Bottrop. Die ersten Hausanschlüsse liegen schon, jetzt beginnt der Netzausbau. Warum der Versorger mit hohen Rabatten für den Anschluss wirbt.

Die Eon-Tochter Westconnect hat mit dem angekündigten Glasfaserausbau auf dem Eigen begonnen. Er soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Dabei wirbt das Unternehmen mit hohen Rabatten für den Hausanschluss. Damit reagiert Westconnect auf eine Entwicklung, die der Bundesverband der Telekom-Wettbewerber auf dem Glasfasermarkt so beschreibt: Nur knapp die Hälfte der Haushalte, die schon Zugang haben zum schnellen Netz, lassen sich auch tatsächlich anschließen.

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Der Bundesverband Breitbandkommunikation, ein Zusammenschluss von Glasfaseranbietern in Konkurrenz zur Telekom, hat im Juni seine Marktanalyse vorgelegt. Zwei der Ergebnisse: Das Tempo des Glasfaserausbaus lässt nach. Und: Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage schließt sich nicht wie erhofft. Die Glasfaserausbauquote Stand Mitte 2024 beziffert der Verband bundesweit auf 43,2 Prozent, die Quote der tatsächlich angeschlossenen Haushalte (Glasfaseranschlussquote) auf 22,8 Prozent.

Strategiewechsel beim Glasfaserausbau auch in Bottrop

Die Reaktion der Anbieter auf diese Entwicklung beschreibt der Verband so: „Während der Fokus in den letzten Jahren auf dem Ausbau in der Fläche lag, gehen die Unternehmen jetzt zunehmend dazu über, die Haushalte, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen anzuschließen. Insbesondere die Wettbewerber der Telekom sorgen dafür, ihre Kundinnen und Kunden ans Glasfasernetz anzuschließen, statt die Glasfaser nur bis in die Straße zu bauen.”

Deshalb macht Westconnect rund 7640 Haushalten auf dem Eigen folgendes Angebot: „Interessierte auf dem Eigen haben zurzeit die Möglichkeit, einen Glasfaseranschluss ohne zusätzliche Ausbaukosten (sonst rund 1.500 Euro) für ihr Gebäude errichten zu lassen“, sagt Westconnect-Sprecherin Margherita Barletta. „Wer den Anschluss auch direkt nach Inbetriebnahme nutzen und mit bis zu einem Gigabit pro Sekunde im Internet surfen möchte, kann mit einer Buchung bei Eon während der Bauphase bei den Kosten für die Anschlussaktivierung weitere rund 400 Euro sparen.“  Das Angebot können Interessierte annehmen, müssen es aber nicht: „Wir ermöglichen auch anderen Anbietern, Internet-Produkte über unser Glasfasernetz anzubieten.“

Das Gratisangebot gilt, solange die Bagger rollen

Wie lange gilt dieses Angebot? „Solange vor Ort noch Bauaktivitäten stattfinden, kann der kostenlose Hausanschluss auch während der Bauvermarktung noch bei uns beauftragt werden“, sagt die Westconnect-Sprecherin. Soll heißen: Solange auf dem Eigen die Bagger rollen, sind Hausanschlüsse kostenlos. Vom Prinzip, erst das Netz zu bauen und dann die Hausanschlüsse, ist Westconnect auf dem Eigen abgewichen, sagt die Sprecherin: „Der Bau der Hausanschlüsse hat bereits vor zwei Monaten begonnen. Jetzt ist der Bau des Verteilnetzes gestartet.“

Der Weg zum Glasfaseranschluss

Unter www.eon-highspeed.com/bottrop können Anwohnerinnen und Anwohner sowie Gewerbetreibende über den Verfügbarkeitscheck prüfen, ob ihr Gebäude im Vermarktungsgebiet liegt und ob sie noch von dem Angebot profitieren können. 

Zur baulichen Abstimmung benötigt Westconnect eine unterschriebene Grundstückseigentümererklärung der jeweiligen Eigentümer, sagt die Sprecherin: „Nur damit kann eine reibungslose terminliche Koordination und bauliche Durchführung garantiert werden, um das Glasfaserkabel auf dem privaten Grundstück zu verlegen.“

Die Westnetz, ein großer Strom- und Gasverteilnetzbetreiber mit Sitz in Dortmund,  wird den Ausbau im Auftrag der Westconnect in Bottrop gemeinsam mit ihren Partnerfirmen übernehmen. Die Westconnect-Sprecherin: „Für die notwendigen verkehrstechnischen Einschränkungen und auftretenden Beeinträchtigungen im Rahmen der Bauphase bittet Westnetz um Verständnis.“