Bottrop. In Bottrop gibt es einige Kult-Imbisse. Doch dieses griechische Lokal geht einem Kunden sogar unter die Haut. Was macht den Imbiss besonders?
- Der Kult-Imbiss Aegidi-Grill wird bereits in der dritten Generation geführt.
- Inhaber Ioannis Zafeiropoulos bot einem Kunden einen Deal an – daraufhin stach dieser sich ein Tattoo.
- Wie denkt der Imbiss-Chef heute über die spezielle Aktion?
„Wir sind der wahre Kult-Imbiss“, erklärt Ioannis Zafeiropoulos selbstsicher. Der 34-Jährige leitet den Aegidi-Grill in Bottrop-Eigen, den es bereits seit 1990 gibt. Von dem relativ großen Lokal an der gleichnamigen Aegidistraße 66 geht schon beim Reinkommen ein gemütliches Ambiente aus: Lichterkette über der Theke, weihnachtliche Dekoration auf den Fensterbrettern und digitale Lagerfeuer, die auf den beiden Fernsehern im vorderen und hinteren Essbereich flimmern. Wie wohl sich manche Gäste in dem Kult-Imbiss fühlen, stellt einer von ihnen besonders unter Beweis.
Kult-Imbiss in Bottrop: Inhaber „mit Leib und Seele“ bei der Arbeit
„Gemeinsam mit dem Imbiss am Tetraeder haben wir schon vor Jahren mit dem Slogan Kult-Imbiss geworben“, erklärt Zafeiropoulos. Das Imbissgeschäft läuft in der Familie bereits in der dritten Generation. Ursprünglich eröffnete den Aegidi-Grill sein Vater, Babis Zafeiropoulos. Der 65-Jährige erzählt, dass sein Vater wiederum eine Taverne in Griechenland geführt habe – Gastronomie ist also Familiensache. Als Babis Zafeiropoulos Ende der 80er mit seiner Frau nach Deutschland kam, dauerte es nicht lange, bis er in Bottrop sein eigenes Lokal eröffnete.
Zunächst führte die Schwester von Ioannis, Maria, den Kult-Imbiss, bevor er den Laden 2019 übernahm. „Der macht das auch gut“, sagt sein Vater nickend. Der junge Imbiss-Chef spricht selbstbewusst über seine Leidenschaft, über die Freude, seinen Gästen einen schönen Besuch zu ermöglichen. Mit „Leib und Seele“ sei er bei der Sache, wolle „Dinge weitergeben“, das Familiengeschäft weiterzuführen, sei für ihn „eine große Ehre“. Nicht zuletzt, weil er seine ganze Jugend schon im Aegidi-Grill verbracht hat. Aus der Küche ruft einer der Mitarbeiter, Ioannis Cousin Niko: „Hier fühlt es sich gar nicht wie Arbeit an.“ Und auch Ioannis Mutter arbeitet noch in dem Lokal.
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Wie ist es zum Tattoo des Kult-Imbisses gekommen?
Dass sich die familiäre, freundschaftliche Atmosphäre auch auf die Gäste überträgt, beweist einer der Stammkunden eindrucksvoll: Joel Bartenbach. Der 22-Jährige hat eine außergewöhnliche Verbindung zum Aegidi-Grill, die er so schnell nicht mehr los wird. „Ich liebe diesen Laden einfach“, sagt der Stammkunde, der als einer von wenigen sogar mit einer Cap und einer Jacke vom Aegidi Grill ausgestattet ist. Für ein kurzes Interview ist der junge Mann spontan in sein Lieblingslokal gekommen, das nur wenige Meter von seinem Zuhause entfernt liegt.
Seit seinem 18. Geburtstag trägt Bartenbach ein Tattoo mit dem Imbiss-Logo auf seiner linken Schulter, ungefähr faustgroß. Wie kam es dazu? „Ich habe ihm gesagt, dass er dann umsonst hier essen kann“, erklärt Zafeiropoulos, „aber eigentlich nur aus Spaß.“ Umso größer sei die Überraschung gewesen als Bartenbach zwei Tage später mit dem Tattoo im Bistro auftauchte – quasi als laufende Werbetafel. Was zunächst gewagt klingt, ist für den Stammgast fast selbstverständlich: „Es hat sich einfach richtig angefühlt. Im Sommer laufe ich immer im Tanktop rum, dann sehen alle das Tattoo“, erklärt er.
„Übrigens hat er auch seine Hochzeitsfeier bei uns veranstaltet“
Mittlerweile isst Bartenbach nicht mehr umsonst im Imbiss, aber nur, weil er gerne den Aegidi-Grill weiterhin unterstützen will – mit dem Besitzer hat er sich auf eine kleine Pauschale geeinigt. Was ihm besonders gut gefällt? „Das familiäre Umfeld, das leckere Essen und die günstigen Preise. Ich liebe diesen Laden einfach.“ Deswegen sei er auch mindestens einmal pro Woche dort.
Zafeiropoulos muss schmunzeln: „Ich finde das einfach geil, klar ist das etwas verrückt, aber es ist schon eine sehr große Anerkennung und zeigt Respekt. Übrigens hat er auch seine Hochzeitsfeier hier bei uns veranstaltet.“ Denn den Grill können Kunden für besondere Anlässe buchen, beispielsweise für Hochzeiten oder Geburtstage. „Unser Partyservice als Lieferung wird auch viel genutzt“, erzählt Zafeiropoulos – der Grill liefert täglich von zwölf bis 21 Uhr. Stoßzeit für den Imbiss sei hingegen eher die Mittagszeit von zwölf bis 13.30 Uhr. „Dienstag haben wir Ruhetag“, fügt der Inhaber hinzu.
Welche Gerichte sind im Aegidi-Grill besonders beliebt?
Im hinteren, für Kunden unzugänglichen Bereich des Imbisses präsentiert Zafeiropoulos einen riesigen Gyros-Spieß. Kurz zuvor hat er für seine Kunden zahlreiche Stücke Schweinefleisch gestapelt. Der Spieß ist fast einen Meter hoch, einige Kilo schwer, die Vorbereitung dauert rund zwei Stunden. „Der hält ungefähr einen Tag“, sagt der Gastronom. Schließlich ist er wesentlicher Bestandteil von vielen Gerichten im Aegidigrill.
Die Preise im Kult-Imbiss variieren, Salate gibt es bereits ab 4,50 Euro, Fleisch vom Grill kostet zwischen sieben und 14,50 Euro. Was sind die Highlights auf der Speisekarte? Neben der frischen Auslage mit Salat, Tomate und Tsatsiki gibt es einige Gerichte, die Zafeiropoulos hervorhebt. „Der Schlemmer-Teller ist beliebt. Da ist Currywurst drauf, aber auch Gyros und Pommes.“ Ein weiterer Höhepunkt: „Der Bergbau-Teller, da ist fast alles drauf gestapelt: erst Currywurst, dann Frikadelle und oben drauf Gyros.“ Es ist auch das Lieblingsgericht vom Nummer-eins-Fan Joel Bartenbach.