Duisburg. Premier Inn und GBI halten an den Hotel-Plänen fürs neue Mercatorviertel fest. Geplant sind Mietbüros, ein Restaurant, Parkplätze. Die Details.
Im Januar vor zwei Jahren hatte die Duisburger Blankbau-Gruppe verraten, dass auf einem ihrer Grundstücke im neuen Mercatorviertel die GBI Unternehmensgruppe ein Premier-Inn-Hotel bauen werde – ab dem Sommer 2020. Corona, Bauboom und Archäologen machten einen Strich durch diesen Zeitplan. Nun verkündet Projektentwickler GBI: Die Baugenehmigung liege seit kurzem vor. „Im Sommer“ sollen die Tiefbauarbeiten für das 219-Zimmer-Hotel an der Westspitze des neuen Quartiers beginnen. Und es gibt weitere Neuigkeiten zum Projekt.
Wobei die beste Nachricht wohl die ist, dass sich an den Plänen kaum etwas geändert hat. Dass Premier Inn das Projekt auf der seit 2014 brachliegenden Fläche gegenüber vom Rathaus trotz Pandemie durchziehen kann, liegt auch an der Finanzkraft des britischen Whitbread-Konzerns, zu dem die Kette gehört. Premier Inn hat das Baufeld an der Ecke von Ober- und Gutenbergstraße jetzt sogar gekauft und setzt damit auf die Wertsteigerung der zentral gelegenen Immobilie. Diese „Owner-Operator“-Strategie verfolgt das Unternehmen auch in Großbritannien.
Premiere Inn in Duisburg: Gebäude hat auch Platz für Gastronomie und Mietbüros
„Dieser hervorragende Standort in Duisburg ist ein wichtiger Teil unserer Expansionsstrategie“, erläutert Chris-Norman Sauer, Acquisitions Director von Premier Inn Deutschland. In Essen und Düsseldorf sind bereits je zwei Hotels der Kette in Betrieb, in Dortmund am Hauptbahnhof entsteht ein weiteres. 40 gibt es bundesweit bereits.
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Der ehemalige Grundstücksbesitzer Blankbau selbst baut direkt nebenan das Nexus-Gebäude mit 22 Mietwohnungen und Riesen-Dachterrasse für „Young Urban Professionals“. Im Februar hatte eine Spezial-Tiefbaufirma die komplizierten Erdbauarbeiten auf dem geschichtsträchtigen Grundstück gestartet (wir berichteten).
Die GBI Holding AG konkretisiert nun die Pläne für den angekündigten Hotel-Neubau mit Nutzungsmix. Das vom Düsseldorfer Architekturbüro RKW entworfene Gebäude hat eine Tiefgarage mit 72 Plätzen und eine Fläche für externe Gastronomie:
Hotel mit Tiefgarage und historisierendem Ott-Vogel-Haus
- Das Gastronomie-Angebot im Erdgeschoss soll auf 480 Quadratmetern Fläche umgesetzt werden. GBI sei in Gesprächen mit etablierten Anbietern hochwertiger Systemgastronomie, sagt ein Sprecher.
- Auf dem rund 567 Quadratmeter großen Grundstück direkt neben dem Hotel, an der Gutenbergstraße, errichtet die GBI zudem einen Büro-Trakt mit etwa 2050 Quadratmeter Mietfläche. Zum Bürotrakt gehören 28 Pkw-Stellplätze.
- Das Hotel entsteht auf einem 2193 Quadratmeter großen Grundstück, es wird 8477 Quadratmeter Bruttogeschossfläche haben und 44 Parkplätze. Die Tiefgarage sollen auch die Bewohner des benachbarten Nexus-Gebäudes mieten dürfen.
- Die GBI übernimmt auch die historisierende Rekonstruktion des Ott-Vogel-Hauses. Darin werden ebenfalls einige Hotelzimmer untergebracht. Im Original lebte im 16. Jahrhundert der gleichnamige Bürgermeister. Durch ein Tor neben dem Ott-Vogel-Haus werde die Oberstraße mit Blickrichtung Innenhafen direkt erreichbar sein.
Die Bauarbeiten sollen bis Herbst 2024 abgeschlossen sein.
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Gegen die deutsche Sterne-Kategorisierung wehren sich ausländische Anbieter zwar, aber Kunden dürfen im Premier Inn Duisburg wohl für weniger als 100 Euro pro Nacht mit „Vier-Sterne-Komfort“ rechnen. Exklusiveres wird das neue Hotel gegen Aufpreis bieten: Drei große Panorama-Suiten im obersten von fünf Stockwerken, einem Staffelgeschoss, bieten einen Dachterrassen-Blick Richtung Westen.
>> MERCATORHAUS UND MERCATORVIERTEL
- Zwischen Nexus-Haus, Hotel- und Bürogebäude ist der Nachbau des Mercatorhauses auf historischem Grund geplant. Nach der gescheiterten Finanzierung durch die Bürgerstiftung plant die städtische Gebag das Konzept neu (wir berichteten).
- Damit die Stadt die Entwicklung der weiteren Baufelder im Mercatorviertel maßgeblich beeinflussen kann, wurden die Filet-Grundstücke nach einem Ratsbeschluss im Februar der städtischen Entwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft Gebag überschrieben (wir berichteten).
- Seinerzeit sagte Gebag-Sprecherin Gerhild Gössing, dass sowohl „die Suche nach weiteren Investoren als auch ein eigenes Engagement der Gebag oder eine Mischung aus beidem“ denkbar seien.