Duisburg. Mit seiner hausgemachten Currywurst-Soße begeistert eine Duisburger Pommesbude ihre Gäste. Der Chef verrät das Erfolgsrezept seiner Leckereien.

Der 40-Tonner donnert über die Keniastraße im Duisburger Süden und drückt einmal kräftig auf die Hupe. „Das war jetzt unser Zeichen“, grinst Chris Schmitz. „wir schmeißen schonmal die Pommes in die Fritteuse, dann ist alles fertig, wenn die gleich vorbeikommen.“ Schmitz‘ „Papa‘s Schlemmerkasten“ im Gewerbegebiet gilt irgendwie immer noch als Geheimtipp, auch der Chef kann sich das nur mit dem etwas abgelegenen Standort seiner Pommesbude erklären. Denn so geheim kann der Tipp nicht mehr sein, wenn die Schlange der Hungrigen selbst an einem ganz normalen Montagmittag schon mehrere Meter misst. „Ich bin sehr zufrieden mit der Resonanz“, sagt Schmitz und huscht in den schwarzen Container, wo die Pommes langsam aus dem Fett wollen.

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Die Geschichte von „Papa‘s Schlemmerkasten“, der im Juli seinen ersten Geburtstag gefeiert hat, ist ganz eng mit Chris Schmitz‘ Werdegang verknüpft – und liest sich ein bisschen wie das Drehbuch einer Hollywood „Rags-to-Riches“-Geschichte. „Ich habe in Ruhrort Koch gelernt, und wirklich großen Spaß an der Lehre gehabt. Nur die Arbeitszeiten waren auf Dauer einfach nicht meins.“ Deswegen ging es nach der Ausbildung in den Einzelhandel, bei einem großen Discounter arbeitete sich Schmitz bis in eine Führungsrolle hoch.

Enttäuscht von Pommesbuden: Dann macht Duisburger Chris Schmitz es eben selbst

„Da waren die Arbeitstage regelmäßig ziemlich lang, und abends blieb keine Zeit mehr zum Kochen. Deswegen stand ich nach Feierabend öfter mal an Pommesbuden“, erinnert sich der Koch. Bloß: Das, was er geschmacklich suchte, fand er an keiner dieser Buden. Die Idee des eigenen Imbisses war geboren – aber sie musste noch ein wenig reifen.

Ein stolzer Chef: Chris Schmitz brennt für seinen Duisburger Imbiss „Papa‘s Schlemmerkasten“.
Ein stolzer Chef: Chris Schmitz brennt für seinen Duisburger Imbiss „Papa‘s Schlemmerkasten“. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Nachdem Chris Schmitz seinen Discounter-Job an den Nagel gehängt hatte, blieb er erstmal eine Zeit lang Zuhause. „Ich habe endlich Zeit mit meiner Tochter verbringen können, sie wird bald vier. Da konnte ich viel Zeit mit ihr nachholen, die ich früher nicht hatte.“ Die Idee der Pommesbude aber bleibt in Schmitz‘ Hinterkopf, und schließlich entdeckt er die Ausschreibung der Firma, die die Keniastraße vermarktet. „Die wollte hier eine Pommesbude, da hab ich mich beworben – und den Zuschlag bekommen.“

Imbiss in Duisburg: „Ich brenne für diese Bude“

Von besagter Firma mietet Schmitz nur die Parkplätze, auf denen seine Bude steht, den Container hat er selbst angeschafft. Seine Tochter war es dann sozusagen, die den Namen des Imbisses aus der Taufe hob. „Sie hat immer von ‚Papas Imbiss‘ gesprochen, daraus wurde dann ‚Papa‘s Schlemmerkasten‘.“ Das Logo hat Schmitz in Gold und Schwarz gehalten, eine Kochmütze für seinen gelernten Beruf, und eine Krone.

Immer gut zu tun: Chris Schmitz‘ „Papa‘s Schlemmerkasten“ hat sich in Duisburg längst eine Stammkundschaft erarbeitet.
Immer gut zu tun: Chris Schmitz‘ „Papa‘s Schlemmerkasten“ hat sich in Duisburg längst eine Stammkundschaft erarbeitet. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Die Krone von Schmitz‘ Imbiss-Schöpfungen ist übrigens seine Currywurst, zirka 85 Prozent der Bestellungen entfallen auf den Ruhrpott-Klassiker. Nicht ohne Grund, denn die Soße kocht der Chef hier selbst, von Grund auf: „Eben genau so, wie ich sie immer gesucht und nie gefunden habe.“ Und das hat sich schnell rumgesprochen. Handwerker, die Material beim benachbarten Baumarkt kaufen, die erwähnten Brummifahrer, die Polizei, das Ordnungsamt, Mitarbeiter der umliegenden Büros, sie alle kommen oft und gerne vorbei. Nicht nur allerdings, längst unternehmen eine Menge Menschen den Ausflug ins Gewerbegebiet einzig für Chris Schmitz‘ Leckereien.

„Die Leute kommen aus Mündelheim, aus Düsseldorf, viele rufen auch vorher an und kommen dann zum Abholen vorbei“, sagt Schmitz, nicht ohne Stolz. Stolz kann er auch sein, denn sein Erfolg kommt nicht bloß von der köstlichen Currywurst. „Ich brenne für diese Bude“, das glaubt man ihm sofort, schließlich steht er sechs Tage die Woche selbst an der Fritteuse. „Geld ist mir egal, solange ich meine Miete davon zahlen kann. Ich werde nicht reich damit, aber auch nicht arm.“

>> „PAPA‘S SCHLEMMERKASTEN“ IN DUISBURG: PREISE, ÖFFNUNGSZEITEN UND SONDERANGEBOTE

  • Die Currywurst kostet bei Chris Schmitz 3,40 Euro, eine mittlere Portion Pommes 2,80 Euro. Neben Imbissklassikern gibt es auch holländische Spezialitäten, Salate und separate Toppings, zum Beispiel Röstzwiebeln und Jalapeños.
  • Einmal im Monat brutzelt Chris Schmitz die „Beef Fireballs“ in hausgemachter, scharfer Soße mit zirka 8000 Scoville. „Die gibt es immer zu Beginn des Monats, solange der Vorrat reicht. Und der reicht meistens nur zwei, drei Tage.“
  • Papa‘s Schlemmerkasten hat montags bis freitags von 11.30 bis 19 Uhr geöffnet, samstag von 11.30 bis 17.30 Uhr. Sonn- und feiertags bleibt der Imbiss geschlossen.