Duisburg-Meiderich. Vor allem für junge Familien und Paare entsteht in Duisburg-Meiderich ein Neubaugebiet mit rund 100 Eigenheimen. Was darüber bereits bekannt ist.
Nach mehrjährigen Vorbereitungen wird das nächste Neubauprojekt in Duisburg-Meiderich jetzt konkret: Die Stadt plant ein großes Wohnviertel mit rund 100 Einfamilienhäusern und hat nun vorgestellt, wie es aussehen könnte. Der künftige Bebauungsplan 2041 spiegelt die Wünsche aus dem Rathaus wider und wird die Grundlage für das Bauprojekt der Dornieden-Gruppe, die das knapp 32.000 Quadratmeter große Gelände an der Steinstraße / Hoher Weg gekauft hat.
„Das ist ein ganz wichtiges Projekt für den Duisburger Norden und für Meiderich“, ordnet der zuständige Stadtplaner Patrick Huhn ein und meint damit nicht nur die hohe Anzahl an Wohneinheiten. Denn mit dem Bauvorhaben auf dem früheren Bahngelände bekommt zusätzlich die sich südlich anschließende Siedlung einen Abschluss.
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Zudem halten die Eigenheime, die als Einzelhäuser, Doppelhaushälften und Reihenhäuser gebaut werden, die Meidericher, die ein Haus kaufen wollen, im Stadtteil. „Das ist auch ein Fingerzeig, wo es im Norden in Zukunft hingeht“, so Huhn. Denn Einfamilienhäuser sind eben nicht nur im reichen Süden nachgefragt, sondern – wie Mietwohnungen auch – in ganz Duisburg. Diesen Bedarf wolle das Rathaus durch viele neue Angebote stadtweit bedienen.
Das neue Quartier an der Steinstraße „ist in erster Linie für Meidericher geplant, nicht für Besserverdiener aus anderen Städten“, sagt Patrick Huhn. „Wir erwarten hier nicht die Effekte wie am Angerbogen.“ Dort wirbt die Stadttochter Gebag auch gezielt um reiche Düsseldorfer.
Junge Familien und Paare sollen in das neue Wohnquartier in Duisburg-Meiderich einziehen
Als künftige Bewohner des neuen Wohnviertels wünscht sich Huhn „natürlich junge Familien“. Das zeigt nicht zuletzt auch der geplante Spielplatz auf dem Gelände, den ein kleiner Park und eine Quartierswiese als weitere Treffpunkte ergänzen. Doch auch Paare sollen sich für die Neubauten interessieren.
Ohnehin sei das Wohngebiet an dieser Stelle ideal, findet der Stadtplaner. Ein Supermarkt liegt direkt um die Ecke, es gibt eine gute Anbindung an den Nahverkehr durch Busse, die nahe U-Bahnstation „Auf dem Damm“ und den fußläufig erreichbaren Meidericher Bahnhof. Zudem läuft auch der Fahrradweg „Grüner Pfad“ durch das Areal. Tatsächlich ist die Lage so gut, dass ursprünglich Mehrfamilienhäuser dort gebaut werden sollten. Jedoch hat sich dafür das Gelände als zu schmal herausgestellt. „Die jetzige Lösung ist der beste Kompromiss nach einer Durchmischung mit Mehrfamilienhäusern“, betont Patrick Huhn und ist zuversichtlich, dass sich viele Interessenten finden werden.
Lärmschutz vor der Umgehungsstraße: „Man kann in Ruhe auf der Terrasse sitzen“
Dass nördlich des Geländes, jenseits der Bahnschienen, die Vohwinkelstraße verläuft, die derzeit zur Umgehungsstraße ausgebaut wird, mindert aus Sicht des Stadtplaners die Attraktivität des Quartiers nicht. Nicht umsonst seien beide Projekte gemeinsam geplant worden. Zusätzlich zum Lärmschutz der Umgehungsstraße sind auf dem Nordbereich des Baugebiets vor allem Reihenhäuser vorgesehen, die die Siedlung zusätzlich vor Lärm schützen. „Man kann in Ruhe auf der Terrasse sitzen, frühstücken und die Morgensonne genießen“, verspricht Huhn.
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Jedoch hört man „kein Waldkäuzchen“, sondern Lastwagen. „Lärm ist der soziale Preis, den man dafür zahlt, dass man mitten in der Stadt wohnt.“ Und in Duisburg höre man immer auch Verkehr, mal eine Autobahn, mal eine Straßenbahn oder eben Laster.
Doch in dem Neubaugebiet soll der Lärmpegel trotzdem möglichst gering sein. Daher sind im Bebauungsplan entsprechend neben den Baugrenzen bereits die Positionen der Häusergruppen vorgegeben. So ist geregelt, wo später einerseits Reihenhäuser und andererseits Doppel- oder Einzelhäuser stehen dürfen.
Der Investor setzt auf seine „bewährten Haustypen“ für das neue Wohnviertel
Trotzdem hat der Investor noch Spielraum, weshalb die tatsächliche Anzahl der künftigen Wohneinheiten noch nicht unumstößlich feststeht. Der aktuelle Entwurf sieht 98 Einheiten vor, die jedoch noch variabel sind, wie Huhn erläutert: „Ein Architekt könnte Doppelhäuser halb so schmal planen, um dort Wohneinheiten zu verdoppeln.“ Allerdings sei das in diesem Fall nicht zu erwarten.
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Denn die Dornieden-Tochter Vista Reihenhaus GmbH, die in Meiderich ebenfalls Einfamilienhäuser an der Borkhofer Straße bauen wird, setzt nicht auf Architektenhäuser, sondern auf seriellen Wohnungsbau. Vielleicht könne vereinzelt aus einem Doppelhaus noch ein Einzelhaus werden oder umgekehrt, in jedem Fall würden aber circa 100 Wohneinheiten entstehen.
Die Vista wird tatsächlich auf „die bewährten Haustypen“ zurückgreifen, bestätigt ein Dornieden-Sprecher, um sich auf die genaue Anzahl der Wohneinheiten festzulegen, dafür sei es aber noch zu früh.
Der Bebauungsplan soll in sechs bis acht Monaten rechtskräftig sein
Zunächst will das Unternehmen abwarten, bis der Bebauungsplan und der dazugehörige Flächennutzungsplan rechtskräftig sind. Das könnte, schätzt Stadtplaner Patrick Huhn, in sechs bis acht Monaten soweit sein.