Bottrop. Im „Berliner Platz Grill“ gibt es seit 1982 Imbissgerichte. Nun hat das Lokal einen eigenen Lieferservice. So funktioniert die Bestellung.
Mitten in der Bottroper Innenstadt, direkt gegenüber dem Busbahnhof ZOB, liegt der „Berliner Platz Grill“ – nach außen hin unauffällig, dürfte das Lokal vielen Bottroperinnen und Bottropern ein Begriff sein. Inzwischen hat es Kult-Status, hält sich seit 42 Jahren – eröffnet wurde es damals von Ulla Triantafillou (73), die 1964 als Gastarbeiterkind aus Griechenland nach Bottrop kam.
„Berliner Platz Grill“ am Busbahnhof: Seit 42 Jahren in Bottrop
1982 eröffnete sie den „Berliner Platz Grill“ und bietet dort seitdem griechische Imbissgerichte an, zum Beispiel Gyros, Souvlaki, griechische Salate und Bifteki, aber auch deutsche Klassiker wie Currywurst, Bratwurst und Pommes. 2004 übernahm ihre Tochter Panagiota Triantafillou (52) den Laden gemeinsam mit ihrem Mann Niko Drossinakis (57). Triantafillou war eigentlich ausgebildete Laborassistentin, wollte aber nicht, dass das Restaurant geschlossen werden musste.
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An der Speisekarte änderten die beiden gar nichts – „wir sind noch so ein bisschen oldschool“, sagt Triantafillou. „Wir sind so ein richtiger Imbiss, wie von 1982. Aber ich glaube, die Leute und unsere Stammkunden mögen das.“ Die Rezepte sind auch noch die gleichen wie vor 40 Jahren – bei den Kunden komme das gut an, so die Chefin, denn sie wissen beim „Berliner Platz Grill“, was sie bekommen.
Was eine Currywurst-Pommes-Mayo im „Berliner Platz Grill“ kostet
Obwohl sie schon längst im Rentenalter ist, hilft ihre Mutter Ulla auch bis heute noch im Restaurant aus: Sie wohnt direkt über dem Imbissladen und steht jeden Morgen in der Küche, um das Hackfleisch per Hand zuzubereiten: „Das ist ihr Ding“, sagt Triantafillou über ihre Mutter.
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Trotz Inflation nimmt die Bottroper Familie faire Preise für ihr Essen: Eine Currywurst-Pommes-Mayo kostet im „Berliner Platz Grill“ 6,80 Euro. Ein sogenannter „Taxiteller“ mit extra Gyros, der hier „Schlemmerteller“ heißt, kommt auf 9,50 Euro. „Die Lieblingsgerichte der Kunden sind der Grillteller, Bifteki und Gyros“, sagt Triantafillou. Ein Grillteller besteht aus griechischem Bauernsalat, Tsatsiki, Souvlaki, Bifteki, gefülltem Bifteki und Gyros und kostet 13,90 Euro.
Jeden Morgen stehen Triantafillou und ihr Mann um acht Uhr im Restaurant und bereiten das Essen für den Tag vor. Weitere Mitarbeiter haben sie nicht – bis auf eine Küchenhilfe, die ein- bis zweimal die Woche vorbeikommt. Der „Berliner Platz Grill“ hat täglich von 12 bis 21 Uhr geöffnet, sonntags erst ab 14 Uhr. Nur mittwochs müssen die beiden nicht arbeiten, dann ist Ruhetag.
„Berliner Platz Grill“ in Bottrop hat jetzt einen Lieferservice
Und obwohl die Familie ihre Rezepte und ihre Philosophie in den vergangenen 42 Jahren nicht verändert hat, gibt es seit ein paar Wochen doch eine wichtige Neuerung: Der „Berliner Platz Grill“ bietet jetzt auch einen Lieferservice an.
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„Darum hat sich mein Sohn gekümmert, er studiert Informationstechnik“, sagt Triantafillou. Ihr Sohn erstellte eine eigene Website für das Lokal, auf der Kundinnen und Kunden das Essen aus dem Kult-Imbiss direkt nach Hause bestellen können. Die Gerichte kosten online genauso viel wie im Laden und die Kunden können mit dem Bezahlsystem Paypal bezahlen. Der Mindestbestellwert liegt bei 18 Euro.
„Berliner Platz Grill“ in Bottrop: Sohn der Familie liefert Speisen aus
Außerdem erstellte der Sohn der Familie einen Flyer mit allen Infos zu Preisen und Serviceleistungen im Lokal, der nun auf der Theke ausliegt. „Das war sein Projekt“, sagt Triantafillou und schmunzelt. In den kommenden Monaten möchte die Familie schauen, wie die Kundinnen und Kunden den neuen Lieferservice annehmen. Ums Ausliefern der Gerichte kümmert sich ihr Sohn, quasi als Nebenjob neben der Uni. Er fährt täglich durch die Stadt, um die Bestellungen zu den Kunden nach Hause zu bringen.
Den „Berliner Platz Grill“ irgendwann zu übernehmen, komme für ihn aber nicht in Frage, sagt seine Mutter. Die Familie hat zwei Söhne: „Die studieren beide, sie haben andere Pläne für ihre Zukunft“, so die Bottroperin. Was aus dem Lokal wird, werde man sehen: „Wenn wir hier raus sind, geht die Familie komplett raus.“