Una-Massen.. Am Freitag sind die ersten Flüchtlinge in der Notunterkunft auf dem Gelände der ehemaligen Landesstelle in Unna-Massen angekommen. Seit Donnerstag war bekannt, dass in Massen wieder vorübergehend Flüchtlinge aufgenommen werden. Die Menschen kommen aus den überfüllten Unterkünften in Dortmund.

Das Bild ist seltsam vertraut: Menschen, die aus einem Bus steigen. Ihre Habe tragen sie in Jutebeuteln und Plastiktüten. Wer viel besitzt, hat einen kleinen Reisekoffer dabei. Gestern sind die ersten Flüchtlinge in der Notunterkunft auf dem Gelände der ehemaligen Landesstelle angekommen.

Seit Donnerstag war bekannt, dass in Massen wieder vorübergehend Flüchtlinge aufgenommen werden. Die Menschen kommen aus den überfüllten Unterkünften in Dortmund. Viele Familien sitzen in dem Linienbus, der sie am späten Nachmittag von Dortmund nach Unna gebracht hat. Eltern halten ihre Kinder an den Händen, die sich wiederum an ihren Plüschtieren festklammern. Das kleinste Kind wird von der Mutter noch auf dem Arm getragen, zum Schutz in eine dicke Decke eingewickelt.

AsylDuschzelte und Toilettenhäuschen

Die Vorbereitung auf die Ankunft der rund 50 Flüchtlinge lief den gesamten Vor- und Nachmittag auf Hochtouren. Die Organisation liegt in den Händen des DRK-Landesverbandes. 45 Einsatzkräfte bereiteten Schlafplätze in den Räumen des Kindergartens vor. Ein Feldbett, ein Holzstuhl, eine Wolldecke und ein Kissen werden pro Person bereitgelegt. „Andere Kräfte sind gerade unterwegs, um Einkäufe zu erledigen und beispielsweise Hygieneartikel zu besorgen“, erklärt der Leiter der DRK-Einsatzstaffel, Thorsten Knopp. Zahnbürsten, Zahnpasta, Seife – alles muss vorbereitet werden.

Vor eine Herausforderung stellt die Einsatzkräfte derzeit noch die Wasserversorgung. Da die Landesstelle seit 2009 nicht mehr in Betrieb ist, wurde auch das Wasser vor Jahren abgestellt. Noch ist unklar, ob das Wasser, wenn es denn wieder durch die Leitungen fließt, auch als Trinkwasser genießbar ist. „Wir behelfen uns über das Wochenende nun ein bisschen provisorisch“, erklärt Knopp. Vor dem Kindergarten wurden Toilettenhäuschen aufgestellt. Die Feuerwehr aus Unna und dem Ennepe-Ruhr-Kreis leistet Hilfe bei den Sanitär-Anlagen: „Die Feuerwehren stellen zwei Dekontaminationszelte bereit, die als Duschen genutzt werden können“, erklärt Knopp. Ab Montag sollen Waschcontainer die Zelte ersetzen.

LandesstelleVerpflegung vom Roten Kreuz

Die Verpflegung der Einsatzkräfte und der Flüchtlinge hat der DRK-Kreisverband Unna übernommen. Mittags gab es für die Helfer eine warme Mahlzeit, morgens und abends steht „Kaltverpflegung“ auf dem Speiseplan. „Etwas spezieller wird es erst dann, wenn wir wissen, ob bei den Flüchtlingen jemand dabei ist, der besondere Bedürfnisse beim Essen hat, zum Beispiel Moslems“, erklärt Robert Wettklo vom DRK-Kreisverband.

Um die Verständigung zu gewährleisten, ist ein Dolmetscher vor Ort, der für die Flüchtlinge aus Serbien und Mazedonien übersetzen kann. Denn diese Flüchtlinge werden die größte Gruppe in Massen stellen.