Duisburg-Neumühl. Auf dem Gelände der Alten Gärtnerei in Duisburg-Neumühl soll ein Quartier entstehen, mit 100 Eigenheimen und Wohnungen und vielen Pflanzen.

Auf dem Gelände der früheren Gärtnerei Kleinemühl plant die Vastbau Gmbh aus Gronau 20 Eigenheime als Doppelhaushälften und 79 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Bevor dieses Bauvorhaben in Duisburg-Neumühl, im Karree zwischen Almastraße, Fiskusstraße, Max-Planck-Straße und Salzmannstraße, realisiert werden kann, muss noch der für diesen Bereich geltende Bebauungsplan geändert werden.

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Er stammt aus dem Jahr 1970 und sah dort den Teilabschnitt einer mehrspurigen Verbindungsstraße von Obermeiderich nach Neumühl vor. Damals hätte das den Abbruch zahlreicher Häuser an der Almastraße und im Zechenhausbereich an der Borussiastraße zur Folge gehabt. Als sich im Stadtteil Initiativen bildeten, die gegen diese „Rennstrecke“ und für den Erhalt der Zechenhäuser kämpften, wurden diese schließlich unter Denkmalschutz gestellt. Damit waren auch die Pläne für die Verbindungsstraße Geschichte. Fast fünf Jahrzehnte lang tat sich in dem gut zwei Hektar großen Karree dann so gut wie nichts mehr.

Neubausiedlung mit 100 Wohneinheiten soll Duisburg-Neumühl aufwerten

Jetzt soll die Politik über das neue Wohnquartier mit rund 100 Wohneinheiten und einer Gesamtwohnfläche von fast 8400 Quadratmetern diskutieren. Zunächst soll im Mai die Hamborner Bezirksvertretung zustimmen, den Bebauungsplan zu ändern. Dann folgt der Ausschuss für Stadtentwicklung. Abschließend soll der Stadtrat am 13. Juni grünes Licht geben, um den neuen Bebauungsplan auf den Weg zu bringen.

Die Vastbau GmbH plant rund 100 Wohneinheiten als Doppelhaushälften und Mehrfamilienhäuser in Duisburg-Neumühl.
Die Vastbau GmbH plant rund 100 Wohneinheiten als Doppelhaushälften und Mehrfamilienhäuser in Duisburg-Neumühl. © Funkegrafik NRW | Anda Sinn

„Davon ist auszugehen“, sagt der Neumühler SPD-Ratsherr Sebastian Haak bei einer Ortsbegehung mit Christopher Hagenacker, der in der Bezirksvertretung Hamborn die SPD-Fraktion führt. Beide betrachten die längst unansehnliche Brachfläche. Die Gärtnerei hat ihren Betrieb nach dem Tod des Inhabers längst eingestellt. Wo einst blühende Beete die Nachbarschaft erfreuten, prägen mittlerweile Gewächshausruinen und Schutthügel das Umfeld. Künftig soll dort „grünes Wohnen mit Nachhaltigkeit“ für eine weitere Aufwertung Neumühls sorgen – ebenso wie das geplante Neubauviertel auf dem Gelände des Sankt- Barbara-Hospitals.

Der Investor will ein Verkehrschaos im Neubaugebiet von vornherein ausschließen

Das Konzept von Vastbau für das Areal der alten Gärtnerei ist nach Meinung der beiden Kommunalpolitiker überzeugend. Die Mehrfamilienhäuser im Bereich der Almastraße werden sich an die Höhe der bestehenden Bebauung an der Fiskus- und Salzmannstraße anpassen. Die Flachdächer der Neubauten setzen Zeichen in Richtung Klimaschutz und Energiesparen. Einige werden begrünt, andere mit Solarzellen bestückt. Zudem werden alle Wohnungen energieeffizient ausgestattet.

Die Duisburger Lokalpolitiker Sebastian Haak (links) und Christopher Hagenacker (beide SPD) sind von dem Konzept für das neue Wohnquartier überzeugt.
Die Duisburger Lokalpolitiker Sebastian Haak (links) und Christopher Hagenacker (beide SPD) sind von dem Konzept für das neue Wohnquartier überzeugt. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Von der Max-Planck-Straße gegenüber der Salzmannschule wird eine Stichstraße den Anliegerverkehr ins neue Wohngebiet aufnehmen. Die von der Almastraße aus zu erreichende Tiefgarage mit 60 Stellplätzen sowie gut 50 oberirdische Anwohner- und Besucherstellplätze und 20 Garagen im Siedlungsbereich sollen ein mögliches Verkehrschaos von vornherein ausschließen.

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Auch zwischen den Häusern werde es viel Grün geben, habe Vastbau versichert, so Haak. Er und Hagenacker sind sich sicher, dass das Neubaugebiet dem Stadtteil Neumühl, aber auch dem gesamten Duisburger Norden gut tun wird. Nach einem aktuellen Zeitplan wird der Bebauungsplan im Mai 2023 rechtskräftig. Im darauffolgenden Sommer könnte, so Sebastian Haak, das Bauvorhaben dann konkret beginnen und wenige Monate später die ersten Familien einziehen.

>> TOCHTER DER NIEDERLÄNDISCHEN VASTBOUW-GRUPPE

  • Die Vastbau GmbH mit Sitz in Gronau wurde 1992 gegründet und ist eine Tochtergesellschaft der niederländischen Vastbouw-Gruppe, die wiederum ein international tätiges Familienunternehmen ist.
  • Neben Sitzen in Deutschland gibt es auch Niederlassungen in Polen, Tschechien und Ungarn. Die gesamte Gruppe beschäftigt über 500 Mitarbeiter.
  • In Dortmund, Essen, Hamm, Köln, Solingen oder Wuppertal hat das Unternehmen bereits Referenz-Projekte realisiert, die mit dem geplanten Bauvorhaben in Neumühl vergleichbar sind.
  • Bevor der Bebauungsplan rechtskräftig ist, wird er öffentlich ausgelegt und es gibt eine Bürgerbeteiligung.