Loh.. Bis Sonntag sind inzwischen 26 Asylbewerber – so der aktuelle Stand laut Pressestelle der Stadt Dortmund – in der leerstehenden Loh-Grundschule untergebracht. „Damit kann man leben, es handelt sich um einen Notfall“, sagt der Hörder Bezirksbürgermeister Manfred Renno.


Bis Sonntag sind inzwischen 26 Asylbewerber – so der aktuelle Stand laut Pressestelle der Stadt Dortmund – in der leerstehenden Loh-Grundschule untergebracht. „Damit kann man leben, es handelt sich um einen Notfall“, sagt der Hörder Bezirksbürgermeister Manfred Renno. Aber auf längere Sicht müsse eine andere Lösung her. So sieht es auch Michael Depenbrock, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung (BV) Hörde. „21 Leute für vier Tage – das geht“, so Depenbrock, der gestern Vormittag noch nichts von der erhöhten Zahl wusste.

Überraschend sei die Entscheidung gefallen. Manfred Renno erfuhr davon aus dem Büro des Oberbürgermeisters. „Jeden Tag gibt es Konferenzen, eine neue Situation.“ Kurzfristig einspringen sei in seinem Stadtbezirk durchaus möglich, sagt Renno. Aber: „Wir legen Wert darauf, dass Hacheney auf seine Normalbelegung kommt.“

CDU vermisst „klares Konzept“

Heißt: maximal 310 Asylbewerber in der Spitze. Sollte dies nicht realisierbar sein, müssten „für längere Zeit auch andere Standort“ gefunden werden – und zwar in allen Stadtbezirken. Auch Michael Depenbrock hält die stark schwankende Zahl der Asylbewerber nicht für ein ursprünglich Hörder oder Dortmunder Problem. „Land und Stadt hatten Zeit, eine Lösung zu finden.“

Aus Sicht der CDU werde Dortmund alleine gelassen. Weder aus der Landesregierung noch von der Bezirksregierung Arnsberg bekomme Depenbrock Informationen. „Es gibt kein klares Konzept.“ Zur Zeit bemühe sich die örtliche CDU, Vertreter der Bezirksregierung zu gewinnen, die den Anwohnern Rede und Antwort stehen.

Von deren Seite habe es allerdings noch keine Vorbehalte gegenüber den Flüchtlingen gegeben, sagt Pfarrer Matthias Boensmann von der Katholischen St. Benno-Gemeinde. „Die Stimmung ist nicht aufgestachelt. Zwar hält Boensmann die leerstehende Schule für keinen idealen Ort, um dort dauerhaft unterzukommen, doch das sei Sache der Stadt. Er sehe vielmehr die „Christen in der Pflicht, nicht immer nur nach Derne zu verweisen“. Dort wird die ehemalige Hauptschule als Erstaufnahmeeinrichtung genutzt. Zudem sei die Zeit ja auch begrenzt. Das bekräftigte gestern auch die Stadtpressestelle. Bis Sonntag sollen die Flüchtlinge in Loh blieben.

In der Loh-Grundschule sind, wie berichtet, die Menschen untergebracht, die bereits mit an Windpocken erkrankten Flüchtlingen in Kontakt kamen.