Dortmund. Ein Sturmtief ist über NRW hinweg gezogen. Offenbar wegen starken Regens ist in Folge des Unwetters ein Lkw am Kamener Kreuz von der Fahrbahn geschleudert. Der portugiesische Fahrer des 40-Tonners war in seinem Sitz eingeklemmt. Bei dem Unfall wurde der Tank aufgerissen. In Düsseldorf stürzten mehrere Bäume um.

Ein Sturmtief mit Blitzen und Starkregen ist am späten Donnerstagabend insbesondere über Düsseldorf, Dortmund und Unna hinweggefegt. Gegen 22.50 Uhr kam es vermutlich durch das Unwetter zu einem schweren Lkw-Unfall. Ein 48-jähriger Portugiese ist mit seinem 40-Tonner am Ende einer Baustelle am Kreuz Unna (A 1/A 44) von der glitschigen Fahrbahn geschleudert und gegen eine Böschung gekracht. Der Fahrer war im Lkw eingeklemmt und schwer verletzt. Durch den Aufprall knickte das Führerhaus ab und der Lkw-Tank riss auf. Literweise Diesel flossen ins Erdreich. Der Fahrer konnte durch die Feuerwehr versorgt werden und wurde in eine Unfallklinik geliefert.

Die Bergungsarbeiten des Lkws dauerten  bis zum Freitagmorgen an. Der Verkehr staute sich dort am frühen Morgen auf der A 1 Dortmund Richtung Münster zwischen Unna und dem Kamener Kreuz wegen des Unfalls und der Baustelle auf rund 5 Kilometern.

Mehrere Bäume stürzten in Düsseldorf um

Die bedrohliche, schwarze Wolkenfront - insbesondere über dem Dortmunder Süden - sah zumindest über Dortmund aber offenbar nur gefährlich aus. Zumindest meldeten die Dortmunder Polizei und Feuerwehr auf Nachfrage der WAZ Mediengruppe keine durch Unwetter ausgelösten Einsätze in der Nacht zu Freitag.

Das sah in Düsseldorf anders aus. Dort hinterließ das Unwetter Schäden an Gebäuden und Autos. Verletzt wurde niemand, wie die Feuerwehr am Freitagmorgen mitteilte. Zunächst stürzte eine Pappel auf ein Wohnhaus. Die Krone verkeilte sich zwischen Giebelwand und einem Gerüst, das an der Fassade angebracht war.

Wenig später fiel ein Baum auf zwei geparkte Autos, die dadurch erheblich beschädigt wurden. Zudem blockierten umgestürzte Bäume Bahngleise und zwei Straßen. Die Höhe des Sachschadens stand zunächst nicht fest.

Nächste Woche bundesweit unbeständiges Wetter

In der Nacht zum Freitag zieht eine Kaltfront über Deutschland hinweg, danach kommt es dem Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes zufolge zu einer deutlichen Wetterberuhigung. "Das kommende Wochenende verspricht zwar kein Badewetter, gutes Ausflugswetter ist aber in vielen Regionen durchaus zu erwarten", sagte Hartmann. Am Samstag ist es in den meisten Regionen heiter oder wolkig. Die Temperaturen liegen zwischen 17 Grad Celsius auf Sylt und 25 Grad im Breisgau.

Zu Beginn der nächsten Woche ist dann erst einmal wieder landesweit unbeständiges Wetter angesagt und es wird noch etwas kühler, wie der Wetterexperte ankündigte. "Dies mag Sonnenliebhaber und Hitzefanatiker nicht unbedingt erfreuen."

Ein Toter und mehrere Verletzte bei Unfällen

Bei schweren Verkehrsunfälle auf den Straßen in NRW sind am Donnerstag auch schon vor dem Starkregen ein Mann getötet und mehrere Verkehrsteilnehmer schwer verletzt worden. Im Kreis Düren starb ein 26 Jahre alter Motorradfahrer. Im Kreis Recklinghausen verunglückte ein Fahranfänger. Der 18-Jährige schwebt in Lebensgefahr.

Der 26-jährige Motorradfahrer kam bei der Kollision mit einem Schulbus ums Leben. Er prallte auf der Bundesstraße 56 nahe Schophoven mit seinem Krad in die Seite des Busses, als dieser auf die Bundesstraße auffuhr, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Der Kradfahrer stürzte zu Boden und starb noch an der Unfallstelle.

Der 32 Jahre alte Busfahrer und 16 Kinder im Alter von 11 bis 16 Jahren blieben unverletzt. Sie erlitten einen Schock. Ein Ersatzbus brachte die Kinder in ihre nahe gelegene Schule. Dort wurden sie von Lehrern und Notfallseelsorgern betreut.

In Dorsten kam der Wagen eines 18-Jährigen aus noch ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab und prallte gegen zwei Bäume. Dabei erlitt der Fahranfänger lebensgefährliche Verletzungen. Ein Rettungshubschrauber flog ihn in eine Klinik. Seine 17-jährige Beifahrerin wurde mit schweren Verletzungen ebenfalls in ein Krankenhaus eingeliefert. An dem Auto entstand ein Sachschden in Höhe von 10.500 Euro.

Fleischtransporter brennt bei Bielefeld ab

Zusätzlich hat ein Lkw-Brand in der Nacht zu Freitag zu einer dreistündigen Sperrung der Autobahn 33 bei Bielefeld geführt. Der mit Fleisch beladene Kühltransporter fing Nahe des Autobahnkreuzes Wünnenberg-Haaren vermutlich wegen eines technischen Defekts Feuer, wie die Polizei mitteilte. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte habe die komplette Fahrerkabine der Sattelzugmaschine in Flammen gestanden. Der 29-jährige Fahrer konnte sich unverletzt in Sicherheit bringen.

Wegen starken Rauchs während der Löscharbeiten musste die Autobahn kurzzeitig komplett gesperrt werden. Auf der Fahrbahn in Richtung Osnabrück bildete sich ein drei Kilometer langer Stau. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf 150.000 Euro. (tob/dapd)