Duisburg. Der Zoo Duisburg arbeitet im Hintergrund an der Umsetzung eines spektakulären Millionenprojekts. Dokument enthüllt Abschied von Publikumslieblingen.

Der Zoo Duisburg arbeitet im Hintergrund am Kaiserberg der Zukunft: Hierfür soll der Tierpark eine neue Gastronomie bekommen. Deshalb planen die Verantwortlichen den Abriss der Zooterrassen und den Neubau eines Restaurants samt Blick auf eine neu entstehende Savannenanlage. Über die angedachte Millioneninvestition hat diese Zeitung bereits 2022 berichtet. Jetzt offenbaren Dokumente die nächsten Schritte und den Zeitplan.

Das Vergabeverfahren hat die Zoo Duisburg gGmbH veröffentlicht. In diesem wird die Entrümpelung der Zooterrassen zusammengefasst. Anschließend sollen die Zooterrassen sowie das Elefantenhaus abgerissen werden. Mit der Ausschreibung wird aber zunächst nur ein Auftragnehmer für die vorbereitenden Entrümpelungsarbeiten gesucht.

Zoo Duisburg: Der Abriss der Zooterrassen wird konkreter

Einst warb der Tierpark mit dem Restaurant in den 1975 erbauten Zooterrassen um Besucher. „Die schönste Terrasse mit Blick auf den Zoo“, hieß es damals. Seit 2010 ist die Gastronomie in dem mit Holz verkleideten Betonbau an der Mülheimer Straße geschlossen. Eine Sanierung des maroden Gebäudes wurde in der Vergangenheit als zu teuer ad acta gelegt. Die exponierte Lage direkt am Zoo-Eingang rückt den Komplex berechtigterweise wieder in den Fokus der Zukunftsplanungen.

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Bis Ende September hatten Unternehmen die Möglichkeit, sich im Zuge der Vergabe für die Realisierung der Arbeiten zu bewerben. Um den Aufwand der Entrümpelung bemessen zu können, sind den Vergabeunterlagen auch Fotos vom Inneren der Zooterrassen beigefügt. Sie ermöglichen einen Einblick in die längst vergessenen Räumlichkeiten – und kommen einer Zeitreise gleich.

Eine Luftaufnahme zeigt die Zooterrassen sowie das Elefantenhaus in Duisburg. Auf der Fläche wird eine Savannenanlage entstehen. (Archivfoto)
Eine Luftaufnahme zeigt die Zooterrassen sowie das Elefantenhaus in Duisburg. Auf der Fläche wird eine Savannenanlage entstehen. (Archivfoto) © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

Alte Teppiche, Vorhänge, das Inventar der Bürgergesellschaft „Societät“, die einst zu einem Viertel Miteigentümerin der Immobilie war und ihren Anteil an den Zoo verkauft hat, als auch eine Kegelbahn sind nun dem Abriss geweiht. Die Kochzeile aus Edelstahl mit Spülschrank und Kochblock soll ebenfalls abgebaut, abtransportiert und entsorgt werden. Die Einrichtung macht auf den Fotos auch beileibe keinen zeitgemäßen Eindruck mehr.

Zu den Arbeiten zählt auch das Leerpumpen des Wassergrabens sowie die Rodung von Gebüschen, Sträuchern und Stauden. Wohl auch zum Schutz der Tiere sind „Arbeiten, welche Erschütterungen oder besonderen Lärm hervorrufen, vorher mit der Bauleitung und dem Zoo abzusprechen“, heißt es in den Unterlagen.

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Abbruch des Elefantenhauses: Auftrag wird im März 2025 vergeben

Die Dokumente der Vergabe enthalten auch einen Zeitplan. Dieser scheint nicht mehr ganz der Aktualität zu entsprechen: So ist der Zuschlag in dem Dokument noch mit dem 10. Oktober angegeben, tatsächlich erfolgt die Vergabe für die Entrümpelung erst im November. Die beschriebenen Abbrucharbeiten, die nicht Teile dieser Ausschreibung sind, sehen wie erwähnt auch den Abriss des Elefantenhauses vor. Dieser ist für Juni 2025 angegeben, der Auftrag soll im März vergeben werden. Ohne Stallung ist die Haltung der drei Elefanten am Kaiserberg nicht möglich.

Die Elefanten in Duisburg haben eine lange Tradition: Das Gehege wird zukünftig für die neue Savannenanlage genutzt.
Die Elefanten in Duisburg haben eine lange Tradition: Das Gehege wird zukünftig für die neue Savannenanlage genutzt. © FUNKE Foto Services | DANIEL ELKE

Dass ein Abschied der drei Kühe Saiwa, Etosha und Daisy angedacht ist, hatte diese Zeitung bereits 2022 veröffentlicht. So sollen sich Abgabeversuche in der Vergangenheit zerschlagen haben. Bereits der Masterplan, der die strategische Ausrichtung des Tierparks für die nächsten Dekaden vorgibt und Investitionen in Höhe von 76 Millionen Euro vorsieht, hatte 2020 erste Fragen hervorgerufen, wie es mit der Elefantenhaltung weitergeht.

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  • Das Areal der Elefanten wird gemäß den Plänen für die neue Savannenanlage gebraucht, die vom geplanten Restaurant auch außerhalb der Zoo-Öffnungszeiten eingesehen werden kann.
  • Die Gastronomie soll einen Tages- als auch einen Abendbetrieb ermöglichen. Die Abendgastronomie soll eine gehobene, moderne, qualitativ gute und nachhaltige Küche anbieten.
  • Das Gebäude soll zudem Veranstaltungsräume und etwa Büros für die Verwaltung kombinieren.