Dortmund.. Ein neuer Schwall von Obdachlosen in der Dreifachturnhalle - die Situation der Flüchtlinge in Dortmund bleibt angespannt. Nun hat die Stadt erklärt, wie sie das Problem lösen will. Doch am Donnerstag musste sie sich zunächst mit einem Windpockenalarm herumschlagen.

Die Flüchtlingssituation in Dortmund bleibt weiter angespannt. Zwar konnte die Stadt am Mittwochabend einigen der Obdachlosen aus der Dreifachturnhalle am Brügmann-Zentrum eine neue Unterkunft in anderen NRW-Städten vermitteln, doch bereits am Donnerstagmorgen war die Turnhalle schon wieder gefüllt.

Insgesamt 25 Personen waren am Mittwoch von der Turnhalle nach Essen gefahren worden, 50 weitere fanden in Unna-Massen eine neue Bleibe und weitere 40 Flüchtlinge wurden per Bus nach Bielefeld befördert. Am Donnerstag trafen dann aber insgesamt 99 Neuankömmlinge in der Turnhalle ein.

Krisenstab tagte erneut

Zudem musste das Gesundheitsamt aktiv werden: Es wurde gemeldet, dass ein 30-Jähriger in der Turnhalle an Windpocken erkrankt sei. Am frühen Nachmittag kam dann jedoch die Entwarnung: Der Verdacht hatte sich nicht bestätigt. Dennoch tagte der Krisenstab der Stadt erneut, da sich die Flüchtlingssituation nicht entspannt hatte.

Am Donnerstagmorgen waren in der Erstaufnahmeeinrichtung Hacheney insgesamt 240 Personen im Asylverfahren, wobei weitere Neuankömmlinge bereits bestätigt waren. In der Hauptschule Derne waren noch 83 Personen untergebracht, weitere 26 Personen in der Loh-Grundschule und die bereits erwähnten 99 Flüchtlinge in der Turnhalle im Brügmann-Zentrum.

Flüchtlinge sollen in EAE umziehen

Nun hat die Stadt nach eigenen Angaben die Arbeitsabläufe in der EAE Hacheney verbessert und weitere Mitarbeiter dort eingesetzt. Auf diese Weise sollen die dort anwesenden Flüchtlinge schneller versorgt werden, so dass sie baldmöglichst in die Zwischenunterkünfte in Hemer und Schöppingen abreisen können.

Als nächster Schritt sollen auch die 83 Flüchtlinge in der Derner Hauptschule bald in die EAE aufgenommen werden, damit der Standort in Derne ausschließlich noch als „Notunterkunft“ für obdachlose Neuankömmlinge genutzt werden kann. Auch die Flüchtlinge in der Loh-Grundschule sollen in die EAE umziehen, denn es bleibt bei dem Plan, die Grundschule zu schließen.

Zudem hat die Bezirksregierung zugestimmt, die Flüchtlinge in der Turnhalle nach Unna-Massen umzusiedeln, wo sie nun eine angemessene Betreuung und Unterkunft erhalten sollen. Dies wird voraussichtlich noch am Donnerstagabend geschehen. Die Turnhalle wird danach gereinigt und kontrolliert, bevor am Montag der Schulbetrieb wieder los geht.