Duisburg. Ein Fahrstuhl in einem Mehrparteienhaus der LEG in Duisburg steht immer wieder still – mit teils drastischen Folgen. Eine Mieterin erzählt.

Ein immer wieder defekter Fahrstuhl zerrt an den Nerven der LEG-Mieter in einem Mehrparteienhaus an der Posener Straße in Duisburg-Wanheimerort. Dabei ist er neu, wurde erst Ende 2021 in Betrieb genommen, berichtet Mieterin Brigitte Fonteyn. Seitdem stehe der Aufzug mindestens einmal in der Woche still – mit teils drastischen Folgen.

„Einmal war eine Frau mit ihrem Kind eingeschlossen, ein anderes Mal zwei junge Männer. Der Notdienst musste die Eingeschlossenen befreien“, erzählt Brigitte Fonteyn. Sie und ihr Mann, beide über 70, wohnen in der vierte Etage, sind gesundheitlich angeschlagen und deshalb besonders betroffen.

LEG-Mieterin aus Duisburg: „Man fühlt sich in so einer Situation einfach hilflos“

Sie hat Kniebeschwerden, er muss regelmäßig wegen eines Lungenleidens in die Essener Uniklinik. „Das Treppensteigen fällt uns sehr schwer, in jeder Etage müssen wir eine Pause machen“, erklärt Brigitte Fonteyn, den Blick starr auf den Küchentisch ihrer Wohnung gerichtet. „Man fühlt sich in so einer Situation einfach hilflos.“

Immer wieder fällt der Fahrstuhl aus: Das betroffene Mehrparteienhaus der LEG liegt an der Posener Straße in Duisburg-Wanheimerort.
Immer wieder fällt der Fahrstuhl aus: Das betroffene Mehrparteienhaus der LEG liegt an der Posener Straße in Duisburg-Wanheimerort. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Am 24. Januar fiel der Fahrstuhl wieder aus. Und drei Tage später verschärfte sich die Situation der Fonteyns, weil auch noch ihre Klingel sowie der Türdrücker im ganzen Haus nicht mehr funktionierten. Eine schwierige Zeit. Das Ehepaar fühlte sich wie abgeschnitten vom Rest der Welt. Hinzu kam, dass es während des neuntägigen Ausfalls keine Post entgegen nehmen konnte. „Das Schlimmste wäre noch ein Ausfall unseres Telefons gewesen“, sagt Brigitte Fonteyn mit einem sarkastischen Lächeln.

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Die Reparatur der Klingel und des Türöffners nahm ein paar Tage in Anspruch. Wie die LEG auf Nachfrage der Redaktion mitteilt, sei eine verbaute „Amazon-Box“ für den nicht funktionierenden Türöffner verantwortlich gewesen. Diese sei dann von einem Techniker abgeklemmt worden.

Fahrstuhl anderthalb Wochen außer Betrieb

Doch der Fahrstuhl blieb noch länger außer Betrieb. Auch andere Seniorinnen und Senioren des Hauses sind nach Angaben von Brigitte Fonteyn so in ihrer Mobilität erheblich eingeschränkt gewesen. Jeden Tag habe sie bei der LEG angerufen und E-Mails geschrieben. Mehrfach sei der Ausfall des Aufzugs als „Notfall“ eingestuft worden. Trotzdem tat sich erst mal nichts.

Laut LEG sei ihr Vertragspartner, der bei derartigen Störungen im Einsatz ist, seit 25. Januar über den Sachverhalt informiert gewesen. Repariert wurde der Fahrstuhl aber erst am Mittwoch, 2. Februar – und macht trotzdem weiter Probleme. Denn den Aufzug zu benutzen, vergleicht Brigitte Fonteyn mit einem Roulettespiel: „Man geht immer mit Angst in den Fahrstuhl rein“, so die Rentnerin. „Ohne Handy traut man sich das nicht mehr.“

Weiter Probleme mit dem Aufzug

Immer wieder fahre der Aufzug nach dem Betreten nicht nach unten. Exemplarisch drückt sie in diesem Moment auf den Türöffner. Nach dem Öffnen schließt sich die Tür jedoch sofort wieder. Auch die Fahrt nach unten fällt mal wieder aus, der Aufzug setzt sich nicht in Bewegung. Dennoch erklärt die LEG, dass der Fahrstuhl „betriebsbereit und in Funktion“ sei.

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Entsprechend groß ist der Frust bei den Fonteyns. Einziger Lichtblick: Für die Dauer des Ausfalls des Aufzugs könne das Ehepaar „eine Mietminderung geltend machen“, so die LEG. „Die einhergehenden Anträge werden entsprechend überprüft.“

>> HEIZUNGSAUSFÄLLE IN LEG-WOHNUNGEN IN DUISBURG

  • Die LEG hat in der Vergangenheit aufgrund von Heizungsausfällen an verschieden Standorten in Duisburg für Negativ-Schlagzeilen gesorgt – zuletzt noch im Januar 2022 in Häusern in Wanheimerort. Die Verantwortung für die Heizung hatte die LEG an einen Subunternehmer ausgelagert.
  • Peter Heß, Vorsitzender des Mieterschutzbundes Niederrhein, hatte diese Geschäftspraxis kritisiert und gesagt: „Ich rate dazu, nicht bei der LEG einzuziehen, da ist Ärger programmiert.“