Duisburg-Rheinhausen. Elisabeth Schmitz aus Rheinhausen blickt trotz der Corona-Pandemie optimistisch in die Zukunft. So hat sie die Lockdown-Zeiten durchgestanden.
Sie ist das Urgestein von Rheinhausen. Und sie ist ein positiv denkender Mensch. Elisabeth Schmitz, die Vorsitzende des Werberings, eröffnete 1973 ihr erstes Modegeschäft Marelle. Sie erlebte atemberaubend glanzvolle Zeiten in der Modebranche und den Lockdown durch Corona. Sie hat die Phasen geliebt und durchlitten – und blickt weiterhin optimistisch in die Zukunft.
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„Wenn man so lange selbstständig ist wie ich, dann kann man solche Zeiten besser durchstehen. Aber diejenigen, die noch nicht so lange am Markt sind, haben wirklich zu kämpfen. Die können solche Durststrecken nicht einfach überleben“, sagt sie. Denn auch für die professionelle Geschäftsfrau ging es in den vergangenen vielen Monaten, in denen das Leben fast stillstand, ans Eingemachte.
Rheinhauser Einzelhändlerin. „Man lernt immer weiter“
Weitergebildet hat sich die umtriebige Rheinhauser Einzelhandelskauffrau schon in jungen Jahren. Maschinenschreiben und Kurzschrift hat sie gelernt und nach ihrem normalen Job, den sie anfangs bei Krupp Industrietechnik hatte, am Wochenende unterrichtet. „Man lernt doch eigentlich immer weiter, oder?“, fragt sie rhetorisch. Ja, die Zeiten waren mal anders in Rheinhausen. Vor allem in der Modebranche. Aber das ist für Elisabeth Schmitz kein Grund zum Jammern, sondern Antrieb, sich noch mehr für „ihren“ Stadtteil einzusetzen. „Ich bin Rheinhauserin durch und durch. Und ich will, dass es dem Stadtteil wieder besser geht, dafür stehe ich“, sagt sie kämpferisch.
Wie der Stadtteil einmal war und wie er wurde, weiß sie ganz genau. Sie kennt die Gründe, hat am eigenen Leib gespürt, warum ein so blühendes und geliebtes Viertel kaum noch aus dem Weg nach unten herausfindet. Denn vor 28 Jahren eröffnete sie einen großen Modeladen gegenüber der Sparkasse. „Wir hatten 98 Prozent Stammkunden, so wie jetzt auch“, erinnert sie sich.
Rheinhauser Einzelhandel: Netzwerk aus Unternehmern, Politikern und Co.
Doch seit der Schließung von Krupp Stahlbau Ende der 80er Jahre, ging es Rheinhausen immer schlechter. „Die Leute hatten keine Arbeit mehr, kein Geld, wurden arm und ärmer oder zogen weg in umliegende Städte, wo es Arbeit gab.“ Ansporn für sie, mit ihrem Netzwerk an Unternehmern, Einzelhandelskaufleuten und Politikern für Rheinhausen viel zu tun. „Das ging auch parteiübergreifend, aber immer sachorientiert“, ist sie ganz stolz.
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Der SPD-Altbürgermeister Friedel Genender habe einmal zu ihr gesagt: „Elisabeth, du bist so schwarz, dass du selbst auf Kohle noch Schatten wirfst“, lacht sie. „Wir haben uns immer sehr gut verstanden. Ich hatte Unterstützung, wenn es darum ging, Stadtfeste in Rheinhausen zu organisieren.“ Aber auch die Ära ist ja durch den Tod von Genender vorbei.
Zuversicht in Rheinhausen: Es soll wieder ein Stadtfest geben
Doch jetzt freuen sich ihre Kunden wieder, wenn sie modische Kleidung anfassen und anprobieren können, bevor sie sie kaufen. Entspannung ist angesagt. Und vor allem: Es gibt schon wieder Pläne, wie Rheinhausen nach Corona zum Leben erweckt werden soll. Ein Stadtfest möchte die Vorsitzende des Werberings wieder auf die Beine stellen. „Natürlich muss man gucken, was geht. Aber im vergangenen Jahr fiel das 25. Stadtfest wegen Corona komplett ins Wasser, nachdem Elisabeth Schmitz alles vorbereitet hatte. „Es sollte ein dreitägiges Fest werden mit allem Drum und Dran.“ Stattdessen hätten fast alle den Gürtel enger schnallen müssen. „Ich hoffe nur, dass die Kunden zu schätzen wissen, dass hier alle Einzelhändler für sie durchgehalten haben. Auch, wenn die Zeit schwer war. Wenn sie das ein wenig honorieren, dann freuen wir uns wirklich.“
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Denn Elisabeth Schmitz hat ein ehrgeiziges Ziel: Rheinhausen soll langsam, aber sicher wieder aufblühen, so wie die gleichnamige Aktion mit dem Blumenmeer heißt. „Wir machen weiter und lassen uns nicht unterkriegen. Die Welt ändert sich und wir uns auch.“ Aber es gehe nichts über nette Nachbarschaft, einen liebenswerten Stadtteil und aktive Leute, die sich dafür einsetzen, dass es vielen gut geht und die Menschen gerne in ihrem Viertel und ihrer Region leben.
Marelle Moden in Rheinhausen – Kontakt und Öffnungszeiten
- Marelle Moden heißt das Geschäft von Elisabeth Schmitz, das sie nun schon seit fast drei Jahrzehnten betreibt und in dem sie auch eine Reinigungsannahme hat. Man findet es auf der Krefelder Straße 25 in 47226 Duisburg-Rheinhausen.
- Die Geschäftszeiten sind ab sofort wieder montags, dienstags, donnerstags und freitags von 10-13 Uhr und von 15-18 Uhr, mittwochs und samstags von 9-13 Uhr. Telefonisch erreicht man Elisabeth Schmitz unter 02065/52125.