Dortmund. Orkanartige Winde, Überflutungen, Blitzeinschläge oder fürchterliche Schneemengen - Unwetterkatastrophen stellen die Feuerwehr vor immer neue Herausforderungen. „Das Problem dabei“, erklärt Feuerwehrchef Dirk Aschenbrenner, „diese Einsätze sind nicht planbar. Und wenn sie eintreten, benötigen wir schlagartig viele Einsatzkräfte, um die kritischen Lagen möglichst schnell zu bewältigen.“

Orkanartige Winde, Überflutungen, Blitzeinschläge oder fürchterliche Schneemengen - Unwetterkatastrophen stellen die Feuerwehr vor immer neue Herausforderungen. „Das Problem dabei“, erklärt Feuerwehrchef Dirk Aschenbrenner, „diese Einsätze sind nicht planbar. Und wenn sie eintreten, benötigen wir schlagartig viele Einsatzkräfte, um die kritischen Lagen möglichst schnell zu bewältigen.“

Neue Führungsstrukturen

Deshalb habe man neue Führungsstrukturen für die Feuerwehr entwickelt und parallel dazu die Fahrzeugflotte verändert und ausgebaut. Denn die Kräfte, die das normale Tagesgeschäft bewältigen, reichten bei einem solchen Großschadensfall nicht mehr aus. Diese neuen Strukturen hätten auch am Donnerstag beim letzten Unwetter gegriffen. So sind die Feuerwehrbeamten, die ihren Dienst am Schreibtisch versahen, aus den Büros direkt in das Einsatzgeschehen gewechselt. Auf diese Weise habe man einen zweiten Führungsdienst (A-Dienst) für die Einsätze fernab des Unwetters bilden können oder auch einen Stab, der die Führung in Sachen Unwetter von der Wache 1 übernommen habe. Zudem wurde unverzüglich Vollalarm für die Freiwillige Feuerwehr ausgelöst.

Dieses System habe man für planbaren Lagen entwickelt. Erstmals bei der WM 2006, später auch bei Loveparade oder Meisterfeier habe sich das System bewährt. Daraus resultiere jedoch ein Problem: „Die Kollegen fallen für ihre Bürotätigkeit aus“, führt Aschenbrenner an. Als personellen Ausgleich benötige man 12,7 neue Stellen.

Neue Löschfahrzeuge

Die Feuerwehr habe parallel dazu neue Löschfahrzeuge gekauft, die spezielle Ausrüstungen für die Bekämpfung von Hochwasser- oder Sturmschäden aufnehmen können - etwa Pumpen und/oder Motorsägen. Zudem wurden geländegängige Gerätewagen angeschafft. Diese könnten im Notfall auch bei großen Schnee- oder Wassermassen Notärzte oder „First Responder“ zum Patienten bringen.

In naher Zukunft will Aschenbrenner über Dortmund hinaus ermitteln, wo bei Unwetterlagen kritische Punkte seien. In Gesprächen mit den Verantwortlichen soll abgeklärt werden, was das Unternehmen oder auch die Kommune tun kann, um das Objekt zu schützen. „Auch der Bürger kann und wird sich bis zu einem gewissen Grad auch im Notfall selbst helfen und versorgen müssen.“ Denn die Feuerwehr müsse in erster Linie dafür sorgen, „dass die Handlungsfähigkeit der Stadt aufrecht erhalten bleibt“. Da gebe es eine klare Priorisierung, so Aschenbrenner.

Auch das starre System des Rettungsdienstes müsse man in solchen Großlagen aufweichen. Denn die großen Schneemassen 2010 hätten gezeigt, dass man die Erreichungsfristen von acht Minuten bis zum Patienten nur einhalten kann, wenn man zusätzliches Personal und zusätzliche Rettungsmittel im Einsatz hat.