bundestags klärt in Duisburg über das Parlament auf. Das Angebot ist kostenlos, aber nur noch wenige Tage zu sehen.

Wie funktioniert der Deutsche Bundestag? Welche Aufgaben hat das Parlament? Und an wen können sich Bürgerinnen und Bürger bei Anliegen wenden? Diese und weitere Fragen beantwortet eine vom Bundestag initiierte Wanderausstellung, die seit Montag in der Universitätsbibliothek in Duisburg zu sehen ist. Noch bis zum 22. November können sich hier Interessierte über das Zentrum der deutschen Demokratie informieren.

Lamya Kaddor, Grünen-Politikerin und Duisburger Bundestagsabgeordnete, hat die Ausstellung in ihren Wahlkreis geholt. „Wir freuen uns, dass sie auf diese Idee kam“, bedankt sich Professor Barbara Albert, Rektorin der Universität Duisburg-Essen, für das Engagement der Abgeordneten. Die Universität beruhe auf demokratischen Idealen. Insofern sei auch die Bibliothek ein „offener Ort für die gesamte Stadtgesellschaft“.

Über QR-Codes können die Duisburger noch mehr über den Bundestag erfahren

Eröffnung der Ausstellung des 
Bundestages an der Uni Duisburg
Die Ausstellung beleuchtet verschiedene Aspekte des Bundestags. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Auf insgesamt 16 Schautafeln erklärt und informiert die Wanderausstellung über das politische System in Deutschland und den Bundestag selbst, thematisch unterteilt in die Kategorien Parlament, Abgeordnete, Bürgerservice und Aufgabe.

„Die Texte sind reduziert und dienen zur schnellen Information“, sagt Dominik Franz, der als einer von zwei Mitarbeitern die Ausstellung vor Ort betreut. Mittels QR-Codes können Gäste ausführlichere Informationen abrufen. Die digitale Ergänzung hat laut Franz einen weiteren Vorteil: „Hier bleibt auch immer alles aktuell.“

Neben der in Duisburg gastierenden Wanderausstellung gibt es noch sieben weitere, die auf Initiative des Bundestags durch Deutschland touren. Standorte sind die Wahlkreise der Abgeordneten. Eingeladen sind vor allem Schulklassen, die durch die Ausstellung geführt werden. „Wir erreichen über 1000 Klassen pro Jahr“, sagt Franz. Doch auch spontanen Besuchern steht das Informationsangebot offen.

Lamya Kaddor bei der Eröffnung der Ausstellung des Bundestages an der Uni Duisburg
Die Grünen-Abgeordnete Lamya Kaddor holte die Ausstellung an die Universität Duisburg-Essen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Besonders wichtig, das betont Franz, sei die Neutralität der Informationen: „Das nehmen wir sehr ernst.“ Die Ausstellung ist ein Angebot der Institution Bundestag, nicht der einzelnen Parteien. „Die Bürger sollen verstehen, wie der Bundestag funktioniert“, so Franz. Die bisherige Resonanz sei gut, die einzelnen Ausstellungen werden viel besucht. Unter anderem dank des interaktiven Aufbaus können die Gäste durch Touchscreens ihr eigenes Wissen über den Bundestag testen.

Kaddor: „Bibliothek ist genau der richtige Standort für die Ausstellung“

Auch Kaddor, die die Ausstellung mit eröffnet, ist die Aufklärung über die politische Arbeit im Bundestag wichtig: „Wir sitzen schließlich nicht den ganzen Tag nur im Plenarsaal.“ Das Wissen über den Bundestag sei häufig sehr gering. Als Jugendliche hat Kaddor etwa das hauseigene Parlamentsfernsehen, das die Plenarsitzungen überträgt, nicht gekannt, gibt sie zu. Außerdem sei es wichtig zu vermitteln, dass das politische System in Deutschland trotz seiner Komplexität sehr gut funktioniere.

Die Duisburgerin freut sich sehr über den Standort der Ausstellung an der Universität Duisburg-Essen. „Die Uni ist ein Ort des Zusammenkommens und die Bibliothek ist genau der richtige Standort für die Wanderausstellung.“ Kaddor, die selbst als Dozentin an der Universität tätig war und als Lehrerin an der Duisburger Friedrich-Althoff-Sekundarschule unterrichtete, habe ihrer ehemaligen Schule bereits das Informationsangebot empfohlen. In Anbetracht der politischen Entwicklungen in Deutschland und der Welt sei die Bedeutung, die Demokratie zu kennen und zu schätzen, „aktueller denn je“.

Die wichtigsten Infos zur Ausstellung:

  • Die Ausstellung befindet sich im Erdgeschoss der Universitätsbibliothek Duisburg-Essen (Lotharstraße 65, 47057 Duisburg)
  • Besucht werden kann die Ausstellung ab dem 18. bis 22. November, jeweils zwischen 10 und 18 Uhr. Am 22. November hat die Ausstellung nur bis 14 Uhr geöffnet.
  • Gruppenführungen können beim Referat Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Bundestages angemeldet werden (030 227-31967 oder 030 227-39182).

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