Duisburg. .
Die Wirtschaftskrise hat Brasilien kaum gespürt. Im Vorfeld der Fußball-WM 2014 und Olympia 2016 hat die Regierung ein gigantisches Investitionsprogramm für die brasilianische Infrastruktur aufgelegt. Davon soll auch der Duisburger Hafen profitieren.
Ein Team um Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisport AG, soll zunächst beim Ausbau des größten Hafens in Lateinamerika helfen. Der Porto de Santo liegt gut 60 Kilometer südlich der Wirtschaftsmetropole Sao Paulo und will zur Weltspitze aufschließen.
Als Berater hat sich der brasilianische Hafenminister Pedro Brito nun die Duisburger ins Boot geholt. Bei den Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen in München unterschrieb er Montagabend gemeinsam mit Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Hafen-Chef Staake eine Absichtserklärung.
Schon im Juli soll es los gehen. „In Brasilien müssen 34 Küstenhäfen in Stand gesetzt und effiziente Hinterlandverbindungen per Wasser und Schiene geschaffen werden“, beschreibt Staake die Mega-Aufgabe. Zunächst habe aber der Porto de Santo auf Priorität. Das Transportsystem soll optimiert werden.
Ein Warenverteilzentrum am Rhein für Weizen/Soja, Fleisch und Eisenerz
Von den laut Medienberichten geplanten 1,7 Milliarden Euro privaten und öffentlichen Investitionen für Porto de Santo könnte am Ende auch Duisburg profitieren. Vor allem für die brasilianischen Exportschlager Weizen/Soja, Fleisch und Eisenerz kann sich Staake ein Warenverteilzentrum am Rhein vorstellen – als Zwischenstation für die europäischen Märkte.
„Wir wollen an der Wertschöpfungskette teilhaben“, erklärt Staake. Zumal der Trend, industrielle Produktion in Schwellenländer zu verlagern, nicht aufzuhalten sei. Volkswagen baut Autos in Sao Paulo und Thyssen-Krupp stellt gerade ein Stahlwerk im Staat Rio de Janeiro fertig. Der Hafen-Chef: „Deshalb müssen wir uns den Zugriff auf die Warenströme sichern.“
Dass sich das Boom-Land Brasilien Duisburger als Partner aussuchte, empfindet Staake als Auszeichnung. Die Entscheidung fiel, nachdem sich in den letzten Tagen eine Minister-Delegation den hiesigen Hafen angeschaut hatte. Staake: „Wir haben die meiste Erfahrung, weil wir den Hafen entwickeln und betreiben.“