Duisburg. .
Zum ersten Mal nach dem Bau der beiden Tangenten in Duisburg-Rheinhausen liegen jetzt Zahlen für den Schwerlastverkehr vor, der vom Logistikzentrum Logport ausgeht. Vier von fünf Lkw sollen inzwischen über die neuen Zufahrtsstraßen fahren.
Grundlage für die Zahlen zum Schwerlastverkehr, der von der Logistik-Drehscheibe Logport ausgeht, sind hochgerechnete Zählungen der Stadt Duisburg. In einer Analyse, mit der sich demnächst auch die Rheinhauser Politik beschäftigen wird, haben die Stadtplaner die Verkehrsströme ausgewertet. Sie kommen dabei zu einem durchaus überraschenden Ergebnis: Die L 473n und die Osttangente hätten demnach zu einer „erheblichen Entlastung“ im Rheinhauser Ortskern geführt.
Verkehrszählungen der vergangenen 15 Jahre
Rund 80 Prozent des durch Logport hervorgerufenen Schwerlastverkehrs würde über die beiden „neuen, stadtverträglichen Trassen“ abgewickelt.
Datenbasis sind Verkehrszählungen der vergangenen 15 Jahre. Den größten Wandel und gleichzeitig die größte Belastung hat die Friedrich-Ebert-Straße erfahren. Rund 3600 Lkw, drei Viertel davon schwere Lastzüge, donnerten 2008 über die vierspurige Straße.
An der Entwicklung der Belastung lässt sich verfolgen, wie Logport gewachsen ist. Vor 1998 lag der Schwerverkehr unter 1000 Lkw am Tag, nicht einmal ein Fünftel davon waren Laster mit Hänger. Mit den Jahren hat sich das Verhältnis genau umgekehrt. Nach Freigabe der beiden Tangenten rollten 2009 noch knapp 2000 Lkw am Tag über die Ebert-Straße, vier Monate nach dem Durchfahrtsverbot verzeichnete der südliche Teil der Straße noch 890 Laster - so viele wie zuletzt vor 13 Jahren.
Mit Vorsicht zu genießen
Für die Moerser Straße liegen nicht aus allen Jahren Ergebnisse vor. Und die es gibt, sind zudem mit Vorsicht zu genießen. Bei der letzten Messung Ende September, als hochgerechnet rund 920 Laster täglich über die Moerser Straße rollten, waren auf der Homberger A40-Rheinbrücke wegen Sanierungsarbeiten Fahrspuren gesperrt.
Die Moerser Straße ist für solche Fälle als Schleichweg bekannt. Die Stadtplaner kommen zu dem Schluss, dass die Lkw-Sperrung der Friedrich-Ebert-Straße nicht zu mehr Verkehr auf der Moerser Straße geführt habe. Die Lindenallee war mit knapp 1000 Lastern am stärksten belastet, als 2005 der erste Bauabschnitt der L 473n eröffnete.
Anteil der Lastzüge und Sattelschlepper hat sich erhöht
Nachdem die Landesstraße komplett fertig ist, liegen die Belastungen laut Stadt unter dem Niveau der Jahre 1995 bis 2003. Für die Wilhelmstraße in Friemersheim liegen nur wenige Zählungen der letzten Jahre vor, die Gesamtzahl sei aber konstant. Nach Ansicht der Stadt hat die Wilhelmstraße für die Logport-Erschließung „keine praktische Bedeutung“.
Auffällig wie an allen anderen Straßen auch: Während früher vor allem Laster ohne Anhänger unterwegs waren, hat sich der Anteil der Lastzüge und Sattelschlepper deutlich erhöht.