Duisburg. In der ersten Hälfte der neuen Spielzeit bietet das Schauspiel Duisburg wieder neben Eigenproduktionen auch Stücke mit großen Schauspielern auf.
Die schwierige Corona-Spielzeit ist überstanden, jetzt hofft das Schauspiel Duisburg auf eine Saison ohne Hin und Her bei den Hygieneregeln. Dazu hat es in der ersten Hälfte der Saison 2021/22 bis Anfang Januar 23 unterschiedliche Produktionen im Spielplan – mit Stars der deutschsprachigen Theaterszene.
Zum Auftakt ist der erfolgreiche Sänger und Schauspieler Dirk Schäfer am 4. September mit einer Jacques-Brel-Hommage zu erleben, die seit über 20 Jahren erfolgreich durch ganz Deutschland tourt. Es ist zugleich Beginn einer intensiven Zusammenarbeit des Schauspiels mit Schäfer. Sein Liederabend „Der Tod und ein Mädchen“, in dem Schäfer sich auf die Spur seiner Großcousine macht, die im NS-Euthanasieprogramm ermordet wurde, hat am 2. Oktober Premiere.
Schauspiel Duisburg verschiebt Premiere von „Das Leben ein Traum“
Gleich am 5. September sollte Michael Steindls Inszenierung von Calderóns Versepos „Das Leben ein Traum“ Premiere haben; sie muss aus Krankheitsgründen verschoben werden. Der harte Alltag hingegen wird zum Thema der Premiere des Liederabends „Let’s work“ am 13. Oktober, den Steindl mit dem Musiker Wolfgang Völkl rund ums Arbeitsleben entwickelt hat.
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„Mein persönliches Highlight der nächsten Monate ist ‚Im Kreis der Sterne‘ von Bashar Al Murabea, der vor sechs Jahren als Flüchtling noch ohne Deutschkenntnisse zu unserem Jugendclub kam und nun sein Autorendebüt geben wird“, hebt Schauspiel-Intendant Michael Steindl eine der 14 Eigen- und Koproduktionen hervor, bei der er auch Regie führt. Ende Oktober wird Al Murabeas Stück „Im Kreis der Sterne“ uraufgeführt, in dem er mit seinem ganz eigenen künstlerischen Zugang vom Alptraum seiner Flucht erzählt.
Neben der schwarzen Komödie „Yvonne, Prinzessin von Burgund“ sind bis Ende des Jahres vier Premieren von Eigenproduktionen am Schauspiel Duisburg geplant. Ab dem 11. November steht die neue Jugendclub-Produktion „Das Gewächshaus“ von Jordan Tannahill auf dem Programm. Regie führt Damira Schumacher, die im Duisburger Jugendclub zum Theater kam und gerade ihre Regie-Ausbildung an der Folkwang Universität der Künste abschließt.
Molières „Menschenfeind“ mit Ulrich Matthes
Die Begegnung mit großen Namen bieten zwei Gastspiele. Robert Hunger-Bühler, bekannt unter anderem als Mephisto in Peter Steins legendärer „Faust“-Inszenierung, steht am 7. Oktober auf der Bühne. Auf persönlichen Wunsch der Autorin Yasmina Reza („Kunst“, „Der Gott des Gemetzels“) verkörpert er die Titelrolle in der deutschsprachigen Erstaufführung von „Anne-Marie die Schönheit“, die mit großem Einfühlungsvermögen und Humor die Geschichte einer alternden Theaterdiva erzählt.
Ein Saison-Höhepunkt ist auch Anne Lenks Inszenierung von Molières Komödie „Der Menschenfeind“ am Deutschen Theater Berlin, die 2020 zum renommierten Berliner Theatertreffen eingeladen war. In der Hauptrolle des an seinen eigenen Ansprüchen krachend scheiternden Idealisten Alceste ist Grimme-Preisträger Ulrich Matthes am 4. und 5. Januar zu erleben.
Für musikalische Unterhaltung sorgt wieder das Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel. Nach seiner in Duisburg gefeierten Sixties-Show „Beat Club“ geht es am 28. Dezember in „Als gäb’s kein Morgen – Die wilden 20er Jahre“ in ein magisches Jahrzehnt der Musikgeschichte, unter anderem mit Hits von Marlene Dietrich und den Comedian Harmonists.
Figurentheater und Familienprogramm
Für Freund des Figurentheaters stehen in dieser Spielzeit auf dem Programm „Feste“, „Dr Nest“ und „Infinita“ der Maskentheater-Kompanie „Familie Flöz“, und mit „Keller“ und „Bestie Mensch“ zwei Stücke der Bremer Bühne Cipolla.
Das Angebot für Kinder und Familien ist in der Vorweihnachtszeit groß. Mit Erich Kästners „Pünktchen und Anton“ und dem Grimm-Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“ sind zwei Stücke für Kinder rund ums Grundschulalter im Großen Haus zu erleben. Im Foyer III können die Kleinsten sich von Otfried Preußlers „Der kleine Wassermann“ und „Ox und Esel“ verzaubern lassen. Für die ganze Familie geeignet ist Charles Dickens’ „Scrooge – Eine Weihnachtsgeschichte“ mit Kai Bettermann, bekannt aus „Being Freddie Mercury“ und weiteren Duisburger Produktionen.
Die Saalkapazitäten im Theater werden den jeweiligen Abstandsregeln angepasst. Karten gibt es unter www.theater-duisburg.de, 0203 283 62100 sowie in der Theaterkasse am Opernplatz. Der Vorverkauf ist zunächst begrenzt für Vorstellungen bis einschließlich 31. Oktober, die Theaterkasse nimmt jedoch Reservierungen für die Vorstellungen von November bis Januar entgegen.
>> PROGRAMM-PRÄSENTATION IN DER VHS
- Schauspiel-Intendant Michael Steindl stellt im Gespräch mit Wolfgang Schwarzer am Donnerstag, 2. September, um 17 Uhr in der Volkshochschule im Stadtfenster an der Steinschen Gasse das Programm der neuen Saison vor.
- Er berichtet von Hintergründen und Besonderheiten der einzelnen Aufführungen. Der Eintritt ist frei. Eine verbindliche Anmeldung unter www.vhs-duisburg.de ist notwendig.