Duisburg. Der Duisburger Rat lehnt eine Diskussion um den Muezzin-Ruf in Duisburg einstimmig ab. Diese Gründe nennen die Fraktionen für ihre Entscheidung.
Der Duisburger Rat hat den Antrag der Fraktion Tierschutz/DAL, mit den Moscheegemeinden in der Stadt eine Vereinbarung über den Gebetsruf zu ermöglichen, einstimmig abgelehnt. „Symbolpolitik und Populismus“ seien die Motivation für den Antrag, begründete Ersin Erdal (SPD), „es ist eine unnötige Debatte, die nicht der Sache dient“.
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Duisburg solle, auch vor dem Hintergrund eines Pilotprojekts der Stadt Köln mit der dortigen Ditib-Zentralmoschee, Einvernehmen mit Gemeinden und Anwohnern darüber erzielen, wann, wo und in welcher Lautstärke die Gläubigen öffentlich zum Gebet gerufen werden können, hatte Ayhan Yildirim beantragt. Es solle, so hatte der DAL-Ratsherr begründet, „selbstverständlich sein, dass dass Moscheegemeinden genauso wie christliche Kirchen und jüdische Gemeinden ihren Glauben hier ohne unnötige Einschränkungen im Rahmen der bestehenden Rechtsordnung sichtbar öffentlich leben können.“
Ersin Erdal (SPD): Es gibt keinen aktuellen Anlass
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„Es gibt keinen aktuellen Anlass“, hielt Ersin Erdal dem entgegen. Der Antragsteller versuche, „sein Image zu polieren auf Kosten der Gemeinden“. Die seien „verwundert und verärgert darüber, dass dieser Antrag ohne ihr Wissen gestellt wurde“. Erdal verwies auf das Einvernehmen beim Bau der Merkez-Moschee in Marxloh: Dieses „Wunder von Duisburg“ habe man lange vor Köln mit dem Rückhalt von Politik und Verwaltung geschafft. Sollte es seitens der Duisburger Gemeinden den Antrag auf den Gebetsruf geben, „würden wir ihn wohlwollend behandeln und begleiten“, betonte Erdal.
Thomas Mahlberg (CDU): Es geht nur um persönliche Reputation
„Es geht dem Antragsteller nicht um die Sache, sondern um persönliche Reputation in bestimmten Kreisen“, begründete Fraktionschef Thomas Mahlberg die Ablehnung der CDU. Da half es Ayhan Yildirim auch nicht, eine interfraktionelle Runde zur Erarbeitung einer gemeinsamen Position vorzuschlagen. Der DAL-Mann gab sich nach der Abstimmung enttäuscht. „Der Ratsbeschluss ist ein trauriger Rückschlag für die Gleichberechtigung aller Religionsgemeinschaften in Duisburg.“