Bottrop. Im Bottroper Süden ist die Brakerstraße unter den Bahnschienen komplett gesperrt. Anwohner müssen weite Umwege in Kauf nehmen.
Es gibt tatsächlich kein Durchkommen. Wer auf der Brakerstraße die Bahnschienen unterqueren will, steht auf beiden Seiten vor weiß-roten Baken. Nicht nur für Autos, auch für Fußgänger und Fahrradfahrer ist die Straße komplett gesperrt. Mit dem Auto ist man die Umleitung schnell gefahren, wer zu Fuß unterwegs ist, braucht allerdings erheblich länger.
Die Stadt hatte am Freitag die Baustelle eingerichtet, weil ein Kabelschacht unterhalb der Bahnbrücke eingestürzt war. Um die Stromkabel zu erneuern, muss die Straße aufgerissen werden. Die Arbeiten sollen noch fast zwei Monate andauern und erst Ende November abgeschlossen sein.
Baustelle im Bottroper Süden: Kein Durchkommen
Für die Anwohner, die in der Siedlung neben dem Industriegebiet an der Knippenburg leben, hat die Sperrung erhebliche Umwege zur Folge. Auch Thomas Rompe wohnt in der Gegend. Er sagt, dass viele Menschen im Viertel normalerweise durch die Unterführung in Richtung Prosperstraße laufen oder mit dem Fahrrad fahren, um dort im Supermarkt oder beim Bäcker einzukaufen oder die Apotheke zu besuchen.
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„Viele Leute stehen da nun und wissen nicht, wohin“, sagt Rompe. Sie seien regelrecht abschnitten. Er kritisiert die fehlende Beschilderung. Tatsächlich steht neben der Baustelle ein gelbes Umleitungsschild, allerdings ist für nicht Ortskundige unklar, wie lang die Strecke der Umleitung ist. Für ältere Fußgänger sei der Weg doch sehr weit, mehr als einen Kilometer müssen sie über Steiger- und Knappenstraße laufen, um zur Prosperstraße zu gelangen. Außerdem ist der Zubringer auf den Radweg, der in Richtung Halde Beckstraße und Alpincenter führt, ebenfalls gesperrt.
Vollsperrung der Bottroper Brakerstraße zur Sicherheit der Fußgänger
Thomas Rompe fragt, warum es nicht reicht, die Straße zu sperren – und nicht gleich die gesamte Unterführung. Das sei nicht anders möglich, sagt Stadtsprecherin Sarah Jockenhöfer. „Die Sperrung ist zum Schutz der Fußgänger, weil dort mit dem Presslufthammer gearbeitet wird und Steine herumfliegen können.“
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Zudem sei ein mobiler Bagger im Einsatz, der teilweise über den Gehweg schwenken müsse. Es sei, im wahrsten Sinne, eine enge Angelegenheit unter der schmalen Eisenbahnunterführung. Perspektivisch müsse auch der Gehweg aufgerissen werden, weil sich auch dort Kabel befänden, die erneuert werden müssten.
Ob eine vorzeitige Öffnung des Rad- und Fußweges im Laufe der Arbeiten möglich ist, sei noch nicht abschätzbar. „Es tut uns leid, dass dort gesperrt werden muss, aber es geht nicht anders“, so die Stellungnahme aus dem Tiefbauamt.