Duisburg. Marille, Kirsche, Eierlikör: 16 verschiedene Liköre, Schnäpse und Wein bietet ein Duisburger Händler an. Was die Eigenkreationen so besonders macht.

„Da riechst du dran und denkst: ‚Oh, alter Schwede.‘ Wie bei Underberg, man kann die ganzen Kräuter erschnuppern. Aber dann trinkst du, und der geht ganz weich runter, fast süffig.“ Carsten Albers steht in seinem Trinkgut an der Keniastraße in Duisburg-Buchholz und zeigt auf die bunten Flaschen im Regal. „Duisburger Edel“, Liköre, Spirituosen, Wein, sogar Kaffee und heiße Schokolade. Exklusiv, nur bei Trinkut Albers. „Da sind wir hier schon ein bisschen stolz drauf“, schmunzelt Albers. Können er und sein Team auch sein.

Wie alles begann: Der Edelkräuterlikör war Carsten Albers erste Kreation in seinem Trinkgut in Duisburg, die Edelkirsche ist der Renner unter den Kunden.
Wie alles begann: Der Edelkräuterlikör war Carsten Albers erste Kreation in seinem Trinkgut in Duisburg, die Edelkirsche ist der Renner unter den Kunden. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Mit dem Kräuterlikör, der so betörend duftet und ganz weich runtergeht, hat vor sechs Jahren alles angefangen. „Ich wollte immer was Eigenes im Laden machen, und dann habe ich mit einem Freund in seiner Schnapsbrennerei einfach mal herumgemixt.“ Und heraus kam eben der Duisburger Edel-Kräuterlikör – ganz besonders, mit Vanille-Rum-Aroma.

Mit Zebra: Die Duisburger Edel-Liköre sind echte Lokalpatrioten

Mittlerweile stehen 16 Sorten im Regal, Carsten Albers kann fast alle aus dem Kopf aufzählen. „Duisburger Edel-Kirsch läuft am besten.“ Albers lässt den Korken knallen und schnuppert. „Wahrscheinlich ist er auch deswegen so beliebt. Riecht wie ein frischer Amarena-Becher.“ Der Anis-Likör folgte sofort, der ist schön „drabbig“, dickflüssig, wie man in Albers Bocholter Heimat sagt.

Schön drabbig: Der Duisburger „Edelgelb“-Eierlikör wird mit echter Vanille und Bio-Eiern gemacht.
Schön drabbig: Der Duisburger „Edelgelb“-Eierlikör wird mit echter Vanille und Bio-Eiern gemacht. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Und dann der „Duisburger Edelblau“. „Das ist Minzlikör, der ist natürlich eigentlich grün. Aber wir haben ihn blau gefärbt.“ Warum? Carsten Albers grinst. „Passt so gut zu Duisburg.“ Auf den Etiketten ist ja auch ein Zebra zu sehen. Wegen des Duisburger Zoos natürlich. Aber zurück zum Likör: „Das ist der letzte für den Abend. Danach ist wie frisch die Zähne geputzt.“

Bewährtes Testgremium: Kegelclub und Stammtisch

Kokos-Likör mit echter Milch, Maracuja-Likör mit Fruchtmus, Eierlikör mit Bourbon-Vanille und Bio-Eiern (übrigens äußerst drabbig), Gin und pinker „Ladygin“ – die Liste wird immer länger. „Der Anspruch ist, dass der Likör allen schmeckt“, sagt Albers, und meint damit, dass es ja nicht unselten einen gewissen Geschmacksgraben gibt, beim Alkohol so zwischen Mann und Frau. „Unser-Marillenlikör, der hat 32 Prozent, ist im Vergleich zum Beispiel relativ süß.“ Für seine neuen Kreationen hat Carsten Albers eine wasserdichte Testmethode entwickelt, er befragt sozusagen zwei Fokusgruppen: „Meinen Kegelclub und den Stammtisch meiner Frau.“

Kein Glas Nutella: Der Duisburger Getränkehändler Carsten Albers macht mit seinen „Duisburger Edel“-Likören einiges anders.

„Viele Nussliköre schmecken ja, als ob du ein Glas Nutella säufst“

Carsten Albers

Der Nuss-Likör zum Beispiel hat dieses Gremium wohl beeindruckt – sonst stünde er ja nicht im Regal. „Viele Nussliköre schmecken ja, als ob du ein Glas Nutella säufst“, grinst Albers, „unserer nicht. Du sollst die Nuss schmecken, aber im Abgang auch den Alkohol.“ Und wer mit Likörchen nichts anfangen kann, kommt auf der Keniastraße seit neuestem auch auf seine Kosten. Den trockenen „Edel Riesling“ gibt es ebenfalls exklusiv bei Trinkgut Albers, abgefüllt wird er von einem Mosel-Winzer. „Der hat so gut wie gar keine Säure, das ist das besondere“, sagt Carsten Albers, der sich auch den passenden Slogan für den Wein ausgedacht hat: „Ein robuster und im Inneren charmanter Wein, genauso wie die Menschen im Ruhrgebiet.“

Für Antialkoholiker: Duisburger Edel-Kakao, -Tee und -Kaffee

Und sogar der, der es mit dem Alkohol gar nicht so hält, wird mittlerweile fündig. Heiße Schokolade, „so richtig zum Einschmelzen“, Tee, sogar eigener Edel-Kaffee aus einer befreundeten Rösterei. Inklusive Kaffeeautomat zum Probieren, „damit die Leute auch wissen, was sie kaufen.“

Für jeden was dabei: Mittlerweile gibt es etliche verschiedene Sorten der „Duisburger Edel“-Liköre in Buchholz.
Für jeden was dabei: Mittlerweile gibt es etliche verschiedene Sorten der „Duisburger Edel“-Liköre in Buchholz. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Obendrauf gibt es längst, Likör-Lollis, Pinneken, Tassen, sogar fünf verschiedene Geschenkboxen mit den Edel-Produkten. „Das Sortiment wird von den Leuten richtig gut angenommen“, freut sich Carsten Albers und rückt die Flasche Edel-Limone im Regal zurecht. Qualität setzt sich ja bekanntlich durch, mit zirka 15 Euro für eine 0,7-Liter-Flasche sind die Liköre ein wenig teurer als die bekannte Stangenware. Das hat seinen Grund, sagt Albers, schließlich steckt das „Edel“ ja schon im Namen: „Hochwertige Flasche, hochwertige Zutaten.“ Wer sich noch nicht sicher ist, kann alle Liköre aber auch in „Kurzen“-Größe kaufen. Oder direkt im Laden probieren – das geht natürlich auch.