Rheinhausen. Hochemmerich bekam von Lesern nur mittelmäßige Noten. Besonders die Kategorien Gemeinschaft, Politik und Sauberkeit fallen schlecht aus.

Hochemmerich hat einiges zu bieten. Da ist Elisabeth Schmitz, Vorsitzende des Werberings Rheinhausen und Betreiberin des Modeladens „Marelle Moden“, überzeugt. Bei den Hochemmerichern bekommt der Stadtteil mittelmäßige Noten. 208 Leser haben sich an unserem nicht-repräsentativen Stadtteil-Check für Hochemmerich beteiligt, Schulnoten in den unterschiedlichsten Kategorien vergeben. Die Gesamtnote: 3,42 – Mittelfeld.

Im Vergleich zum Mittelwert der gesamten Stadt Duisburg schneidet Hochemmerich in einigen Punkten aber auch besser ab. „Hochemmerich ist mit Bus und Bahn sehr gut zu erreichen“, erklärt Schmitz. Das urteilen auch die Leser. Der Nahverkehr bekommt die Note 2,76. Auch für die Kategorien Senioren (2,63) und Einkaufen (2,95) fällt das Urteil passabel aus. Allerdings: „Auf der Fußgängerzone würde uns ein Nahversorger fehlen“, meint Schmitz. Früher, so erzählt sie, gab es hier eine Aldi-Filiale für den täglichen Bedarf. Jetzt gebe es nur noch einen türkischen Händler – „der ist zwar auch sehr gut bestückt, aber einige Produkte fehlen.“

Und auch ein Schuhgeschäft würde dem Stadtteil ihrer Ansicht nach gut tun. „Es gibt zwar Deichmann im Forum, da kriegt man aber nichts ausgefallenes“, sagt sie. Und auch die Rahmenbedingungen für einen Einkaufsbummel sind für Schmitz gegeben: „Wir haben hier ausreichend Parkplätze, viele davon sind sogar kostenfrei.“ Zwar bekommt die Parkplatzsituation in Hochemmerich von den Lesern eine etwas bessere Bewertung als für ganz Duisburg, mit 3,32 liegt sie aber nur im oberen Mittelfeld.

Hochemmerich in Duisburg: Schlechte Noten für Gemeinschaft, Politik und Sauberkeit

Und wie sieht es mit gastronomischen Angeboten aus? „In der Stadtmitte gibt es tatsächlich sehr wenig“, sagt Schmitz. Ein kleines Weingeschäft würde fehlen, oder ein Bistro. „Irgendwas, wo man auch abends hingehen kann.“ Auch für die Gastronomie gibt es nur ein mittelmäßiges Urteil: 3,68.

Deutlich schlechter fallen im Stadtvergleich die Kategorien Gemeinschaft (4,26), Politik (4,44) und Sauberkeit aus, mit 4,59 die am schlechtesten bewertete Kategorie von allen. Dabei sei die Infrastruktur für einen sauberen Stadtteil durchaus gegeben, meint Schmitz. „Mülleimer sind in Hochemmerich ausreichend vorhanden“, sagt sie und sieht die Verantwortung bei jedem Bürger. Sie selbst spreche regelmäßig Schulkinder an, die auf dem Weg zur und von der Schule Müll fallen lassen. „Ihr müsst gegenseitig darauf aufpassen, dass unsere Stadt sauber bleibt“, rät sie ihnen.

Politik in Hochemmerich: „Der Bürger weiß gar nicht, was da alles hinter steckt“

Etwas enttäuscht ist Schmitz von der schlechten Note für die Politik. In fast allen Duisburger Stadtteilen fiel die Bewertung für die Politik verhalten aus. Schmitz ist in diesem Punkt voreingenommen, als Mitglied des CDU-Ortsverbandes ist sie selbst politisch im Stadtteil aktiv. „Und dabei tut die Politik hier so viel“, sagt sie mit Blick auf die unterdurchschnittliche Note. Es seien kleine Bausteine, die nach und nach das Leben in Hochemmerich schöner und lebenswerter machen. „Der Bürger weiß gar nicht, was da alles hinter steckt“, mutmaßt sie.

Elisabeth Schmitz, Vorsitzende des Werberings Rheinhausen.
Elisabeth Schmitz, Vorsitzende des Werberings Rheinhausen. © FUNKE FotoServices | Norbert Prümen (nop)

Und auch das Thema Gemeinschaft sei im Stadtteil gut abgedeckt, findet die Werbering-Vorsitzende. Vor allem die zahlreichen Vereine würden in Nicht-Coronazeiten das Gefühl stärken: Kleingartenverein, lebendige Grafschaft und der Angelverein seien nur einige Beispiele von vielen. „Oder auch die Facebook-Gruppe ‘Du bis Rheinhausen’“, sagt sie. „Da gibt es viele junge Leute, die sich für Hochemmericht einsetzen.“

Wie sie Hochemmerich selber in seiner Gesamtheit bewerten würde, wollten wir von Elisabeth Schmitz wissen. „Besser kann es immer werden“, antwortet sie bestimmt. „Wir wollen ja auch nichts schönreden.“ Ihr Gesamturteil: 3,3.