Duisburg. .
Antwerpen und Rotterdam möchten die Duisport-Anteile des Bundes erwerben. Im Berliner Finanzministerium wurden die Verkaufsabsichten bestätigt. Diverse Interessenten sind seit Jahren im Gespräch.
Die Häfen in Rotterdam und Antwerpen wollen künftig kooperieren. Mehr noch: Sie wollen – wie berichtet – ein Trio formen mit dem Binnenhafen Duisburg. Der größte Binnenhafen der Welt ist für beide Seehäfen von großer strategischer Bedeutung.
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Etwa 20 Prozent der Güter, die in Rotterdam oder Antwerpen gelöscht werden, werden über Duisburg weiterverteilt, in Deutschland und in Europa. Per Wasser ist Duisburg über den Rhein und die Maas sowie den Schelde-Maas-Kanal an die beiden großen Häfen in Belgien und den Niederlanden angebunden. Auf die Güterströme via Duisburg möchten die beiden großen Häfen mehr Einfluss ausüben.
Aus Hafenkreisen in Antwerpen und Rotterdam verlautet, dass man daran interessiert sei, eine rund 33-prozentige Kapitalbeteiligung am Duisburger Hafen gemeinsam zu erwerben. Dieses 33-Prozent-Paket hält derzeit noch der deutsche Staat, der es aber angeblich im Februar verkaufen will. Im Berliner Finanzministerium wurden die Verkaufsabsichten bestätigt. Bei der Duisburger Hafengesellschaft hüllt man sich in der Eigentümerfrage stets in Schweigen.
Als Dritteleigentümer von Duisport hätten Rotterdam und Antwerpen zwar nicht das Sagen, aber Duisburg wäre enger an Rotterdam und Antwerpen angebunden, eine Stärkung gegenüber der Hamburger Konkurrenz.
Rotterdam und Antwerpen haben zudem Interesse daran, den Güterverkehr über Wasser und Schiene zu fördern, weil die Autobahnverbindungen der Seehäfen chronisch überlastet sind und ein Transportwachstum per Lkw in Richtung Deutschland kaum mehr möglich ist. Dabei wachsen beide Häfen kräftig.
Rotterdam hat bereits eine relativ gute Schienenverbindung bis nach Emmerich, doch ist Betuwe-Linie auf deutscher Seite immer noch nicht so gut ausgebaut wie gewünscht. Der ,,Eiserne Rhein“ von Antwerpen nach Deutschland wartet seit Jahren auf eine Erneuerung.
Die Hafenchef Eddy Bruyninckx (Antwerpen) erklärte zu den Duisburg-Plänen: „Wir müssen unsere Logistik hier in Europa koordinieren und intensivieren. “ Sein Rotterdamer Kollege Hans Smits ergänzte: ,,Eine Beteiligung am Duisburger Hafen sehen wir als eine strategisch wichtige Investition an. Wir wollen künftig mit darüber entscheiden können, wie sich Duisport entwickelt und wie die Zusammenarbeit zwischen Duisburg, Rotterdam und Antwerpen in Zukunft aussehen soll.“