Duisburg-Wedau. Für ein Quartier in 6-Seen-Wedau hat die Gebag den Vertrieb fast abgeschlossen. Der erste Entwurf für Häuser und Wohnungen wird bald vorgestellt.
Bis zum Jahr 2029 soll aus Duisburgs größter Brachfläche ein neuer Stadtteil geworden sein: Das ist der Zeitplan, mit dem die Gebag aktuell für das Projekt 6-Seen-Wedau rechnet. Was bis wann gebaut wird, wie es um Vermarktung und Vertrieb steht: eine Übersicht.
Vertrieb 6-Seen-Wedau in Duisburg: Das ist der Zeitplan
22 Vermarktungslose für Investoren sind in den 36 Baufeldern eingeplant, verteilt auf vier Quartiere. Anfang des kommenden Jahres abgeschlossen sein soll der Vertrieb für das Quartier Am Wasserturm. Für die Neue Gartenstadt läuft der Vertrieb bereits, hier rechnet die Gebag Ende 2022 bis Anfang 2023 mit dem Abschluss. Für 2023 plant sie den Vertrieb des Quartiers Am Uferpark, für 2024 des Seequartiers.
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Kurz vor dem Abschluss steht die Vermarktung der ersten beiden Lose im Quartier Neue Gartenstadt; im Herbst will die Gebag die Siegerentwürfe küren. Hier erlaubt der Bebauungsplan verschiedene Gebäudetypen, zum Beispiel Einfamilienhäuser ebenso wie Mehrfamilienhäuser. Alle Neubauten sollen „eine zukunftsweisende Neuinterpretation von Gestaltungsmerkmalen der klassischen Gartenstadt vorweisen“, beschreibt Gebag-Sprecherin Lisa Melchior die Vorgabe.
Von Nord nach Süd: So geht die Erschließung von 6-Seen-Wedau voran
Die Vermarktung richtet sich nach den Erschließungsarbeiten, die von Nord nach Süd voranschreiten (allerdings wird das Seequartier erst nach dem Quartier Am Uferpark erschlossen). Seit Frühjahr 2020 arbeiten zwei Generalunternehmer daran, 6-Seen-Wedau in vier Bauabschnitten zu erschließen. Die Haupterschließung unter anderem mit Baustraßen, Ver- und Entsorgung läuft seit Mitte 2021. Zwischen dem 2. Quartal 2022 und dem ersten Quartal 2024 soll nach und nach die Baustraße fertiggestellt werden.
Sozialer Wohnungsbau: 300 geförderte Wohnungen plant die Gebag
300 öffentlich geförderte Wohnungen plant die Gebag auf dem Gelände von 6-Seen-Wedau. Sie sollen sich „anteilig in allen vier Quartieren“ verteilen, kündigt Lisa Melchior an.
Lärmschutzwall an 6-Seen-Wedau soll bis Ende 2021 fertig sein
Weithin sichtbar ist das erste, was auf der Großbaustelle 6-Seen-Wedau fertig wird: der Lärmschutzwall. Bis Ende des Jahres soll er komplett stehen – errichtet unter anderem aus 89.000 Tonnen belastetem Boden, der hier verwendet werden konnte. 1000 Tonnen waren so stark mit Schadstoffen belastet, dass sie entsorgt werden mussten.
2022 wird der Lärmschutzwall begrünt, und zwar „beidseitig komplett“, verspricht Lisa Melchior. Bäume und Sträucher von Ahorn bis Flieder sollen hier wachsen, dazu Gräser, Stauden und Kräuter, so dass immer etwas blühen wird. Hoch hinaus sollen Efeu und Waldrebe ranken, „so entsteht ein prächtiges Farbenbild aus Grün, Gelb und Rot“.
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Im selben Jahr bekommen auch die Zauneidechsen ihr neues Zuhause: Sie huschen künftig durch Trockenwiesenbereiche, Sandkuhlen, Totholzhaufen und Schotterinseln als Winterquartier.
Kosten und Erlöse: 6-Seen-Wedau wirft kaum Gewinn ab
Mit 102 Millionen Euro Projektkosten kalkuliert die Gebag für 6-Seen-Wedau. Bis Juli sind die ersten gut 24 Millionen angefallen. Von den Kosten für den Ankauf der Fläche in Höhe von 42,42 Millionen Euro hat das städtische Wohnungsbauunternehmen nach eigenen Angaben 30,5 Millionen Euro bereits bezahlt, der Rest wird in drei Raten bis Ende März 2025 fällig.
Kosten und Vermarktungserlöse lässt die Gebag von einem externen Projektsteuerer überwachen. Bislang habe der noch keine größeren Abweichungen festgestellt, „projekt- und marktbedingte Schwankungen“ seien aber bei einem derart „investitionsintensiven und langjährigen“ Projekt nicht vermeidbar, so die Gebag in einem aktuellen Sachstandsbericht.
„Insgesamt bleibt das Projekt mit heutigem Kenntnisstand gering rentierlich.“ Beziffern will die Gebag diesen Gewinn nicht: „Zu Kaufpreisen und Erlösen treffen wir keine Aussagen“, sagt Sprecherin Lisa Melchior.
>> 6-SEEN-WEDAU: KLEINGÄRTEN, BOMBENFUNDE, FLÄCHE
- Von den 97 Parzellen der neuen Kleingartenanlage sind die ersten 50 an den Betreiber übergeben worden, die Bahnlandwirtschaft Köln.
- Parallel zu den Erschließungsarbeiten läuft auf der Baustelle 6-Seen-Wedau derzeit noch die Störkörpersuche. Von einer „Vielzahl“ an Funden spricht Gebag-Sprecherin Lisa Melchior, darunter aber bislang nur zwei Fliegerbomben. Beide wurden durch den Kampfmittelräumdienst entschärft. Ende des Jahres soll die Suche abgeschlossen sei.
- Bei der Nachvermessung der Fläche gab es eine für die Gebag FE (Flächenentwicklungsgesellschaft) erfreuliche Überraschung: Für den Kaufpreis hat sie mehr Fläche bekommen als erwartet. Wie groß der Flächenzuwachs ist, dazu macht die Gebag keine Angaben. Bis auf die Fläche des geplanten Nahversorgungszentrums befindet sich das gesamte Gelände von 6-Seen-Wedau im Besitz der Gebag FE.